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Weniger Verkehr durch Homeoffice?

Bild: ©Liubov Levytska/stock.adobe.com

Im Verlauf der Corona-Pandemie kam es zu Investitionen in digitale Infrastruktur und einem starken Anstieg an Homeoffice-Vereinbarungen. Wie aus Studienergebnissen des ZEW in Mannheim hervorgeht, erwarten die Unternehmen in Deutschland auch für die nächsten Jahre eine deutlich intensivere Homeoffice-Nutzung als vor der Pandemie. Ob dieser Homeoffice-Schub die CO2-Emissionen im Verkehrssektor allerdings langfristig senken könne, sei aus unterschiedlichen Gründen unsicher, so die Studienverantwortlichen. "Die meisten Menschen haben ein intrinsisches Bedürfnis nach Mobilität", sagt Janna Axenbeck, Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich 'Digitale Ökonomie' und Ko-Autorin der Studie. "Viele Beschäftigte verlassen auch im Homeoffice das Haus. Sie verabreden sich in ihrer Mittagspause oder zum Abendessen und erledigen Besorgungen." Solche Treffen oder Erledigungen konnten vor der Pandemie häufig mit dem Arbeitsweg kombiniert werden. Darüber hinaus ermögliche das Homeoffice auch eine Verlagerung des Wohnorts, der nun weiter vom Arbeitgeber entfernt sein könne und somit den Arbeitsweg an Pendeltagen erhöhe, so die ZEW-Wissenschaftler. Für die Zeit nach der Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen im März 2022 fanden die Studienverantwortlichen auf Kreisebene keinen Zusammenhang mehr zwischen Digitalisierungsgrad und Mobilitätsreduktion. Die Ergebnisse der Studie deuten somit darauf hin, dass sich ein möglicher Digitalisierungsschub nicht zwangsläufig in einer längerfristig verringerten Mobilität niederschlägt.

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Dieser Artikel erschien in IT&Production 4 (Mai) 2023 - 10.05.23.
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