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Synergien entfesseln

Mit MES und IIoT zur optimierten Fertigung

Die Digitalisierung wird für Fertigungsunternehmen kontinuierlich wichtiger. Zumal neu beschaffte Anlagen und Maschinen oft schon ab Werk mit IIoT-Komponenten ausgestattet sind. Doch was leistet das MES in einer zukunftsfähigen Systemlandschaft?

Das Industrial Internet of Things (IIoT) tritt nicht als Nachfolger der Manufacturing Execution Systems (MES) an. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Konzepte und Technologien, die jedoch eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen. Gemeinsamkeiten sind zunächst einmal, dass sowohl MES als auch IIoT eine Rolle bei der Erfassung von Daten, ihrer Verarbeitung und der Generierung von Ergebnissen spielen. Beide Systeme sind in der Fertigungsindustrie angesiedelt und zielen darauf ab, die Produktivität zu steigern.

Technischer Überblick im IIoT

Wesentliche Unterschiede liegen darin, dass im IIoT hauptsächlich technische Echtzeitdaten erfasst werden, wie Temperaturen, Geschwindigkeiten, Vibrationen und Zustandswechsel. Dadurch verfügt das IIoT über technische Einblicke in den aktuellen Zustand von Maschinen und Anlagen. Basierend auf historischen Daten können Verläufe analysiert und Vorhersagen getroffen werden. Diese Perspektive ermöglicht Anwendungen wie Condition Monitoring und Predictive Maintenance auf technischer Ebene der jeweiligen Maschinen und Anlagen. Die Optimierung im IIoT bezieht sich in der Regel auf einzelne Maschinen, Anlagen und deren spezifische Prozessschritte. Die Funktionalitäten von IIoT-Software sind somit meist eng mit den physischen Assets wie Geräten, Maschinen und Anlagen verbunden.

Erweiterter Blick ins Werk

Ein MES hingegen integriert die erfassten technischen Daten sowohl aus dem IIoT, als auch direkt im MES, in einen betriebswirtschaftlichen Gesamtkontext. Durch die Verknüpfung mit Auftrags- und Produktdaten auf dieser übergeordneten Ebene lassen sich entlang des Materialflusses über die gesamte Wertschöpfungskette in der Produktion neue Erkenntnisse gewinnen. Im MES liegt nicht nur die Information ab, dass ein Teil produziert wurde, sondern auch, ob es sich um ein Gutteil oder Ausschuss handelt, zu welchem Auftrag das Teil gehört und wie viele Teile noch für die Fertigstellung des Auftrags benötigt werden. Zudem kann ein MES erkennen, warum eine Maschine nicht läuft, ob es eine Störung gibt oder ob sie gerade für den nächsten Auftrag umgerüstet wird. Diese erweiterte Sichtweise im MES bietet die Grundlage, komplette Herstellungsprozesse und Fertigungsbereiche zu betrachten und zu optimieren. Die Funktionalitäten des MES sind in der Regel nicht auf spezifische Geräte, Maschinen und Anlagen ausgerichtet, sondern arbeiten unabhängig von den technologischen Eigenschaften einzelner Maschinen. Die Sichtweise, die ein entsprechend integriertes MES zur Verfügung stellt, bildet auch die Grundlage für die Aufgaben, die Fertigungsunternehmen in ihren Enterprise Resource Planning-Systemen (ERP) abbilden. Daher sollten die Fabrikbetreiber klare Grenzen zwischen ihren Infrastrukturen definieren.

GFOS mbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production 7 (September) 2023 - 06.09.23.
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