Anlagenkonzept zum automatisierten Schweißen von Hubmasten für Flurförderzeuge
Schweißen über Kopf
Die Kion Group setzt für das Schweißen von Flurförderzeugen Automatisierungslösungen von Cloos ein. Dazu gehören insgesamt mehr als 70 Roboteranlagen an acht weltweiten Fertigungsstandorten. So haben Cloos und Kion z.B. für den Standort Stribro eine verkettete Roboteranlage zum automatisierten Schweißen von Masten entwickelt. Dieses Konzept wird weltweit mehrfach eingesetzt.

Die Kion Group beschäftigt mehr als 40.000 Mitarbeitende in mehr als 100 Ländern. Die Lösungen der Unternehmensgruppe sollen den Material- und Informationsfluss in Produktionsbetrieben, Lagerhäusern und Vertriebszentren verbessern. Weltweit sind mehr als 1,6Mio. Gabelstapler und Lagertechnikgeräte sowie rund 8.000 installierte Systeme im Einsatz - bei Kunden verschiedener Größen in zahlreichen Industrien auf sechs Kontinenten.

Hoher Automatisierungsgrad sichert One-Piece-Flow
Im Jahre 2015 hat Kion im tschechischen Stribro einen neuen Standort für die Fertigung von Schubmaststaplern und Hochhubwagen eröffnet. Wie an allen Standorten setzt die Unternehmensgruppe auch hier auf neuartige Produktionstechnik und investiert kontinuierlich in die Automatisierung und Digitalisierung entlang der gesamten Fertigungskette. Der Standort Stribro ist seit der Eröffnung sehr stark gewachsen. Von den mittlerweile etwa 400 Mitarbeitenden dort sind rund 70 im Schweißbereich beschäftigt. Aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels und vielen Industrieunternehmen in der Region ist es nicht einfach, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Kion will hier mit einem hohen Automatisierungsgrad gegensteuern. "Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden steht für uns an oberster Stelle", betont Jakub Stajner, Project Leader Industrial Engineering bei Kion in Stribro. "Außerdem ist es unser Ziel, einen One-Piece-Flow in unserer Fertigung zu erreichen, mit dem wir den zur Verfügung stehenden Platz bestmöglich ausnutzen. Nicht zuletzt wollen wir die Anforderungen unserer Kunden in Bezug auf Qualität, Kosten und Lieferzeit erfüllen."
Schweißen als zentrales Fertigungsverfahren
Das Unternehmen setzt für das Schweißen die Automatisierungslösungen von Cloos ein. Sieben Roboteranlagen kommen mittlerweile in Stribro zum Einsatz. Eine weitere befindet sich derzeit im Montageprozess. "Wir haben uns für Cloos entschieden, da das Unternehmen für uns der beste Anbieter in der Kombination von Schweißverfahren und Robotersystemen auf dem Markt ist", betont Jürgen Grünewald, Senior Project Manager Welding & Automation Production Technologies bei Kion.

Komplexe Roboteranlage
Bei der neuen Roboteranlage zum Schweißen der Hubmaste erhält der Anlagenbediener die Information aus dem SAP-System, welches Bauteil als nächstes bearbeitet wird. Der Bediener legt das Bauteil dann zunächst manuell oder mit einem Kran in die Einlegestation und erfasst es mit dem Scanner im System. Anschließend bereitet er das Bauteil für den automatischen Schweißprozess vor. Einzelne Stellen werden auch mit der Handschweißstromquelle Qineo Next von Cloos geheftet. Die Länge der Masten variiert zwischen 2 und 6m - insgesamt gibt es mehr als 80 unterschiedliche Bauteilvarianten. Um hohe Flexibilität zu gewährleisten, passen sich die Vorrichtungen zur Aufnahme der Bauteile automatisch auf die unterschiedlichen Größen an. Anschließend wird das Bauteil über zwei synchronisierte Teleskopeinheiten auf der Bodenbahn automatisch in die Schweißstation transportiert, wo zwei überkopf montierte Qirox-Schweißroboter QRC-350 die weitere Bearbeitung übernehmen. Das Schweißprogramm dauert je nach Bauteilgröße zwischen 20 und 45min.
Nach dem Schweißprozess nimmt ein Greifer das geschweißte Bauteil von der Vorrichtung und legt es auf ein Auslaufförderband ab. Nach dem automatischen Entladen des Bauteils wird die leere Vorrichtung wieder nach vorne zum Anlagenbediener befördert. Die insgesamt drei Vorrichtungen fahren so in einem Umlauf kontinuierlich durch die Anlage. Die neueste Entwicklungsstufe der Mastschweißanlagen bietet einen höheren Ausstoß bei geringerem Platzbedarf im Vergleich zu vorherigen Anlagen. Das Konzept ermöglicht einen vollen One-Piece-Flow innerhalb der geforderten Sequenz und gleichzeitig ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau bei den erzeugten Schweißnähten. "Ein weiteres wichtiges Merkmal in diesen volatilen Zeiten ist die hohe Produktvariantenflexibilität", erklärt Grünewald. "Diese ermöglicht es uns, unterschiedliche Produkttypen zwischen den Schweißanlagen zu verschieben, um damit einen Kapazitätsausgleich zu erreichen."
Entlastung der Mitarbeitenden
Darüber hinaus kann die gesamte Fertigungslinie zum Schweißen der Maste von nur einem einzelnen Mitarbeitenden bedient werden. Durch den hohen Automatisierungsgrad werden menschliche Fehler und unergonomische Arbeiten vermieden. "Unsere Mitarbeitenden sind begeistert von den neuen Anlagenkonzepten", betont Michal Kriz, Senior Plant Director von Kion Stribro. "Da die Roboter die physisch schwere Arbeit erledigen, ist die allgemeine Gefährdung durch Lichtbogenstrahlung und Schweißrauch geringer. So können sich die Mitarbeitenden verstärkt auf die Prozessüberwachung konzentrieren."
Übertragung des Anlagenkonzepts
Den Produktionsstandorten stehen weitere Investitionen im Schweißbereich bevor. So hat Kion für das Werk in Summerville ebenso zwei Cloos-Roboteranlagen bestellt und auch für das Werk in Luzzara bereitet die Unternehmensgruppe eine Investition in das Anlagenkonzept von Cloos vor. Damit soll die Flexibilität zwischen den einzelnen Standorten erhöht werden. Ein festes Team von Cloos-Projektmanagern unterstützt Kion bei der Planung und Umsetzung der Anlagenkonzepte. Die Vor-Ort-Betreuung sowie Service und Schulung am Standort Stribro übernimmt das tschechische Tochterunternehmen Cloos Prag.
Die Kion Group setzt für das Schweißen von Flurförderzeugen Automatisierungslösungen von Cloos ein. Dazu gehören insgesamt mehr als 70 Roboteranlagen an acht weltweiten Fertigungsstandorten. So haben Cloos und Kion z.B. für den Standort Stribro eine verkettete Roboteranlage zum automatisierten Schweißen von Masten entwickelt. Dieses Konzept wird weltweit mehrfach eingesetzt.

Die Kion Group beschäftigt mehr als 40.000 Mitarbeitende in mehr als 100 Ländern. Die Lösungen der Unternehmensgruppe sollen den Material- und Informationsfluss in Produktionsbetrieben, Lagerhäusern und Vertriebszentren verbessern. Weltweit sind mehr als 1,6Mio. Gabelstapler und Lagertechnikgeräte sowie rund 8.000 installierte Systeme im Einsatz - bei Kunden verschiedener Größen in zahlreichen Industrien auf sechs Kontinenten.
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH
Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 6 (Nov) 2023 - 30.10.23.Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de