Maschinenbau-Gipfel: eine beispielgebende Haltung

Die Kriege in Nahost und der Ukraine haben auch die Eröffnung des 14. Deutschen Maschinenbau-Gipfels geprägt. VDMA-Präsident Karl Haeusgen und Vizekanzler Robert Habeck stellten Deutschlands wirtschaftliche Lage ins weltpolitische Gesamtbild.
"Das war eine beispielgebende Haltung des VDMA-Präsidenten!" Mit diesem klaren Lob reagierte Vizekanzler Robert Habeck auf die Eröffnungsrede des Maschinenbau-Gipfels von VDMA-Präsident Karl Haeusgen. Denn noch vor seiner wirtschaftlichen Analyse und den politischen Forderungen rief Haeusgen allen 900 Gipfel-Besuchern - angesichts der aktuellen Kriege in Nahost und in der Ukraine - ins Bewusstsein, wie sicher es sich in Deutschland noch immer leben lässt. "Lassen Sie uns kurz dankbar sein, dass wir hier in Sicherheit und Freiheit tagen und diskutieren können", betonte er. Und mahnte mit klaren Worten: "Es ist unsere Pflicht in Deutschland, mit Zivilcourage gegen Anti-Semitismus einzustehen!"
An die Politik gerichtet forderte Haeusgen einen klaren Kurswechsel, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas wieder zu stärken. Weniger Gängelung durch Regulierung und Bürokratie in Deutschland und Europa, mehr freier Handel, flexiblerer Arbeitsmarkt - und einfach mehr Vertrauen in die Kräfte des Mittelstands. Nicht nur aus Berlin, auch aus Brüssel kommt immer mehr Ungemach auf die Unternehmen zu. Das EU-Lieferkettengesetz z.B. müsse gestoppt und auf das deutsche Gesetz beschränkt werden. Und die anstehende EU-Taxonomie wäre das nächste bürokratische Monster, warnte Haeusgen.
"Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, der wir gegenüberstehen. Wir müssen die durchschnittliche Wochen- und Lebensarbeitszeit verlängern, das Arbeitszeitgesetz flexibilisieren, inländische Beschäftigungs¬potenziale durch Bildung, Weiterbildung und Kinderbetreuung besser nutzen und eine Willkommenskultur für ausländische Arbeitskräfte schaffen", forderte Haeusgen. Und schloss seine Rede mit dem Appell: "Herr Dr. Habeck, wir setzen auf Sie, dass Sie bei der Umsetzung der Industriestrategie die richtige Balance zwischen angemessenen staatlichen Eingriffen und der notwendigen unternehmerischen Freiheit finden."
Die Antwort des Vizekanzlers auf die Mahnungen des VDMA-Präsidenten: "fair enough!".
Die Industrie, so betonte Habeck unmittelbar, sei für den Wohlstand Deutschlands essentiell, ohne sie würde das Land die vielen Herausforderungen nicht bestehen, auch die demokratischen nicht. "Aber die Politik muss mitreden dürfen", stellte er klar.
Dass die Politik eine Bringschuld hat, wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wieder zu stärken, räumte der Wirtschaftsminister offen ein. "Wir sind zu langsam, zu wenige die arbeiten und haben zu viele Genehmigungsprozesse", sagte er. Deshalb werde die Zahl der Berichtspflichten jetzt von allen Ministerien durchforstet und soll deutlich reduziert werden - dafür gab es großen Applaus im Saal.
Und es zeichnet den Politiker Robert Habeck auch aus, dass er nicht den allwissenden Minister mimt. Dass das geplante Freihandelsabkommen mit Australien letztendlich an landwirtschaftlichen Belangen scheiterte, habe ihn auch unvorbereitet getroffen, räumte er ein. Umso wichtiger sei es nun, in den Verhandlungen mit dem Mercosur endlich den Durchbruch zu schaffen. "Denn wenn Europa diese Abkommen nicht schließt, schließen sie andere" - angesichts einer Exportquote von 80 Prozent im Maschinen- und Anlagenbau eine bedrückende Vorstellung.
Trotz aller Herausforderungen machten Habeck und Haeusgen den Gipfel-Teilnehmenden Mut. Der Maschinen- und Anlagenbau habe die Kraft, um die wirtschaftlichen Herausforderungen und die anstehende Transformation zu meistern, betonte der VDMA-Präsident. Deutschland sei in seiner politischen Mitte handlungsfähig, ergänzte Habeck - und der Maschinen- und Anlagenbau will auch künftig Partner sein für einen guten wirtschaftspolitischen Diskurs mit der Regierung.

Die Kriege in Nahost und der Ukraine haben auch die Eröffnung des 14. Deutschen Maschinenbau-Gipfels geprägt. VDMA-Präsident Karl Haeusgen und Vizekanzler Robert Habeck stellten Deutschlands wirtschaftliche Lage ins weltpolitische Gesamtbild.
"Das war eine beispielgebende Haltung des VDMA-Präsidenten!" Mit diesem klaren Lob reagierte Vizekanzler Robert Habeck auf die Eröffnungsrede des Maschinenbau-Gipfels von VDMA-Präsident Karl Haeusgen. Denn noch vor seiner wirtschaftlichen Analyse und den politischen Forderungen rief Haeusgen allen 900 Gipfel-Besuchern - angesichts der aktuellen Kriege in Nahost und in der Ukraine - ins Bewusstsein, wie sicher es sich in Deutschland noch immer leben lässt. "Lassen Sie uns kurz dankbar sein, dass wir hier in Sicherheit und Freiheit tagen und diskutieren können", betonte er. Und mahnte mit klaren Worten: "Es ist unsere Pflicht in Deutschland, mit Zivilcourage gegen Anti-Semitismus einzustehen!"
An die Politik gerichtet forderte Haeusgen einen klaren Kurswechsel, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas wieder zu stärken. Weniger Gängelung durch Regulierung und Bürokratie in Deutschland und Europa, mehr freier Handel, flexiblerer Arbeitsmarkt - und einfach mehr Vertrauen in die Kräfte des Mittelstands. Nicht nur aus Berlin, auch aus Brüssel kommt immer mehr Ungemach auf die Unternehmen zu. Das EU-Lieferkettengesetz z.B. müsse gestoppt und auf das deutsche Gesetz beschränkt werden. Und die anstehende EU-Taxonomie wäre das nächste bürokratische Monster, warnte Haeusgen.
"Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, der wir gegenüberstehen. Wir müssen die durchschnittliche Wochen- und Lebensarbeitszeit verlängern, das Arbeitszeitgesetz flexibilisieren, inländische Beschäftigungs¬potenziale durch Bildung, Weiterbildung und Kinderbetreuung besser nutzen und eine Willkommenskultur für ausländische Arbeitskräfte schaffen", forderte Haeusgen. Und schloss seine Rede mit dem Appell: "Herr Dr. Habeck, wir setzen auf Sie, dass Sie bei der Umsetzung der Industriestrategie die richtige Balance zwischen angemessenen staatlichen Eingriffen und der notwendigen unternehmerischen Freiheit finden."
Die Antwort des Vizekanzlers auf die Mahnungen des VDMA-Präsidenten: "fair enough!".
Die Industrie, so betonte Habeck unmittelbar, sei für den Wohlstand Deutschlands essentiell, ohne sie würde das Land die vielen Herausforderungen nicht bestehen, auch die demokratischen nicht. "Aber die Politik muss mitreden dürfen", stellte er klar.
Dass die Politik eine Bringschuld hat, wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wieder zu stärken, räumte der Wirtschaftsminister offen ein. "Wir sind zu langsam, zu wenige die arbeiten und haben zu viele Genehmigungsprozesse", sagte er. Deshalb werde die Zahl der Berichtspflichten jetzt von allen Ministerien durchforstet und soll deutlich reduziert werden - dafür gab es großen Applaus im Saal.
Und es zeichnet den Politiker Robert Habeck auch aus, dass er nicht den allwissenden Minister mimt. Dass das geplante Freihandelsabkommen mit Australien letztendlich an landwirtschaftlichen Belangen scheiterte, habe ihn auch unvorbereitet getroffen, räumte er ein. Umso wichtiger sei es nun, in den Verhandlungen mit dem Mercosur endlich den Durchbruch zu schaffen. "Denn wenn Europa diese Abkommen nicht schließt, schließen sie andere" - angesichts einer Exportquote von 80 Prozent im Maschinen- und Anlagenbau eine bedrückende Vorstellung.
Trotz aller Herausforderungen machten Habeck und Haeusgen den Gipfel-Teilnehmenden Mut. Der Maschinen- und Anlagenbau habe die Kraft, um die wirtschaftlichen Herausforderungen und die anstehende Transformation zu meistern, betonte der VDMA-Präsident. Deutschland sei in seiner politischen Mitte handlungsfähig, ergänzte Habeck - und der Maschinen- und Anlagenbau will auch künftig Partner sein für einen guten wirtschaftspolitischen Diskurs mit der Regierung.
VDMA e.V.
Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU Newsletter 45 2023 - 15.11.23.Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de