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Kürzere Taktzeiten durch leistungsfähige Automatisierungstechnik

Bihler hat den Bogen raus

Der Hersteller von Stanzbiegemaschinen Bihler hat mit dem BM-HP 3000 ein neues Servo-Produktionssystem für die Massenherstellung von Spulensegmenten entwickelt. Die getaktete Anlage bietet durch schnellere Bearbeitungsprozesse und leistungsfähige Automatisierungstechnik deutlich kürzere Taktzeiten als bisher eingesetzte konventionelle Maschinenlösungen. Sie produziert die Kupferbiegeteile durch automatische Variantenwechsel bei kurzen Taktzeiten besonders effizient. Bei der Automatisierungs- und Antriebstechnik setzt Bihler fast ausschließlich auf Lösungen von B&R.

Um Bauteile für die Elektromobilität vollautomatisiert, flexibel und materialeffizient zu fertigen, setzen viele Automobilhersteller und Zulieferer auf Lösungen der Otto Bihler Maschinenfabrik. Insbesondere bei der Herstellung sogenannter Hairpins besitzt Bihler mehr als 40 Jahre Erfahrung. Die haarnadelförmigen Spulensegmente werden in großen Stückzahlen in die Statoren von Elektromotoren eingebaut. Sie ermöglichen kompaktere Antriebsstränge mit höherer Leistungsdichte in Elektrofahrzeugen.

Für die Serienfertigung von Hairpins bei einem namhaften Automobilzulieferer hat Bihler das Servo-Produktionssystem BM-HP 3000 entwickelt. Nicht weniger als acht Maschinen werden dort verschiedene Hairpin-Varianten mit hoher Effizienz fertigen. In der Anlage sind alle Prozessschritte modular aufgebaut und in Fließfertigung aufeinander abgestimmt, so dass hohe Taktzahlen erreicht werden können. "Das reicht von der Zuführung des Kupferlackdrahtes bis zur sortenreinen Bereitstellung der fertigen Hairpins", erklärt Martin Lehman, Key Account Manager E-Mobility bei Bihler.

Dreifache Taktleistung trotz Variantenwechsel on-the-fly

Die BM-HP 3000 fertigt 60 bis 120 Hairpins pro Minute - je nach Drahtquerschnitt und Schenkellänge. Das ist die dreifache Taktleistung gegenüber sequenziellen Systemen. Zur Produktivität der Anlage tragen auch die schnellen Variantenwechsel bei. Die Umstellung von Kopfgeometrie und Schenkellänge von einer Variante auf die andere erfolgt on-the-fly. Die Maschine stellt sich also vollautomatisch auf das neue Produkt ein, ohne die Maschinentaktung zu verändern. Über die zentrale Steuerung Varicontrol werden lediglich die neuen Daten aufgerufen.

Einen wesentlichen Beitrag zur hohen Flexibilität und zum hohen Durchsatz der BM-HP 3000 leistet die eingesetzte Technik von B&R. Richard Wagner, Leiter Steuerungstechnik der Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, nennt dafür ein Beispiel: "Auf den Servoantrieben von B&R lassen sich derzeit bis zu 14 elektronische Kurvenscheiben hinterlegen, zwischen denen wir programmgesteuert und rückwirkungsfrei wechseln können. So können die beteiligten NC-Achsen ohne Nachladen von Kurvenscheiben im laufenden Betrieb an wechselnde Hairpin-Formate und unterschiedliche Draht- und Lackmaterialien angepasst werden."

Die Möglichkeit, Kurvenscheiben auf dem Servoantrieb zu speichern, entlastet gleichzeitig die Kommunikation im laufenden Maschinenbetrieb. "Das ist ein entscheidender Faktor, der bei der Gesamtbewertung einer Automatisierungslösung nicht unterschätzt werden darf", ergänzt Wagner. "Ein Bussystem kann eine geringe Zykluszeit haben und trotzdem am Ende zu höheren Zykluszeiten führen. Es kommt vielmehr darauf an, wie effizient wir ein Übertragungsmedium nutzen können. Mit Powerlink erreichen wir durch die Möglichkeit, Kurvenscheiben auf den Servoantrieben abzulegen, attraktive Zykluszeiten."

B&R Industrial Automation GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 6 (Juni) 2024 - 24.06.24.
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