Igus Roibot Award 2024
Ausgezeichnet!
2024 hatte Igus den Roibot Award zum dritten Mal als Auszeichnung für clevere Anwendungen ausgeschrieben, die mit Hilfe des hauseigenen Lowcost-Automation-Baukastens gelöst wurden. Wie zwei Jahre zuvor gab es eine Menge spannender Einreichungen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Jetzt wurden die Gewinner bekannt gegeben.
Der Lowcost-Automation-Baukasten von Igus bietet ein stetig wachsendes Portolio an einfachen Robotern sowie Komponenten und Lösungen, um manuelle Arbeitsschritte kostengünstig zu automatisieren. Das Spektrum reicht von Gelenkarmrobotern, Deltas und Scaras über Linearachsen und Portalrobotern bis zu Motorsteuerungen mit Leitungssets und weiterem Zubehör. Mit dem Roibot Award will Igus die Aufmerksamkeit dafür erhöhen, welches vielseitige Automatisierungsspektrum man mit dem Baukasten umsetzen kann. Die Gewinner erhalten Warengutscheine für die Einkaufsplattform RBTX, auf der neben dem Igus-Lowcost-Sortiment auch viele weitere wirtschaftliche Robotiklösungen zu finden sind.
1. Platz: Vereinzeln, sortieren und zählen
Der erste Preis des Roibot Award 2024 geht an die Wittekindshofer Inklusionswerkstätten für eine robotergestützte Vereinzelungsmaschine mit Rebel-Sechsachsroboter und einem Zweifinger-Teilegreifer als Entnahmewerkzeug. Mithilfe eines Vision-Systems kann sie zwei Sorten von Stapelecken vereinzeln, aussortieren und abzählen. Gutteile werden mit dem Greifwerkzeug abgezählt und in den Fertigteilebeutel befördert. Die automatisierungstechnische Umsetzung erhält bei dieser Anlage eine besondere Bedeutung. Denn so wird behinderten Arbeitnehmern eine produktive Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht, die ohne technische Unterstützung nicht möglich wäre. Lowcost-Lösungen sind im Werkstattbereich der Behindertenhilfe oft die einzige Möglichkeit dazu, weil die Budgets meist knapp bemessen sind. Einhergehend mit der Auszeichnung erhalten die Wittekindshofer Inklusionswerkstätten einen Gutschein für Robotikkomponenten vom RBTX-Marktplatz im Wert von 5.000?, quasi als Finanzspritze für das nächste Automatisierungsprojekt.
2. Platz: Bio-Verpackungen prüfen
Den zweiten Platz beim Roibot Award 2024 belegt eine Fertigungslösung von PaperFoam. Die niederländische Firma ist auf biobasierten Verpackungen spezialisiert, die sich komplett recyceln oder kompostieren lassen. Bei der Fertigung setzt das Unternehmen auf Lowcost Automation, um die Verpackungen stichprobenweise auf eventuelle Produktionsfehler zu überprüfen. Jedes zehnte wird kontrolliert - lange Zeit geschah das per Hand. Mithilfe einer Lowcost-Lösung kann die visuelle Kontrolle nun mittels Kamera erfolgen. So soll an jeder Spritzgussanlage der Qualitätskontrollmitarbeiter durch einen Rebel-Roboter unterstützt werden. Das steigert die Effizienz und erlaubt es den Mitarbeitern, sich anspruchsvolleren Tätigkeiten zuzuwenden. Die Auszeichnung für den zweiten Platz umfasst einen RBTX-Gutschein im Wert von 2.500?.
3. Platz: Linearlösung im Teleskop
Der dritte Preis geht an die französische Forschungseinrichtung Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Dort wird im Rahmen eines Grundlagenforschungsprojekts für Astroteilchenphysik eine Kalibriervorrichtung auf Basis eines 40cm breiten weißen Bildschirms auf einem XY-Tisch angebracht. Dieser ist aus langen Linearachsen aus dem Igus-Baukasten verbunden. Die Montage erfolgt dann letztendlich in den neun 3x3m großen Cherenkov-Kameras der NectarCAM-9-Teleskopanlage, die auf dem Gipfel einer kanarischen Insel steht. Das macht ein fettfreies System mit eingeschränkter Wartung erforderlich, das auf eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren ausgelegt ist. Da sich alles innerhalb der Kamera abspielt, muss das Bewegungssystem zudem möglichst kompakt und leicht sein. An das CRNS geht ein Warengutschein im Wert von 1.000?.
Sonderpreis für Bildungseinrichtung
Ebenfalls mit 1.000? dotiert ist ein Sonderpreis für Bildungseinrichtungen, den Igus im Rahmen des dritten Roibot Awards ausgelobt hat. Gewinner ist die wissenschaftlich-technologische Universität Politecnico in Mailand. Dort wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts ein mobiler Manipulator zur autonomen Obsternte konstruiert. Er ist darauf trainiert, Äpfel, die in kommerziellen Obstplantagen an vertikalen Spalieren gewachsen sind, zu pflücken und abzulegen. Dafür verfügt die mobile AGV-Plattform u.a. über eine Stereo-Tiefenkamera für die Wahrnehmung, einen sechsachsigen Rebel-Roboterarm sowie einen weichen pneumatischen Greifer für das Greifen der Früchte. @Abstract: @Abstract:Als Leiter des Geschäftsbereichs Automatisierungstechnik und Robotik bei Igus ist Alexander Mühlens Schirmherr des Roibot Awards. Anlässlich der Preisverleihung hat ROBOTIK UND PRODUKTION mit ihm über die allgemeine Entwicklung dieses Marktsegments und passende Anwendungsfelder gesprochen.
Wie entwickelt sich der Markt für Lowcost-Automation und -Robotik? Ist dieser Ansatz im Bewusstsein der Anwender bereits fest verankert?
Alexander Mühlens: Der Markt für einfache und kostengünstige Robotiklösungen entwickelt sich überdurchschnittlich, gerade im Vergleich zur klassischen Industrierobotik. Denn immer mehr Anwender, gerade auch im Ausland, erkennen das Potenzial, das Lowcost Automation bietet: die Automatisierung einfacher, monotoner Arbeiten sowie ein schneller Return-on-Invest. Langsam entwickelt sich dabei das Bewusstsein, dass die Einstiegshürden nicht hoch sein müssen und wie einfach es sein kann, selbst zu automatisieren. Gerade dann, wenn nur geringe personelle Mittel oder ein begrenztes Budget zur Verfügung stehen.
Gibt es bestimmte Anwendungsfelder und Branchen, in denen die Akzeptanz für Lowcost-Lösungen und eine Verbreitung entsprechender Lösungen besonders hoch ist?
Ja, insbesondere Unternehmen in der Agrartechnik sind sehr flexibel und experimentierfreudig. Die Anwendungsgebiete sind hier äußerst vielfältig und reichen von Robotern für die Unkrautvernichtungs bis zu Ernterobotern. Auch in der Automation von Restaurants gibt es viele neuartige Robotik-Ansätze, die dabei helfen, den Fachkräftemangel abzumildern.
In welchen industriellen Bereichen ist das Potenzial für Lowcost aus Igus-Sicht am größten?
Überall, wo ein Mangel an Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten herrscht. Aber auch dort, wo Menschen schnell Fehler machen und Qualitätsprobleme zu eklatanten Kosten führen können. Das kann bei einer Klebeanwendung der Fall sein oder dem Sortieren und Einlegen von Waren in die Verpackung. Ein Beispiel: Wenn durch den Einsatz einer Lowcost-Automation-Lösung Reklamationskosten von 20.000 Euro gespart werden, hat sich die Installation schon direkt amortisiert.
2024 hatte Igus den Roibot Award zum dritten Mal als Auszeichnung für clevere Anwendungen ausgeschrieben, die mit Hilfe des hauseigenen Lowcost-Automation-Baukastens gelöst wurden. Wie zwei Jahre zuvor gab es eine Menge spannender Einreichungen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Jetzt wurden die Gewinner bekannt gegeben.
Der Lowcost-Automation-Baukasten von Igus bietet ein stetig wachsendes Portolio an einfachen Robotern sowie Komponenten und Lösungen, um manuelle Arbeitsschritte kostengünstig zu automatisieren. Das Spektrum reicht von Gelenkarmrobotern, Deltas und Scaras über Linearachsen und Portalrobotern bis zu Motorsteuerungen mit Leitungssets und weiterem Zubehör. Mit dem Roibot Award will Igus die Aufmerksamkeit dafür erhöhen, welches vielseitige Automatisierungsspektrum man mit dem Baukasten umsetzen kann. Die Gewinner erhalten Warengutscheine für die Einkaufsplattform RBTX, auf der neben dem Igus-Lowcost-Sortiment auch viele weitere wirtschaftliche Robotiklösungen zu finden sind.
1. Platz: Vereinzeln, sortieren und zählen
Der erste Preis des Roibot Award 2024 geht an die Wittekindshofer Inklusionswerkstätten für eine robotergestützte Vereinzelungsmaschine mit Rebel-Sechsachsroboter und einem Zweifinger-Teilegreifer als Entnahmewerkzeug. Mithilfe eines Vision-Systems kann sie zwei Sorten von Stapelecken vereinzeln, aussortieren und abzählen. Gutteile werden mit dem Greifwerkzeug abgezählt und in den Fertigteilebeutel befördert. Die automatisierungstechnische Umsetzung erhält bei dieser Anlage eine besondere Bedeutung. Denn so wird behinderten Arbeitnehmern eine produktive Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht, die ohne technische Unterstützung nicht möglich wäre. Lowcost-Lösungen sind im Werkstattbereich der Behindertenhilfe oft die einzige Möglichkeit dazu, weil die Budgets meist knapp bemessen sind. Einhergehend mit der Auszeichnung erhalten die Wittekindshofer Inklusionswerkstätten einen Gutschein für Robotikkomponenten vom RBTX-Marktplatz im Wert von 5.000?, quasi als Finanzspritze für das nächste Automatisierungsprojekt.
igus GmbH
Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 1 (Februar) 2025 - 28.02.25.Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de