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Y-Kommunikation zwischen IT und OT

Mit 5G direkt in die Cloud

In der Industrie werden nur fünf Prozent der verfügbaren Sensordaten auch tatsächlich genutzt. Während die Maschinensteuerung die erforderlichen Prozessdaten erhält, bleiben die Servicedaten zur Steigerung der Maschinenperformance oft auf der Strecke. Gesucht ist also ein System, das die relevanten Daten an die Steuerungsebene liefert, aber auch Service-Informationen unkompliziert und ohne Umwege zielgenau in die Cloud bringt - der Y-Weg mit 5G.

Der Blick in einen Containerhafen offenbart ein auf den ersten Blick unübersichtliches Bild. In der Logistik sind viele Akteure beteiligt. Neben den mächtigen Kränen müssen auch die großen fahrerlosen Transportfahrzeuge (AGVs) sicher gesteuert werden. Der Schlüssel für reibungslose Abläufe ist eine zuverlässige Datenerfassung und Kommunikation. Statt auf fest verdrahtete Systeme zu setzen, kann in räumlich sehr großen Anlagen der Mobilfunkstandard 5G seine Stärken ausspielen.

5G ermöglicht die Übertragung großer Datenmengen in Echtzeit, gleichzeitig können durch die Vernetzung der beteiligten Geräte und Systeme die für den reibungslosen Hafenbetrieb notwendigen Prozesse effizient gesteuert und verbessert werden. Was in immer mehr Häfen weltweit funktioniert, ist in der Industrie längst nicht selbstverständlich. Die Nutzung der 5G-Technologie erobert dort erst langsam verschiedene Anwendungsfelder. Dabei liegen gerade in der schnellen und flexiblen Datenerfassung und -analyse ein großer Vorteil von 5G begründet.

Die Steuerung als Datenkonzentrator

Aktuell werden nur rund fünf Prozent an Sensorinformationen auch tatsächlich in den Prozessen genutzt, der Rest verpufft als "dark data". Das liegt vor allem an der aktuellen Struktur der Datenverarbeitung in industriellen Prozessen: Die ganzen Sensordaten gelangen über einen Feldbus an die Steuerung und werden dort getrennt. Die Prozessdaten werden von der Steuerung verarbeitet, während die Servicedaten bereit liegen, um von der Operational Technology (OT) in die Ebene der Information Technology (IT) und damit in die Cloud übertragen und dort analysiert zu werden.

Der Vorteil dieses Aufbaus ist die Einfachheit: Die Infrastruktur ist meist schon lange vorhanden und deshalb kostengünstig. Zudem können die Sensoren sowohl für IT als auch für OT verwendet werden. Allerdings: Die Hauptaufgabe der SPS ist die Maschinensteuerung, wobei die Zykluszeit möglichst kurz und vor allem zuverlässig konstant sein sollte. Zur Verarbeitung größerer Datenmengen ist eine SPS nicht geeignet. Hinzu kommt, dass die etablierten Feldbusse zu wenig Datenvolumen für entsprechende Übertragungen aufweisen. Die Nutzung der zusätzlichen Servicedaten aus den Sensoren erfordert zudem eine Software-Änderung, die von den meisten Anwendern kritisch gesehen wird

ifm electronic gmbh

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 (HMI) 2025 - 18.03.25.
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