Vernetzte Prozesse durch CAM/CAD-Integration
MES-Implementierung mit Plan
In der heutigen Fertigungsindustrie sind Effizienz, Transparenz und Flexibilität Erfolgsfaktoren. Manufacturing Execution Systems (MES) versprechen hier etwa Produktionssteuerung in Echtzeit sowie automatisierte Datenerfassung. Vor einer Implementierung müssen Unternehmen jedoch einige Fragen klären.

Ob in der Einzelteil- und Kleinserienfertigung oder im Sondermaschinenbau - MES-Software spielt ihre Stärken besonders dort aus, wo komplexe Fertigungsprozesse eine hohe Anpassungsfähigkeit erfordern. Unternehmen mit häufigen Umrüstungen und einer ausgeprägten Fertigungsvielfalt profitieren von optimierten Abläufen. Auftragsfertiger mit geringer Personaldecke erhalten durch automatisierte Workflows eine bessere Übersicht über ihre Kapazitäten.
Ein Beispiel: Ein Werkzeugbauunternehmen mit 25 Mitarbeitern kann - allein durch den Wegfall unproduktiver Tätigkeiten wie Prüfungen der Fertigungsfortschritte, die manuelle Datensuche oder papierbasierte Dokumentationen - durch den Einsatz eines MES jährlich die Arbeitskapazität von bis zu zwei Vollzeitstellen einsparen

Ersetzt ein ERP-System ein MES?
Während ERP-Systeme kaufmännische und organisatorische Unternehmensprozesse abbilden, fokussiert sich ein MES auf die dynamische Steuerung und Optimierung der Produktion in Echtzeit. Ein MES sollte daher eine Integration mit ERP-Systemen ermöglichen, sodass Daten bidirektional ausgetauscht und Synergien geschaffen werden können.
Was leistet ein MES?
Produktionsleiter und Fertigungsmitarbeiter benötigen eine klare Übersicht etwa über Arbeitsvorräte, Bearbeitungsstatus, verfügbare NC-Daten und Werkzeuge. Hier verspricht ein MES:
- • Optimierte Prozessplanung und -steuerung: Transparente Bearbeitungszustände, schnelle Fehlererkennung, präzise Ursachenanalyse: Ein MES visualisiert in Echtzeit wichtige Informationen etwa zu Personaleinsatz, Maschinen, Werkzeugen und NC-Programmen über Dashboards. So lassen sich etwa Suchzeiten reduzieren und da ein MES proaktiv vor Ressourcenengpässen warnt, können Sie rechtzeitig reagieren, Störungen und Fehler vermeiden.
- • Automatisierte Betriebs- und Maschinendatenerfassung (BDE/MDE): Ein MES gibt einen Überblick in Echtzeit über die effektive Produktionsleistung und zeigt Schwachstellen auf. Das schafft Transparenz über Maschinenstatus, Fertigungsfortschritt, Arbeitsstände, Produktionsmengen, Kapazitäten oder Störungen von Maschinen.
- • CAM/CNC-Integration und Werkzeuglogistik: Wo befinden sich die benötigten Werkzeuge bzw. wie ist der aktuelle Bestand analog zu den abzuarbeitenden NC-Programmen? Das MES übernimmt sämtliche NC- sowie Werkzeugdaten digital aus dem CAM-System. Es organisiert damit die Werkzeugverwaltung, den -einsatz den -bestand und die Datensteuerung. Dadurch, dass ein MES vorhandene Werkzeugdaten direkt aus dem führenden CAM-System nutzen kann, ist kein zeitfressender Aufbau einer separaten Werkzeugdatenbank notwendig.

Wie wichtig ist die Integration mit CAD/CAM-Systemen?
Für eine möglichst effiziente Datenübertragung lässt sich ein MES mit CAD/CAM-Software verknüpfen. Denn das CAD/CAM-System ist eine der wichtigsten Datenquellen in der Fertigung. Diese Daten müssen prozesssicher und idealerweise digital an die entsprechenden Arbeitsplätze kommen. Das gelingt am besten mit einer Integration der Systeme. Denn die komplette CAD/CAM-Datenverwaltung und -steuerung erfolgt zentral mit dem MES. Das beginnt bereits mit dem Start des CAD/CAM-Systems direkt aus dem MES. Die Übertragung relevanter Daten aus der CAM-Software, wie NC-Programm, Rüstblätter und Werkzeuginformationen werden mit nur einem Klick automatisch an das MES übertragen. Anwender können dadurch den Status der CAM-Projekte in Echtzeit sehen und eine zentrale Ablage aller CAD- und CAM-Daten sowie eine protokollierte sowie eine nachvollziehbare Verwaltung erhalten.
Wie aufwendig ist die MES-Implementierung?
Um sich den unterschiedlichen Bedürfnissen und Unternehmensstrukturen anzupassen, ist MES-Software meist modular aufgebaut und somit flexibel. So lassen sich immer individuelle Projekte angepasst an die jeweiligen Anforderungen realisieren. Die Angebote reichen von Starterpakten bis zur vollständigen digitalen Transformation.
Wichtig für den Erfolg ist zudem die Einbindung der Mitarbeiter, denn durch ein MES wird die Arbeitsorganisation neu ausgerichtet.
Auch die Wahl des Implementierungspartners spielt eine wichtige Rolle. Unternehmen sollten hier einige Punkte in Betracht ziehen - etwa Referenzen, Implementierungen in verschiedenen Ausbaustufen bei unterschiedlichen Unternehmensgrößen.
MES als Schlüssel zur digitalen Zukunft
Mit dem Wandel hin zu Smart Factories, flexiblen Produktionsketten und steigender Automatisierung wird die MES-Technologie immer wichtiger. Ein MES unterstützt Unternehmen dabei, Produktionsprozesse intelligent zu vernetzen, zu optimieren und Ressourcen optimal zu nutzen.
In der heutigen Fertigungsindustrie sind Effizienz, Transparenz und Flexibilität Erfolgsfaktoren. Manufacturing Execution Systems (MES) versprechen hier etwa Produktionssteuerung in Echtzeit sowie automatisierte Datenerfassung. Vor einer Implementierung müssen Unternehmen jedoch einige Fragen klären.

Ob in der Einzelteil- und Kleinserienfertigung oder im Sondermaschinenbau - MES-Software spielt ihre Stärken besonders dort aus, wo komplexe Fertigungsprozesse eine hohe Anpassungsfähigkeit erfordern. Unternehmen mit häufigen Umrüstungen und einer ausgeprägten Fertigungsvielfalt profitieren von optimierten Abläufen. Auftragsfertiger mit geringer Personaldecke erhalten durch automatisierte Workflows eine bessere Übersicht über ihre Kapazitäten.
Ein Beispiel: Ein Werkzeugbauunternehmen mit 25 Mitarbeitern kann - allein durch den Wegfall unproduktiver Tätigkeiten wie Prüfungen der Fertigungsfortschritte, die manuelle Datensuche oder papierbasierte Dokumentationen - durch den Einsatz eines MES jährlich die Arbeitskapazität von bis zu zwei Vollzeitstellen einsparen
OPEN MIND Technologies AG
Dieser Artikel erschien in IT&Production MES Wissen Kompakt 2025 - 07.04.25.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com