Haufe X360 im Einsatz bei FZT
ERP-System sorgt für Tempo beim Re-Manufacturing
Nachdem der damalige Mutterkonzern Schaeffler den heutigen Standort von FZT Automotive - der damals noch unter dem Namen LuK firmierte - auflöste, stand der Re-Manufacturing-Spezialist ohne ERP-System da. Innerhalb von sechs Monaten wurde Haufe X360 implementiert. Das System bietet heute eine wichtige Informationsbasis für Produktion und Logistik.

FZT Automotive aus Unna bereitet mit rund 40 Beschäftigten Kupplungen oder Lenkhilfpumpen auf. Bis diese Komponenten wieder ihre Original-Qualität erlangen, durchlaufen sie eine komplexe Wertschöpfungskette.Bild: FZT Automotive
Neustart ohne ERP-Software
Zur Prozesssteuerung setzte der Re-Manufacturing-Spezialist viele Jahre auf SAP - als LuK GmbH gehörte FZT ursprünglich zur Schaeffler-Unternehmensgruppe, die 2015 die Einführung dieses ERP-Systems beschloss, später aber den Standort mitsamt seiner IT-Infrastruktur auflöste. In der Folge wurde FZT im Jahr 2021 zu einem eigenständigen Unternehmen, das kein ERP-System mehr hatte. "Trotzdem wussten wir aus der Vergangenheit, wie unsere Prozesse von einem ERP-System profitieren", schildert Eric Haiduga, Head of IT bei FZT Automotive. Deshalb machte sich FZT nach dem Neustart auf die Suche nach einem sehr offenen ERP-System mit vielen Schnittstellen, das sich mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten implementieren lässt. Unter diesen Voraussetzungen entschied sich das Unternehmen für Haufe X360.

Implementierung in Rekordzeit
In der Folge startete ein sechs Monate langer Implementierungsprozess - unter anspruchsvollen Voraussetzungen, denn parallel optimierte FZT viele Details der Produktions- und Lagerprozesse. Es war also Flexibilität gefragt. Und das war bei SYSolution als Implementierungspartner der Software gegeben. Im ersten Schritt analysierte das bayerische Systemhaus zunächst bestehende Prozesse und beriet zu möglichen Optimierungen in Produktion und Logistik. Anschließend erfolgte die Modellierung des ERP-Systems in Etappen: Wenn der Projektverlauf bei FZT dies erforderte, pausierten die Spezialisten und standen auf Zuruf wieder zur Verfügung. Darüber hinaus war die Modularität des Systems ein wichtiger Faktor, denn grundsätzlich lassen sich bei diesem ERP-System zentrale Funktionen wie Einkauf, Verkauf, Lagermanagement, Produktion und Finanzbuchhaltung unabhängig voneinander konfigurieren. "Zudem kann man die Software sehr gut mit branchentypischen Erweiterungen und Schnittstellen individualisieren. Die gesamte ERP-Softwarewächst also mit den Aufgaben des Unternehmens", erklärt Carsten Schröder, CEO of Cloud ERP bei Haufe X360. Darüber hinaus trug die Vorbereitung Früchte. So setzte SYSolution auf eine präzise Abstimmung mit wöchentlichen Video-Calls - über den ganzen Zeitraum von sechs Monaten hinweg. An diesen Calls nahmen User aus verschiedenen Unternehmensbereichen teil, wobei individuelle Testumgebungen für unterschiedliche Aufgaben zur Verfügung standen.

Effiziente Prozesskette
Die Software sorgt bei FZT für eine effiziente Prozesskette, die von Auftragsannahme über die Produktion bis zur Auslieferung reicht. Dabei bringt die Aufgabe Re-Manufacturing einige Besonderheiten mit sich: Wenn ein Kunde etwa 500 aufbereitete Kupplungen ordert, stellt der Vertrieb den Auftrag mit wenigen Klicks ins ERP-System ein. Anschließend kontrolliert ein Produktionsplaner, ob dafür genügend Material im Lager zur Verfügung steht. Ist das noch nicht der Fall, kann er mithilfe des Systems prüfen, wann die nächste Anlieferung von gebrauchten Kupplungen oder diversen Einzel-Ersatzteilen ansteht. Anhand dieser Informationen definiert der Planer den Produktionsstart - was wiederum der Vertrieb im ERP-System sehen und an den Kunden weitergeben kann. Zentrale Informationen zu Warenverfügbarkeit, Produktionsauslastung und Lieferterminen sind also miteinander vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig: Ein neuer Status in einem dieser Bereiche verändert automatisiert die Daten in einem anderen. Ähnlich nützlich ist die ERP-Software für das Sortieren: Altteil-Spezialisten prüfen die angelieferten Produkte auf ihren Verschleißgrad und selektieren sie nach Typen. Die 'Gut-Teile' eines bestimmten Fahrzeugtyps landen in einem dafür vorgesehenen Behälter, wobei der Sortierer einen Knopf zur Stückzahlerfassung drückt, was wiederum in einer SQL-Datenbank erfasst wird. Am Ende werden diese Informationen ins ERP-System transferiert. Folglich wissen Produktionsplaner, wie viele Bauteile eines Typs zu Verfügung stehen. Darüber hinaus hat jeder Kunde Transparenz über den Bestand seiner 'Altteilkonten'.
Zukünftige Projekte
Für die nähere Zukunft haben sich die Re-Manufacturing-Spezialisten einiges für ihr ERP-System vorgenommen. Neben der Implementierung eines Qualitätsmanagements-Moduls geht es dabei um eine Scanner-Lösung: Lieferanten versehen ihre Warenkisten mit Barcodes, sodass man alle Informationen per Scan ins ERP-System überführen kann. Auch ermöglicht die Software, den Schrottanteil der angelieferten Gebraucht-Teile nach dem Zerlegen wieder im ERP-System auszubuchen. Die Software gleicht dabei einem Baukasten-System, das sich passgenau modellieren lässt.
Nachdem der damalige Mutterkonzern Schaeffler den heutigen Standort von FZT Automotive - der damals noch unter dem Namen LuK firmierte - auflöste, stand der Re-Manufacturing-Spezialist ohne ERP-System da. Innerhalb von sechs Monaten wurde Haufe X360 implementiert. Das System bietet heute eine wichtige Informationsbasis für Produktion und Logistik.

FZT Automotive aus Unna bereitet mit rund 40 Beschäftigten Kupplungen oder Lenkhilfpumpen auf. Bis diese Komponenten wieder ihre Original-Qualität erlangen, durchlaufen sie eine komplexe Wertschöpfungskette.Bild: FZT Automotive
FZT Automotive gmbh
Dieser Artikel erschien in IT&Production 3 (April) 2025 - 07.04.25.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com