Herstellerunabhängige Programmierung von Motion-Applikationen

Offene Schnittstellen punkten

Spezielle Kundenwünsche oder besondere Vorschriften machen die Entwicklung von Antriebslösungen zunehmend anspruchsvoller. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die Produktivität und Effizienz zu steigern, während gleichzeitig die Flexibilität und die Anpassungsfähigkeit der Systeme gewährleistet werden. Offene Schnittstellen spielen hier eine entscheidende Rolle, da sie die Integration verschiedener Komponenten und Systeme vereinfachen und somit die Entwicklungs- und Inbetriebnahmezeiten deutlich verkürzen.

Bild: Bachmann Electronic GmbHBild: Bachmann Electronic GmbH
Die Drive Middleware (DMW) von Bachmann Electronic ermöglicht Anwendern die Erstellung einer Applikation unabhängig vom eingesetzten Antriebshersteller.

Offene Schnittstellen ermöglichen es, verschiedene Antriebsysteme unabhängig von deren Hersteller und den eingesetzten Feldbussen nahtlos zu integrieren.

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FoamaTec nutzt den neu unterstützten Antriebstyp von Schneider Electric zum synchronen Verfahren einer Schließeinheit für große Partikelschaummaschinen.

Das schafft eine höhere Flexibilität und Skalierbarkeit von Anwendungen, da Antriebe jederzeit ausgetauscht oder ergänzt werden können, ohne dass die gesamte Applikation angepasst werden muss. Dadurch können Maschinenbauer ihre Systeme effizient an wechselnde Marktbedingungen und Kundenanforderungen anpassen, was insgesamt die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigert.

Bachmann Electronic bietet mit der Drive Middleware (DMW) eine Lösung, die diese Herausforderungen meistert und gleichzeitig den Entwicklungsprozess beschleunigt. Die DMW basiert auf der IEC61800-7 und bietet eine offene Schnittstelle zur Antriebstechnik. Sie übernimmt die Übersetzung vom logischen Antrieb mit einem herstellerübergreifenden Standardprofil auf den jeweiligen physischen Antrieb. Dabei kapselt sie die herstellerspezifische Logik zur Antriebsansteuerung, wodurch die Unabhängigkeit der Applikationen von spezifischen Antrieben gewährleistet wird. Die Lösung ermöglicht somit die Wahl eines Antriebs, der passend auf die speziellen Anforderungen abgestimmt ist, unabhängig vom Busprotokoll oder dem Antriebshersteller.

Auch die Programmierung von Motion-Applikationen ist herstellerunabhängig. Vorgefertigte Antriebsbeschreibungen vereinfachen die Inbetriebnahme und die Integration in die Bachmann-Regler M-SMC, M-Shaft und M-CNC ist gekapselt. Das bedeutet, dass die interne Logik, die erforderlich ist, um einen Antrieb von einem bestimmten Hersteller zu steuern, nicht direkt sichtbar oder zugänglich für den Entwickler ist. Statt die komplexen, herstellerspezifischen Details zu kennen, kann der Entwickler einfach eine standardisierte Schnittstelle verwenden, um den Antrieb zu steuern. Das vereinfacht die Programmierung und reduziert die Entwicklungszeit.

Zudem ermöglicht die Integration in M-Target for Simulink eine modellbasierte Entwicklung. Das mit Matlab Simulink entwickelte Steuerungs- und Regelungsprogramm wird am PC-Arbeitsplatz gegen ein multiphysikalisches Simulationsmodell getestet. Per Mausklick wird anschließend Code für die Steuerung generiert, auf die CPU übertragen und dort als eigenständige Applikation gestartet. Damit diese direkte Applikationsgenerierung funktioniert, muss die Verbindung zu den Ein- und Ausgängen des Automatisierungssystems im Steuerungsprogramm verankert sein. Bachmann stellt hierfür eigene Blöcke in Form einer Bibliothek zur Verfügung.

Bachmann electronic GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 5 (Mai) 2025 - 19.05.25.
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