Passende Verschlusslösung für Kleingehäuse
Sicherheit trifft auf Komfort
Ob bei Outdoor-Elektroinstallationen für die Stromversorgung, Steuermodulen im Maschinenbau oder Elektrobauteilen in der Gebäudetechnik - Kleingehäuse müssen sicher verschlossen werden, um nur dem Fachpersonal den Zugriff zu ermöglichen und um empfindliche Komponenten gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Dabei spielen Faktoren wie Abdichtung, Stabilität, Zugangssicherheit und Bedienkomfort eine entscheidende Rolle. Einpunktverriegelungen bieten hier eine zuverlässige, kompakte und wirtschaftliche Lösung. Doch welche Variante eignet sich für welchen Einsatzbereich? Ein Blick auf die verschiedenen Verschlussmechanismen und ihre Eigenschaften hilft bei der Auswahl.

Kleingehäuse werden in zahlreichen Bereichen eingesetzt und dienen meist dem Schutz von elektrischen und elektronischen Komponenten. Sie sind als Verteilergehäuse für Sicherungen oder Steuerungselemente weit verbreitet. Bis zu einer Höhe von 800mm spricht man in der Regel von Kleingehäusen, die es in unterschiedlichen Materialien und Ausführungen gibt: Kunststoffgehäuse bieten Vorteile hinsichtlich der elektrischen Isolation, korrodieren nicht und sind kostengünstig in der Fertigung. Edelstahlgehäuse hingegen sind sehr stabil sowie unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder hohen Temperaturen und werden daher bei besonderen Umgebungsbedingungen bevorzugt, beispielsweise in Offshore-Anwendungen, im Outdoor-Bereich oder wenn Brandschutzvorschriften eingehalten werden müssen.
Die wichtigsten Anforderungen an Verschlüsse bei Kleingehäusen
Unabhängig vom Material müssen Verschlusssysteme hohe Haltekräfte aufweisen und auch nach zahlreichen Schließzyklen zuverlässig funktionieren. Aspekte wie Dichtigkeit, Belastbarkeit und Ergonomie spielen eine wesentliche Rolle. Besonders bei Anwendungen im Außenbereich sind Schutz vor Feuchtigkeit und Staub sowie Korrosionsbeständigkeit entscheidend. In vibrationsintensiven Umgebungen kommt es zudem auf eine hohe mechanische Stabilität an, um unbeabsichtigtes Lösen zu verhindern. Auch die Handhabung darf nicht vernachlässigt werden - Wartungs- und Bedienvorgänge sollten sich einfach und effizient durchführen lassen.
Aspekte bei der Auswahl des richtigen Verschlusses
Die Auswahl des geeigneten Verschlusses hängt von den spezifischen Anforderungen und dem Einsatzbereich ab. Entscheidend ist, ob das Gehäuse im Innen- oder Außenbereich eingesetzt wird. Während in Innenräumen oft einfache Lösungen ausreichen, müssen Verschlüsse im Außenbereich zusätzlich Witterungseinflüssen standhalten und vor unbefugtem Zugriff schützen. Auch mechanische Belastungen, die auf den Verschluss an der Türinnenseite wirken, sollten berücksichtigt werden. Sind grundlegende Anforderungen wie Schutzklasse, Materialbeständigkeit und mechanische Belastbarkeit definiert, lässt sich die Auswahl weiter eingrenzen: Reichen einfache Vorreiber aus oder sind Dreh-Spann-Verschlüsse besser geeignet, weil sie durch die zusätzliche Kompression eine höhere Dichtigkeit gewährleisten? Falls unbefugter Zugriff verhindert werden soll, bieten sich abschließbare Varianten an. In Umgebungen mit starken Vibrationen sind Sicherheitsvorreiber sinnvoll, die ein unbeabsichtigtes Öffnen verhindern. Auch die Montage spielt eine Rolle. So bieten werkzeuglose Systeme vor allem bei hohen Stückzahlen Vorteile für Gehäusehersteller.
Verschiedene Funktionskonzepte - vom Vorreiber bis zum Dreh-Spann-Verschluss
Einpunktverriegelungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Einfache Vorreiber stellen eine kostengünstige Lösung für viele Anwendungen dar. Durch eine 90°-Drehung schwenkt die Verschlusszunge hinter den Gehäuserahmen und verriegelt so die Tür. Emka verfügt über ein breites Portfolio, das speziell auf die Anforderungen verschiedener Branchen zugeschnitten ist. Zahlreiche Lösungen sind patentiert. Kunden können aus einer Vielzahl von Materialien, Größen und Bedienoptionen wählen. Eine besonders ergonomische Variante sind Vorreiber mit Griff. Sie ermöglichen eine komfortable Handhabung und übertragen höhere Bedienkräfte für das Öffnen und Schließen. Emka bietet verschiedene Griffformen und -größen an, darunter L-Griffe, T-Griffe und Knebelgriffe. Die Vorreiber mit Griff sind in Edelstahl, Stahl, Kunststoff und Zinkdruckguss sowie in speziellen Materialkombinationen erhältlich, sodass für jede Anwendung eine passende Lösung zur Verfügung steht. Für Sicherheit und Schutz vor unbefugtem Zugriff sorgen Vorreiber mit Schließzylinder. Sie lassen sich nur mit dem passenden Schlüssel öffnen, wodurch der Schutz sensibler Komponenten gewährleistet wird. Trotz der erhöhten Sicherheit ist die Bedienung benutzerfreundlich und die Installation unkompliziert. Dank der robusten Konstruktion und der hochwertigen Materialien stellen die Vorreiber mit Zylinder eine langfristige und zuverlässige Verschlusslösung dar.

Vorteile von Sicherheitsvorreibern
Sicherheitsvorreiber werden in Anwendungen eingesetzt, bei denen erhöhte Vibrationen auftreten, die ein selbstständiges Öffnen des Verschlusses auslösen können. Sicherheitsvorreiber arbeiten mit einem speziellen Verriegelungsmechanismus, der eine zweistufige Betätigung zum Öffnen erfordert. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass der Verschluss auch bei starken Erschütterungen sicher bleibt und sich nicht eigenständig öffnet. Da die Betätigung nur von außen erfolgen kann, bleibt die Funktionalität auch unter extremen Bedingungen erhalten. Somit sind Sicherheitsvorreiber besonders für den Einsatz im Maschinenbau, in Schienenfahrzeugen oder in anderen anspruchsvollen Anwendungen geeignet.
Dreh-Spann-Verschlüsse bieten hohe Sicherheit
Dreh-Spann-Verschlüsse gehören ebenfalls zu den Einpunktverriegelungen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo raue Umgebungsbedingungen eine besonders zuverlässige Abdichtung erfordern, damit das Gehäuseinnere effektiv geschützt wird. Der Mechanismus eines Dreh-Spann-Verschlusses unterscheidet sich von dem eines einfachen Vorreibers. Das Verriegeln und das Anziehen der Tür sind hier zwei getrennte Bewegungsabläufe. Mit der ersten 90°-Drehung der Betätigung schwenkt die Verschlusszunge hinter den Rahmen und verriegelt damit bereits die Tür. Mit einer weiteren 90°-Drehung wird die Tür linear in Richtung Gehäuserahmen bewegt und dabei in der Regel 6mm gegen die Dichtung gezogen. Durch diese Kompression erzielt der Dreh-Spann-Verschluss eine bessere Abdichtung. Ein weiterer Vorteil dieser Verschlussart ist der gesteigerte Bedienkomfort, da die eigentliche Verriegelungsbewegung meist drehmomentfrei und das Anziehen der Tür gegen die Dichtung erst im Folgeschritt erfolgt. Ergänzt werden diese Lösungen oftmals um einen Öffnungsindikator, der die Verschlussstellung von außen anzeigt und so die Betriebssicherheit weiter erhöht.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Einpunktverriegelungen
Die technischen Grundkonzepte der Vorreiber werden bei Emka immer weiterentwickelt und den Erfordernissen angepasst, um die Kundenbedürfnisse bestmöglich erfüllen zu können. So liefert der Vorreiber mit Profilhalbzylinder eine Kombination aus hoher Zugangssicherheit und erhöhtem Schließkomfort. Erreicht wird dies durch das Gehäuse, das gleichzeitig als Griff dient. Damit lassen sich im Schaltschrankbau auch abgedichtete Kleingehäuse komfortabel öffnen und schließen. Im Lebensmittel- und Medizinbereich stehen hohe Hygiene- und Dichtheitsanforderungen bei Verschlüssen im Vordergrund. Diese werden unter anderem durch die Verwendung einer speziellen Formgebung sowie geeigneter Edelstahlmaterialien und Silikondichtungen erreicht. Dadurch erfüllen die Verschlusslösungen die Hygieneanforderungen nach DIN EN1672-2, DIN EN14159 und EHEDG Dok. 8 sowie die Dichtungen die Vorgaben der FDA 21 CFR 177.2600 und VO 1935/2004. Es gibt Hygiene-Dreh-Spann-Verschlüsse, die nicht nur von außen nach innen, sondern bei Bedarf auch innerhalb der Applikation die Schutzklasse IP69k bieten. Diese höchste Schutzklasse bei elektrischen Betriebsmitteln gewährleistet eine Dichtigkeit bei Hochdruckreinigung mit geringem Abstand und mit Wasser von hoher Temperatur (Heißwasser). Im Caravanbereich bietet der Double Red eine Kombination aus funktionalen und ästhetischen Aspekten. Dieser Dreh-Spann-Verschluss ermöglicht das sichere, dichte und komfortable Verschließen von Caravanklappen und zeigt außerdem an, wenn der Verschluss noch nicht geschlossen ist. Im Wesentlichen aus Kunststoff hergestellt, zeichnet er sich darüber hinaus durch ein geringes Gewicht aus. Für den Einsatz in Schienenfahrzeugen ist der Dreh-Spann-Verschluss ebenfalls prädestiniert. Da hier auch der Brandschutz eine große Rolle spielt, ist Edelstahl das Material der Wahl. Emka entwickelte dazu eine spezielle Lösung mit Öffnungsindikator: Ist der Dreh-Spann-Verschluss nicht vollständig geschlossen, steht der Deckel gut sichtbar im 90°-Winkel ab. Optional ist der Verschluss mit farblicher Markierung im Deckel erhältlich. Selbst bei Vibrationen bleibt er fest verschlossen und schützt vor dem Eindringen von Staub und Wasser.
Fazit
Die Wahl der richtigen Einpunktverriegelung für Kleingehäuse hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Mit einer breiten Produktpalette stellt Emka sicher, dass für jede spezifische Anforderung eine passende Lösung vorhanden ist. Egal, ob es um Dichtigkeit, einfache Bedienung oder hohe Belastbarkeit geht - das Unternehmen bietet Verschlusssysteme, die sich nahtlos in bestehende Anlagen integrieren lassen. Dank der hohen Fertigungstiefe kann der Anbieter dabei flexibel auf Kundenwünsche reagieren und langlebige, zuverlässige Produkte mit hoher Präzision liefern.
Ob bei Outdoor-Elektroinstallationen für die Stromversorgung, Steuermodulen im Maschinenbau oder Elektrobauteilen in der Gebäudetechnik - Kleingehäuse müssen sicher verschlossen werden, um nur dem Fachpersonal den Zugriff zu ermöglichen und um empfindliche Komponenten gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Dabei spielen Faktoren wie Abdichtung, Stabilität, Zugangssicherheit und Bedienkomfort eine entscheidende Rolle. Einpunktverriegelungen bieten hier eine zuverlässige, kompakte und wirtschaftliche Lösung. Doch welche Variante eignet sich für welchen Einsatzbereich? Ein Blick auf die verschiedenen Verschlussmechanismen und ihre Eigenschaften hilft bei der Auswahl.

Kleingehäuse werden in zahlreichen Bereichen eingesetzt und dienen meist dem Schutz von elektrischen und elektronischen Komponenten. Sie sind als Verteilergehäuse für Sicherungen oder Steuerungselemente weit verbreitet. Bis zu einer Höhe von 800mm spricht man in der Regel von Kleingehäusen, die es in unterschiedlichen Materialien und Ausführungen gibt: Kunststoffgehäuse bieten Vorteile hinsichtlich der elektrischen Isolation, korrodieren nicht und sind kostengünstig in der Fertigung. Edelstahlgehäuse hingegen sind sehr stabil sowie unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder hohen Temperaturen und werden daher bei besonderen Umgebungsbedingungen bevorzugt, beispielsweise in Offshore-Anwendungen, im Outdoor-Bereich oder wenn Brandschutzvorschriften eingehalten werden müssen.
EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 3 (Mai) 2025 - 15.05.25.Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de