Wird Single Pair Ethernet zum Kommunikationsstandard der Zukunft?

Der Weg ist frei für SPE

Die Diskussion um Steckverbinder, Normung und Geräteverfügbarkeit hat den Siegeszug von Single Pair Ethernet (SPE) in der industriellen Kommunikation lange verzögert. Doch nun ist Bewegung in das Thema gekommen: Normierungsfortschritte und neue Standards geben der Verbreitung Rückenwind - und rücken die Technologie in den Fokus vieler Anwendungen. Im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN geben Ralf Moebus, Christian Illenseer und Steffen Schneider von Lapp einen Einblick in den Status quo - und erläutern, warum jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ist.

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Steffen Schneider, Lapp "Mit dem IEC-63171-7-Standard haben wir einen robusten Hybridstecker, der perfekt für die industrielle Umgebung geeignet ist."

Single Pair Ethernet galt lange als vielversprechende Technologie für die industrielle Kommunikation. Doch trotz klarer technischer Vorteile blieb der Durchbruch aus. "Wir sind überzeugt, dass die Diskussion um den richtigen Steckverbinder die Marktdurchdringung von SPE lange gebremst hat" sagt Ralf Moebus, Leiter Produktmanagement Industrial Communication bei Lapp. Zwar gab es frühzeitig eine Norm für Single Pair Ethernet, doch gleich mehrere konkurrierende Steckgesichter erschwerten eine eindeutige Entscheidung für Gerätehersteller. Norm und Markt seien eben nicht immer deckungsgleich. Erst mit der Entscheidung von Profibus & Profinet International (PI), den IEC-63171-7-Steckverbinder für Profinet-Netzwerke zu empfehlen, kam Bewegung in das Thema. Auch die ODVA, zuständig für Ethernet/IP, spricht inzwischen differenzierte Empfehlungen für den Einsatz der IEC-63171-2- und -6-Varianten aus. "Damit wurde ein Kunstgriff gemacht, der niemanden verprellt und trotzdem Klarheit schafft," so Moebus.

U.I. Lapp GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 6 (Juni) 2025 - 12.06.25.
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