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Glatteis gewünscht!

Perfektes Eis für die Bobbahn von Sotchi

2014 finden Wintersportwettkämpfe zum ersten Mal in einer subtropischen Region am Meer statt. Die Aufgabe, hier perfekte Wettkampfbedingungen für die Athleten zu schaffen, war darum besonders anspruchsvoll. Der Kälteanlagen-Spezialist GEA Refrigeration Technologies sorgt im russischen Sotchi für optimales Eis im Stadion und auf der Bobbahn und verwendet dafür Komponenten von Vipa.

Technische Daten der Bahnanlage

Ammoniakfüllmenge 75.000kg

Kälteleistung 4.180kW

Verdampfungstemperatur -15°C

Eistemperatur -4°C

Kondensationstemperatur +30°C

Kapazität 11000 Plätze (9000 Besucher)

Bahnlänge 1814m

Höchster Punkt: 836m, niedrigster Punkt 704m NN

Über Vipa

Die Vipa GmbH wurde 1985 von Wolfgang Seel als Systemhaus für Automatisierungstechnik gegründet. Nach und nach wurden eigene Hardwarekomponenten entwickelt, die 1990 in die Fertigung des ersten PC-basierenden Maschinenbedienfeldes mündeten. Hierauf folgte die Entwicklung weiterer Regelungs- und Steuerungskomponenten sowie von Kommunikationsbaugruppen. Mit der Entwicklung der Speed7-High-Speed-SPS gelang 2003 ein weiterer technologischer Meilenstein im Bereich der Automatisierungstechnik. Die mit Speed7 Technologie ausgerüsteten SPS, gehören zu den schnellsten und leistungsfähigsten innerhalb der Automatisierungsbranche. Vipa bietet heute komplette SPS-Systeme von Kleinsteuerungen bis hin zu großen SPS-Systemen, E/A-Systemen, Touchpanels und Visualisierungssystemen. Das Unternehmen ist in über 60 Ländern vertreten, hat rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und produziert und entwickelt seine Produkte nach wie vor am Stammsitz im fränkischen Herzogenaurach.

200V - Das modulare Steuerungssystem

Das Vipa-System 200V ist eines der kompaktesten, modular aufgebauten Steuerungssysteme für den zentralen und dezentralen Einsatz am Markt. Mit den umfangreichen Kommunikations- und Feldbus-Modulen unterstützt es auch komplexe Topologien und Technologien. Durch die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Baugruppen ist es für nahezu jede Anwendung bis zum mittleren Leistungsbereich einsetzbar:

  • • Programmierbar mit Step7 von Siemens und WinPLC7 von Vipa
  • • Zentral und dezentral einsetzbares modulares Steuerungssystem
  • • Kompakte und industrierobuste Bauform
  • • Integrierter Arbeits- und Ladespeicher (Betrieb der CPU auch ohne Speicherkarte möglich)
  • • verschiedene Ausbaustufen des Arbeitsspeichers von 32 bis 128kB
  • • Integrierter ROM-Speicher für beständiges Sichern von Programm und Daten
  • • Universelle Kommunikationsmöglichkeiten (mit Profibus, CANopen, Interbus, DeviceNet, Ethernet)
  • • vielseitig einsetzbare Module: Feldbus-Slaves, Positionier-Module, Zähler-Module, SSI-Module, Module zur Zeilenanschaltung, Montage auf Standard 35mm-Hutschiene

Als im Februar 2014 das sportliche Großereignis des Winters eröffnet wurde, erlebten die Teilnehmer eine Premiere: Zum ersten Mal werden Wettkämpfe in Wintersportdisziplinen in einer subtropischen Region direkt am Meer ausgetragen. Das Gelände, auf dem alle Stadien und Einrichtungen völlig neu errichtet wurden, liegt an der Schwarzmeerküste. Hier, mitten in der Stadt Sotchi, befinden sich die Eisstadien für die verschiedenen Sportarten so nah beieinander, dass man alles bequem zu Fuß erreichen kann. Der zweite Standort, an dem sich alles abspielen wird, was mit Schnee zu tun hat, liegt in einem 70km entfernten Skigebiet in den Bergen. Hier werden Sportarten wie Biathlon oder Abfahrtsrennen ausgetragen. Eine besondere Meisterleistung ist die neue Bobbahn, deren Profil Udo Gurgel, der für viele Bobbahnen weltweit verantwortlich zeichnet, zusammen mit Wissenschaftlern aus Leipzig entwickelt hat. Die Projektierung und der Bau von Bob- und Rodelanlagen gelten als eine der kompliziertesten Aufgaben der Kunsteiserzeugung. Hier, wie auch bei der Klimatisierung und Eiserzeugung im besonderen Klima der Stadt, war Expertenwissen gefragt, um den besten Athleten der Welt konstante und perfekte Wettkampfbedingungen bieten zu können. Den Zuschlag für die Kunsteiserzeugung auf der Bobbahn bekam die Moskauer Vertriebsorganisation der GEA Refrigeration Technologies, die auch mit weiteren Aufgaben, etwa der Klimatisierung geschlossener Sportstätten in Sotchi, beauftragt wurde. Die GEA Group konzentriert sich als international tätiger Technologiekonzern auf Prozesstechnik und Komponenten für die anspruchsvollen Produktionsprozesse in unterschiedlichen Endmärkten. Das Segment GEA Refrigeration Technologies gehört zu den Marktführern für industrielle Kältesysteme und ist spezialisiert auf Entwicklung, Bau, Installation und Wartung von Schlüsselkomponenten und technischen Lösungen. Zu den Anwendungen gehören Kühlprozesse für Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Schifffahrt, Öl-/Gasindustrie, Gebäudetechnik und Freizeitanlagen, wie Skihallen und Eislaufzentren. In vielen Ländern werden Ammoniak-Kälteanlagen von GEA für die Eiserzeugung und Klimatisierung in Sportstätten genutzt. Auch die Bobbahn am Königsee, die als eine der besten der Welt gilt, wurde von GEA ausgerüstet. Für konstante Wettkampfbedingungen und Eisverhältnisse auf der gesamten Bahn wird auf allen hochklassigen Trassen der Welt das Eis mit Hilfe von Ammoniak-Kälteanlagen erzeugt, da es besonders effizient ist und andere Kältemittel über die gesamte Strecke nicht so gleichmäßig verdampfen würden. Neben einem höheren Wirkungsgrad führt dies auch zu geringeren Rohrquerschnitten der Anlage. Auch in Sotchi sollte folglich Ammoniak zum Einsatz kommen - musste hier aber aufgrund nationaler Vorschriften mit einem System zur Gaserkennung ausgestattet werden, um Lecks schnell zu erkennen und anzuzeigen. Für einen zusätzlichen Schutz wurde darum zur Neutralisation im Havariefall eine automatische Berieselungsanlage im Maschinenhaus und im Kanal für die Hauptleitungen sowie längs der Fahrrinne eingeplant. Außerdem wurden Gaswäscher im System der Notbelüftung vorgesehen, um im Notfall die Ammoniakkonzentration in der abzuleitenden Luft erheblich zu senken. Die Steuerung der Eiserzeugung, aber auch die ständige Kontrolle sicherheitsrelevanter Parameter setzt hier eine leistungsfähige Technik voraus. Neben der Planung liegt hier besonderes Augenmerk auf den Komponenten, die besonders zuverlässig arbeiten müssen und aufgrund der klimatischen Bedingungen auch besonders robust ausgeführt sein müssen. So setzt GEA hier für die Steuerung der selbst entwickelten Kältemaschinen auf CPUs von Vipa. Die CPUs aus Herzogenaurach sind durch ihren modularen Aufbau und kompakte Varianten eine gute Alternative für eine platzsparende Installation. So kommen in Sotchi nun Komponenten der 200V Serie von Vipa zum Einsatz. "In Sotchi wollte man die Schaltschränke so klein wie möglich auslegen, um sie entlang der Trasse gut unterbringen zu können. Die 200V-Serie passt von ihrer Höhe her perfekt auf die Hutschiene, so dass damit der Platz besonders gut ausgenutzt werden konnte", erklärt Udo Richter, bei Vipa Ansprechpartner für internationale Großkunden wie die GEA Group. Jedes Aggregat ist über ein Touchpanel - ebenfalls von Vipa - bedienbar. "Darüber können wichtige Parameter abgelesen werden - außerdem kann man hier manuell Einstellungen vornehmen. Auch Alarme laufen hier auf, so dass man Störmeldungen sofort nachgehen kann", erklärt Udo Richter. Insgesamt gibt es entlang der Trasse vier Kältemaschinen mit je einer Vipa-Steuerung, einem Touchpanel und den Komponenten für die Peripherie. Seit 2008 verwendet GEA bereits die Komponenten des fränkischen Herstellers, der auf Sonderwünsche seiner Kunden schnell und flexibel reagieren kann. So werden beispielsweise die Touchpanel mit dem GEA-Logo versehen, damit die gesamte Anlage für die Bediener ein einheitliches Design zeigt. Ein weiterer, für ein international tätiges Unternehmen wie GEA wichtiger Aspekt, ist die internationale Verfügbarkeit der Komponenten. Auch Vipa hat ein weltweites Vertriebsnetz, so dass die GEA-Niederlassungen rund um den Globus vor Ort auf kompetente Ansprechpartner treffen und Produkte vorfinden, die internationale Vorschriften erfüllen und bedenkenlos eingesetzt werden können. Noch wurden zwar keine offiziellen Wettkämpfe in den neu errichteten Anlagen von Sotchi ausgetragen - Athleten haben die Bobbahn aber schon unter die Lupe genommen und zeigen sich begeistert. Bobfahrer Alexej Wojewoda, der schon Medaillen in Turin und Vancouver gewonnen hat: "Die Trasse hat ein hervorragendes Profil! Kein Wunder, dass Deutschland gleich die erste Goldmedaille auf der Bahn gewinnen konnte."

VIPA GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 2014 - 25.02.14.
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