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Überspannungsschutz/Stoßstromtests

Jahrhundertblitze im Labor simulieren

Die extrem hohen Ströme durch direkte Blitzeinschläge sind ursächliche Schadensquellen an vielen elektrischen Geräten, Systemen und Anlagen. Weil es zum Nachweis der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen entsprechender Testanlagen bedarf, hat Dehn sein Stoßstromlabor erweitert und im Rahmen eines Pressesymposiums offiziell eröffnet. Mit einer neuen Stoßstromanlage zählt die Testanlage jetzt zu den weltweit leistungsfähigsten ihrer Art.

Bild: Dehn + Söhne GmbH & Co. KG
Dr. Peter Zahlmann, Geschäftsführer Technik bei Dehn + Söhne

Mit der neu konzipierten Prüfanlage können extrem hohe Blitzströme mit einem Spitzenwert bis zu 400kA in der genormten Prüfwellenform 10/350µs erzeugt werden. Dieser Wert ist doppelt so hoch, wie der in der aktuellen Blitzschutznorm VDE0185-305-1 beschriebene Blitzstoßstrom für den höchsten Gefährdungspegel. Entsprechend lassen sich Blitzschutzsysteme für Anlagen und Systeme mit einem außergewöhnlichem Sicherheitsbedürfnis testen.

Bild: Dehn + Söhne GmbH + Co. KG
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Die Blitzschutznorm räumt ein, dass für bestimmte Anlagen der in der Norm definierte höchste Gefährdungspegel zum Schutz unter Umständen nicht ausreichend sein kann. Dennoch sollen für den Schutz solcher Anlagen die Prinzipien der Norm herangezogen werden. "Blitzschutzlösungen sind normativ bislang nur bis 200kA geregelt", erklärt Geschäftsführer Dr. Peter Zahlmann. Doch gebe es durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass Blitzströme die vorgegebenen 200kA übersteigen. "In Japan wurden schon Blitze mit 320kA gemessen", so Zahlmann. Die Schutzprinzipien bedürfen stets einer individuellen Betrachtung für die jeweilige Anlage. Zur Absicherung des individuell erarbeiteten Schutzkonzeptes und zum Nachweis seiner Wirksamkeit sind also Blitzstromtests mit Stoßströmen notwendig, deren Amplituden den bisher normativ festgelegten höchsten Gefährdungspegel (LPL I) überschreiten.

Dehn + Söhne GmbH + Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 11 2014 - 29.10.14.
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