B&R stellt 'mapp' vor
Automatisieren mit vorgefertigten Bausteinen
Die steigenden Engineeringzeiten belasten die Automatisierungskosten. B&R stellt ein System vor, mit dem diese um durchschnittlich 67% reduziert werden können.
Die Engineeringzeiten im Maschinen- und Anlagenbau steigen seit Jahren erheblich. Damit machen sie einen großen Zeit- und Kostenfaktor aus - nicht selten 50% und mehr. Um international wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen diesem Punkt intensive Aufmerksamkeit widmen. Mit 'mapp' setzt Automatisierungsspezialist B&R genau hier an: Durchschnittlich 67% Entwicklungszeit lassen sich mit der neuen Technologie einsparen. Wir erklären, was dahinter steckt und wie Maschinen- und Anlagenbauer davon profitieren.
Auf der SPS IPC Drives wird B&R mapp Technology vorstellen. Dahinter verbergen sich modulare Softwarebausteine, die die Entwicklung neuer Programme vereinfachen und so die Entwicklungszeit für neue Maschinen und Anlagen senken. Zusätzlich reduziert mapp den Aufwand für Wartung und Instandhaltung. Denn ein Großteil der Arbeitszeit wird für die Programmierung von Basis-Funktionen aufgewendet. Genau an diesem Punkt setzt B&R mit mapp an.
Modulare Bausteine
mapp nimmt dem Entwickler immer wiederkehrenden Programmieraufgaben ab, indem es vorgefertigte Bausteine bereitstellt, die simpel zu bedienen und bereits ausführlich getestet sind. Der Programmierer kann sich somit auf seine Hauptaufgabe konzentrieren, den Maschinen- oder Anlagenprozess in Software umzusetzen. Jeder Entwickler der mit Automation Studio arbeitet, kann mapp einsetzen.
Einflussfaktor Individualisierung
Längst sind es nicht mehr nur Autos, die individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden angepasst werden. Die oft zitierte 'Losgröße eins' spielt auch außerhalb des Consumer-Marktes eine immer bedeutendere Rolle. Das Phänomen der individuellen Massenproduktion bewirkt, dass der Anteil der Software an der Entwicklung immer größer wird. Industrie 4.0 ist auf dem Weg von der Vision zur Realität. Um Einzelstücke quasi unter Serienbedingungen zu fertigen, bedarf es aufwändiger Software-Lösungen. Auch wenn die erforderliche Software für Entwicklungsprojekte immer komplexer, umfangreicher und individueller wird, gibt es Funktionen, die immer wiederkehren. Dazu gehören neben der Steuerung von Einzel- und Mehrachssystemen auch allgemeine Verwaltungsfunktionen wie Rezeptverwaltung und vieles mehr. Nur um diese Basis-Funktionen der Software zu gewährleisten, werden sehr viel Zeit und Kosten aufgewendet.
Entwicklungzeit durchschnittlich um 67% reduziert
Daher hat B&R ein modulares Konzept entwickelt, das häufig genutzte Funktionen bereitstellt. Diese können über das B&R-Entwicklungswerkzeug Automation Studio in Projekte integriert werden. Benchmark dafür sind viele tausende B&R-Applikationen, die im Feld zuverlässig ihren Dienst tun. Ziel von B&R war es, Entwicklungsingenieuren ohne Spezialwissen einen Werkzeugkasten an die Hand zu geben, mit dem sie selbständig High-End-Software-Lösungen entwickeln können. Die einzelnen mapp-Bausteine lassen sich einfach konfigurieren, ohne dass der Entwickler jedes einzelne Detail programmieren muss. Mehrachssysteme, gekoppelt über Kurvenscheiben oder elektronische Getriebe, unterschiedlichste Roboter-Kinematiken und vieles mehr lassen sich mit mapp innerhalb weniger Stunden in Betrieb nehmen. Sogar ein webbasiertes Faceplate zur Überwachung und Konfiguration der mapp-Funktionen ist enthalten. Die Dauer eines Entwicklungsprojektes lässt sich nach Messungen von B&R durch den Einsatz von mapp um durchschnittlich 67% verkürzen.
Projektrisiken reduzieren
mapp ist vollständig in das zentrale Engineering-Tool von B&R, Automation Studio, integriert und seine Anwendung ist einfach zu erlernen. Dadurch wird der Einsatz komplexer Software-Lösungen auch für kleinere Unternehmen möglich, die bisher die Ressourcen dafür nicht aufbringen konnten oder das Risiko einer Fehlentwicklung vermeiden wollten. Auch die Investitionsrisiken sinken mit mapp, denn die Bausteine basieren auf der Erfahrung von B&R mit hunderttausenden Automatisierungslösungen auf der ganzen Welt.
Effizienz durch Konzentration auf die Kernkompetenzen
Die Vorteile von mapp liegen klar auf der Hand. Anwender müssen sich nicht mehr mit Basis-Funktionen oder Software-Wartung beschäftigen, sondern können sich auf ihre Kernkompetenzen und das Prozess-Know-how konzentrieren. Gleichzeitig können sie ihren Kunden ausgereifte Funktionalitäten bieten, die stets auf der Höhe der Zeit sind. Ein wichtiger Faktor für höhere Effizienz sind dabei auch die niedrigen Wartungskosten, die sich aufgrund der vielfach erprobten mapp-Bausteine und deren Wartung durch B&R ergeben. Vollständige Dokumentation und Hilfefunktionen runden den mapp-Werkzeugkasten ab.
Sicherung des Engineering-Know-hows
Ein weiteres wichtiges Argument, das für den Einsatz von mapp spricht, ist die berechtigte (Vor-)Sorge um Abwanderung von Know-how. Das geschieht immer dann, wenn Entwickler ein Unternehmen verlassen, die eigene Software entwickelt haben. Das kann mit mapp nicht passieren, denn hier wird stets mit einem Standard gestartet.
Skalierbarkeit
mapp eignet sich für Low-End- und High-End-Maschinen gleichermaßen. Aufgrund der durchgängigen Modularität und Skalierbarkeit des B&R-Portfolios müssen dazu nicht einmal die mapp-Bausteine neu konfiguriert werden. Wenn eine Maschine einmal entwickelt wurde, werden Visualisierungsgeräte, Steuerungen oder Antriebe einfach ausgetauscht und an die Anforderungen des jeweiligen Marktes angepasst.
Fazit
mapp ist ein interessanter weiterer Schritt in dem Bemühen, die Engineeringzeiten in der Automatisierung zu senken. Viele Basis-Funktionen werden von B&R mitgeliefert, die dem Anwender viel 'unnötige' Programmierarbeit ersparen. Wenn sich die von B&R ermittelte durchschnittliche Reduzierung von 67% erreichen lässt, dann wird dieser Weg die Programmierung von Automatisierungsprojekten sicher revolutionieren. (kbn)
Die Engineeringzeiten im Maschinen- und Anlagenbau steigen seit Jahren erheblich. Damit machen sie einen großen Zeit- und Kostenfaktor aus - nicht selten 50% und mehr. Um international wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen diesem Punkt intensive Aufmerksamkeit widmen. Mit 'mapp' setzt Automatisierungsspezialist B&R genau hier an: Durchschnittlich 67% Entwicklungszeit lassen sich mit der neuen Technologie einsparen. Wir erklären, was dahinter steckt und wie Maschinen- und Anlagenbauer davon profitieren.
Auf der SPS IPC Drives wird B&R mapp Technology vorstellen. Dahinter verbergen sich modulare Softwarebausteine, die die Entwicklung neuer Programme vereinfachen und so die Entwicklungszeit für neue Maschinen und Anlagen senken. Zusätzlich reduziert mapp den Aufwand für Wartung und Instandhaltung. Denn ein Großteil der Arbeitszeit wird für die Programmierung von Basis-Funktionen aufgewendet. Genau an diesem Punkt setzt B&R mit mapp an.
Modulare Bausteine
mapp nimmt dem Entwickler immer wiederkehrenden Programmieraufgaben ab, indem es vorgefertigte Bausteine bereitstellt, die simpel zu bedienen und bereits ausführlich getestet sind. Der Programmierer kann sich somit auf seine Hauptaufgabe konzentrieren, den Maschinen- oder Anlagenprozess in Software umzusetzen. Jeder Entwickler der mit Automation Studio arbeitet, kann mapp einsetzen.
B&R Industrie-Elektronik GmbH
Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 11 2014 - 29.10.14.Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de