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Flüssiglinsen in der Bildverarbeitung

Wie Flexibilität und Funktionalität in der industriellen Bildverarbeitung durch den Einsatz von Flüssiglinsen optimiert werden können

Die Welt der industriellen Bildverarbeitung ist schnelllebig und unterliegt einem stetigen Wandel. Regelmäßig werden neue Technologien entwickelt. Neue Designwerkzeuge und fortschrittliche technische Lösungen werden unglaublich schnell vermarktet, um Automatisierungsprobleme besser lösen zu können. Allein im vergangenen Jahrzehnt wurden sowohl Sensoren als auch Software und Beleuchtungssysteme für den Markt der industriellen Bildverarbeitung rapide weiterentwickelt. Pixel werden stets kleiner und die Sensoren immer größer. Softwareplattformen werden immer genauer und Beleuchtungen heller und effizienter. Zusätzlich werden bildgebende Optiken, die die Information des Prüfobjektes auf die Fokusebene übertragen, ebenfalls weiterentwickelt, um einen höheren Kontrast zu erzielen und die Messgenauigkeit zu steigern.

Bild: Edmund Optics GmbHBild: Edmund Optics GmbH
Funktionsprinzip einer üblichen Flüssiglinse. Ein Schwingspulenaktuator übt Druck auf eine Membran aus, die ihrerseits Flüssigkeit in die freie Apertur der Linse zwingt. Dadurch erhöht sich die Krümmung und die Brechkraft steigt.

Eine der interessantesten Entwicklungen der Optikbranche, die über die letzten Jahre stark ausgereift ist, sind Flüssiglinsen. Flüssiglinsen können innerhalb von Millisekunden fokussieren und nachfokussieren.

Bild: Edmund Optics GmbHBild: Edmund Optics GmbH
Zwei unterschiedliche Bildverarbeitungssysteme mit nachgerüsteter Flüssiglinse. Das System links liefert die bestmöglichen Ergebnisse mit der Flüssiglinse vor dem Objektiv. Das System rechts ? eine gemeinsame Entwicklung von Edmund Optics und Optotune ? n

Das macht sie zu einem Designwerkzeug, das in der heutigen Welt der Automatisierung, in der Geschwindigkeit und Durchsatz direkt proportional zu Effizienz und Cash-Flow stehen, nicht zu unterschätzen ist. Flüssiglinsen bieten im Bereich der industriellen Bildverarbeitung bei Anwendungen, die zuvor wenn überhaupt nur mit mechanischer Motorisierung gelöst werden konnten, viele Vorteile. Sie ermöglichen es dem Anwender die Fokusebene innerhalb von Millisekunden anzupassen, was bei Anwendungen wie beispielsweise Barcodelesegeräten, bei denen die Prüfobjekte oft unterschiedliche Größen und Abstände zur Linse haben, von großem Nutzen ist. Vor dem Einsatz von Flüssiglinsen gab es für diese Anwendungen nur wenige Lösungsansätze: Entweder sperrige, motorisierte Objektive, die Verschiebung von Kamera oder Objekt oder Objektive mit einer großen Schärfentiefe. Letzteres erfordert häufig eine Erhöhung der Blendenzahl, was Kompromisse hinsichtlich der Auflösung bedeutet, oder den Einsatz eines Objektivs mit kurzer Brennweite und damit einem nicht optimalen Bildwinkel. Des Weiteren können Flüssiglinsen, anders als die meisten mechanischen Systeme, Milliarden Zyklen ohne jegliche Verschleißerscheinungen durchlaufen. Abbildung 1 zeigt die Funktionsprinzipien einer typischen Flüssiglinse, bei der ein Schwingspulenaktuator Kraft auf eine Membran ausübt, wodurch sich die Linse krümmt und die Brechkraft verändert. Eine Möglichkeit Flüssiglinsen in die Optik von industriellen Bildverarbeitungssystemen zu integrieren, besteht darin, bereits vorhandene Objektive mit Festbrennweite nachzurüsten. Im Gegensatz zu einem Objektiv mit fest integrierter Flüssiglinse, kann das Nachrüsten ein wenig Experimentierfreude erfordern, um die beste Konfiguration zu ermitteln. Dennoch ist es eine praktikable Lösung, die die Flexibilität dieses innovativen Designansatzes verdeutlicht. Um eine optimale Bildqualität zu erreichen, müssen mehrere unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden. Dazu gehören die Platzierung der Flüssiglinse und die Brennweite des Objektivs.

Edmund Optics GmbH

Dieser Artikel erschien in inVision Newsletter 23 2014 - 10.12.14.
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