Trendthema Smart Home dominierte auf der Messe
IFA 2015: Bereit für das vernetzte Zuhause
Auf der diesjährigen IFA wurde das Thema Smart Home groß geschrieben. In Berlin tummelten sich zahlreiche Anbieter von Vernetzungslösungen für ein komfortables, sicheres und energieeffizientes Zuhause. Die Player kamen aus verschiedenen Branchen. Gebäudedigital hat sich umgeschaut und ein paar interessante Produkte entdeckt.
Smart Home und Smart Fashion - diese beiden Themen kombinierte Busch-Jaeger, Anbieter intelligenter Haus- und Gebäudesystemtechnik, auf der IFA in einer Bühnenshow. In Zusammenarbeit mit dem Frauenmagazin Brigitte wurde auf dem Messestand des Unternehmens viermal täglich die 'Brigitte Smart Fashion Show' präsentiert. Bei dieser Gelegenheit lernten die Messebesucher auf unterhaltsame Art und Weise die Produkte und Lösungen von Busch-Jaeger kennen: Intuitiv per Touchscreen bedienbare Haussteuerungen, die Möglichkeiten bieten für mehr Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden. Für Mobilität sorgen die passenden Apps für Tablet oder Smartphone. Ein Highlight war das Busch-free@home-System mit Sprachsteuerung. Detailierte Informationen darüber finden Sie in einem ausführlichen Bericht ab der Seite 18.
Ein Lächeln für einen Kaffee
Ein Lächeln, ein Zwinkern oder eine hochgezogene Augenbraue genügen oftmals für die Kommunikation zwischen Menschen. Diese natürliche Art der Interaktion ist nun auch zwischen dem smarten Zuhause und seinen Bewohnern möglich. Die Schweizer Smart Home-Schmiede Digitalstrom zeigte auf der IFA, wie durch Videosensorik ein solches Bedienkonzept entsteht - basierend auf der 3D-Tiefenkamera RealSense von Intel. Die hochsensiblen Sensoren erkennen optische Bewegungen und selbst kleinste Veränderung der Mimik. Die 3D-Tiefenkamera lässt sich über offene Schnittstellen in das Smart Home-System integrieren. Sie registriert und übermittelt Bewegungen, die durch Digitalstrom in entsprechende Aktionen umgesetzt werden. Auf der IFA demonstrierte das Unternehmen dieses neuartige Konzept mit dem Showcase 'Smile for a coffee' als potenzielle Serienanwendung. So reicht beispielsweise ein einziges Lächeln aus, um dem Bewohner den Wunsch "Ich hätte gerne eine Tasse Kaffee" direkt von den Lippen abzulesen und augenblicklich zu erfüllen.
Wechselspiel der Farben
Das Unternehmen AwoX präsentierte in Berlin mit der SmartLED Bluetooth eine komplett neue Produktreihe von vernetzbaren LED-Lampen. Alle Lampen im Haus können damit intelligent geschaltet und die Lichtstärke und Farbtemperatur genau geregelt werden. Beleuchtingsfunktionen wie z.B. Gruppe sowie verschiedene Szenarien sind mit den Lampen realisierbar. Der SmartPlug und die Produktreihe SmartLight Ambiance für Außenbeleuchtung waren weitere Innovationen von AwoX auf der Messe. Mit dem intelligenten, vernetzbaren SmartPlug sind mehrere Funktionen umsetzbar: Aktivierung der angeschlossenen elektrischen Geräte (Lampe, Kaffeemaschine etc.) per Fernsteuerung; Programmierung des Ein- und Ausschaltens; Messen des Stromverbrauchs. Die SmartLight Ambiance ist eine dekorative, batteriebetriebene Lampe (8 Stunden Laufzeit), die man sowohl außen als auch innen anschließen kann. Via Bluetooth und über die App AwoX SmartControl lässt sich mit einem Tablet oder Smartphone die Farbe und Lichtstärke der energiesparenden LED-Lampe einstellen. Laut Unternehmen sind 16 Mio. Beleuchtungskombinationen möglich.
Vernetzung vom Kühlen und Waschen ...
Nachdem 2014 Backöfen und Geschirrspüler online gingen, sind nun bei Siemens auch die ersten Geräte aus den Bereichen Wäschepflege, Kühlen und Kaffee über Wi-Fi beziehungsweise WLAN vernetzt. Alleinstellungsmerkmal im Markt ist nicht nur die Fülle an verfügbaren Funktionen, sondern auch die Steuerung aller Geräte über eine einzige, gemeinsame App. Die Home-Connect-App beruht auf einem markenübergreifenden Konzept und steht sowohl für iOS als auch für Android-Geräte kostenlos zur Verfügung. Vorrats-Check von unterwegs: Der Kühlschrank iQ500 ist mit zwei Hochleistungskameras ausgestattet, die bei jedem Schließen der Tür Bilder vom gesamten Innenraum machen. Somit kann der Anwender auf dem Heimweg von der Arbeit nochmal nachsehen, was fehlt und gut informiert einkaufen gehen. Für Sicherheit sorgt ein Online-Warnsystem: Es schickt eine Benachrichtigung an Smartphone oder Tablet, falls die Kühlschranktür nicht richtig geschlossen wurde. Neu für Wäschepflege und demnächst auch für vernetzte Geschirrspüler ist die FlexStart Funktion. Sie richtet sich an Haushalte, die einen größeren Teil des Stromverbrauchs mit eigener Energieerzeugung decken, z.B. per Photovoltaik. FlexStart arbeitet mit einem vom Stromanbieter zur Verfügung gestellten Energiemanager zusammen. Basierend auf dessen Daten berechnet die Funktion den optimalen Startzeitpunkt. Der Nutzer legt zuvor ein mögliches Zeitfenster fest. Laut Unternehmen sollen bald weitere Gerätetypen und Marken in Home Connect integriert werden.
... bis in den Garten
Intelligente Smart Home-Systeme erobern nun auch den Garten. So präsentierte Kärcher auf der IFA seinen neuen Bewässerungsautomaten SensoTimer ST 6 Smart Home. Die Steuerung des Systems kann über die Homematic CCU2 von eQ-3 erfolgen. Ebenso ist eine Bedienung auf Basis der herstellerübergreifenden Qivicon-Plattform möglich, die ebenfalls die Homematic Technologie nutzt. Der Automat kann über Apps bedient werden - so ist die Bewässerung von unterwegs via Smartphone und Tablet möglich, auch aus dem Urlaub heraus. Die vernetzte Bewässerung des Gartens eröffnet dem Nutzer viele neue Möglichkeiten: Beispielsweise können Bewegungsmelder in das Smart Home-System integrieren werden, sodass Personen nicht ungewollt vom Sprinkler abgekühlt werden. Liegt ein Fenster z.B. auf der Gartenseite, fährt auch der Rollladen automatisch herunter, bevor das System mit der Bewässerung beginnt.
Einbrüche verhindern, bevor sie entstehen
Auf der IFA präsentierte die Firma Myfox zwei Smart-Home-Lösungen für die Sicherheit der eigenen vier Wände: Die proaktive Sicherheitsanlage Myfox Home Alarm und die Myfox Security Camera. Das intuitive System ist per App über das Smartphone von überall aus steuerbar und einfach zu bedienen. Sobald ein Nutzer das Haus verlässt, wird die Alarmanlage aktiviert - kehrt er wieder zurück, muss Myfox Home Alarm über die App deaktiviert werden. Dank der modernen IntelliTAGTM-Einbruchsensoren verhindert die Anlage schon im Vorfeld Einbrüche: Die modernen Sensoren für Türen und Fenster analysieren Oberflächenschwingungen, um zwischen gewöhnlichen Ereignissen und potenziellen Gefahren zu unterscheiden. Bei einem Einbruchsversuch wird der Alarm ausgelöst und eine Push-Benachrichtigung an das Smartphone des Benutzers gesendet. Die Myfox Security Camera ist ein per App steuerbares Full HD-Gerät mit motorbetriebener Blende und permanenter Aufnahmefunktion. Die handliche Sicherheitskamera bietet Features wie Videos in Full HD-Bildqualität, Weitwinkelfunktion, bidirektionale Audiokommunikation und Vierfach-Zoom. Der integrierte Infrarot-Bewegungsmelder meldet die geringste Bewegung, sowohl bei Tag als auch bei Nacht und informiert den Anwender direkt per Push-Nachricht.
Wenn Funksensoren mit der Waschmaschine sprechen
Die EnOcean Alliance zeigte batterielose EnOcean-Funklösungen, die mit Haushaltsgeräten und Multimedia im Rahmen des sogennanten AllJoyn-Systems, Open Source Framework der AllSeen Alliance, kommunizieren. Diese nahtlose Kommunikation ermöglicht das Smart EnOcean Gateway von Digital Concepts. Es vernetzt den EnOcean-Funkstandard (ISO/IEC 14543-3-1X) mit dem Internet-Protokoll (IP). Dies ist die Grundlage für das Internet der Dinge (IoT). Hier lassen sich in einem vollkommen interoperablen Netzwerk einmal gesammelte Daten für die intelligente Steuerung verschiedener Geräte nutzen, unabhängig von der eingesetzten Technologie, dem Funk oder dem Hersteller. Die IoT-Smart-Home-Demo auf der IFA bestand aus interoperablen Schaltern, Sensoren und Aktoren verschiedener EnOcean-Alliance-Mitglieder. Sie erfassen zum Beispiel Temperatur, Feuchtigkeit, Luftqualität, Wasserleckagen, den Energieverbrauch oder die Anwesenheit von Personen. Durch die Energy Harvesting-Technologie arbeiten diese Geräte ohne Kabel und Batterien, stattdessen nutzen sie Bewegung, Licht oder Temperaturunterschiede als Energiequelle. Das Smart EnOcean Gateway von Digital Concepts übersetzt die EnOcean-Funktelegramme für das Internet-Protokoll, sodass die batterielosen EnOcean-Funksensoren mit Weißer Ware oder Multimedia über das AllJoyn-Protokoll sprechen können.
Resümee
Die in Berlin vorgestellten Lösungen zeigen die ganze Bandbreite der Möglichkeiten, um sein Zuhause zu vernetzten. Die Palette reicht von hochpreisigen international genormten Systemen bis hin zu Plug & Play Lösungen für Spezialaufgaben. Letztere sind sicherhlich gut geeignet für den Einstieg in das Smart Home. Doch möchte der Endkunde ein zukundftsfähiges, zuverlässiges und sicheres Eigenheim, ist abzuwägen, ob nicht doch auf ein genormtes Protokoll wie z.B. KNX zugegriffen werden sollte. Ein weiterer Punkt wird angesichts der unterschiedlichen Systeme auch sehr deutlich: Einen einheitlichen Standard für Smart Home wird es in naher Zukunft nicht geben. Dazu ist der Wildwuchs der Systeme zu groß - im Smart Home treffen sich die Geschäftsfelder sehr unterschiedlicher Anbieter. So bleibt der Kampf um das vernetzte Zuhause spannend. Eines sollten dabei alle Player nicht vergessen: Der Endkunde entscheidet, welches System letzendlich erfolgreich ist. (hsc)
Auf der diesjährigen IFA wurde das Thema Smart Home groß geschrieben. In Berlin tummelten sich zahlreiche Anbieter von Vernetzungslösungen für ein komfortables, sicheres und energieeffizientes Zuhause. Die Player kamen aus verschiedenen Branchen. Gebäudedigital hat sich umgeschaut und ein paar interessante Produkte entdeckt.
Smart Home und Smart Fashion - diese beiden Themen kombinierte Busch-Jaeger, Anbieter intelligenter Haus- und Gebäudesystemtechnik, auf der IFA in einer Bühnenshow. In Zusammenarbeit mit dem Frauenmagazin Brigitte wurde auf dem Messestand des Unternehmens viermal täglich die 'Brigitte Smart Fashion Show' präsentiert. Bei dieser Gelegenheit lernten die Messebesucher auf unterhaltsame Art und Weise die Produkte und Lösungen von Busch-Jaeger kennen: Intuitiv per Touchscreen bedienbare Haussteuerungen, die Möglichkeiten bieten für mehr Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden. Für Mobilität sorgen die passenden Apps für Tablet oder Smartphone. Ein Highlight war das Busch-free@home-System mit Sprachsteuerung. Detailierte Informationen darüber finden Sie in einem ausführlichen Bericht ab der Seite 18.
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Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 6 2015 - 21.10.15.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de