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E-Handwerke verzeichnen mehr als 96.000 offene Stellen

Mit der Energiewende wächst der Fachkräftebedarf in den E-Handwerken. Die Zahl der offenen Stellen stieg in den letzten zwölf Monaten weiter an. Aktuell werden 96.580 e-handwerkliche Fachkräfte gesucht. Das gilt nicht nur für Auszubildende und Gesellen, sondern insbesondere für hochqualifizierte Gesellen und Meister. Treiber ist die durch die Energiewende ausgelöste Transformation mit rasant steigender Elektrifizierung und Digitalisierung. Abzuwarten bleibt, wie sich die gesamtwirtschaftliche Lage, insbesondere im Bau, in 2024 auswirkt.

Das Ausscheiden der Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben macht sich zunehmend bemerkbar. Auch auf die E-Handwerke wirkt sich diese Entwicklung aus. Das ergab eine Analyse des ZVEH. Zwar kann die Branche seit Jahren steigende Auszubildenden- (2022: 45.967/+ 0,3%) und Beschäftigtenzahlen (2022: 527.354/+ 1,8%) verzeichnen. Die Kohorte der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter/-innen aber nimmt aufgrund der demografischen Entwicklung ab, so dass ein Wachstum erschwert wird. Hinzu kommt: Mit der fortschreitenden Elektrifizierung als Folge der Energiewende wachsen die Aufgabenfelder der E-Handwerke als dem größten Klimahandwerk. Es gibt also mehr zu tun. Die Schere zwischen Personalbedarf und -potential wird demnach größer. So wundert es auch wenig, dass die Zahl der offenen Stellen in den E-Handwerken Anfang 2024 auf 96.580 stieg (2023: 85.525).

Die Zahl spiegelt die in den Konjunkturumfragen des ZVEH immer wieder geäußerte hohe Bereitschaft der Betriebe wider, zusätzliche Stellen zu schaffen und neues Personal einzustellen. Allerdings ist die Zahl der offenen Stellen nicht automatisch mit einem wachsenden Fachkräftemangel gleichzusetzen. Zum einen, weil ein Teil der offenen Stellen zeitnah aus dem Markt heraus bedient werden kann - was das kontinuierliche Beschäftigtenwachstum der E-Handwerke belegt. Zum anderen ist nicht sicher, dass ein suchender Betrieb für jede offene Stelle wirklich dauerhaft eine Vollzeitkraft einstellen möchte. Was jedoch deutlich wird: Der steigende Bedarf zieht sich durch alle Qualifikationsstufen. So stieg die Zahl der nicht besetzten Ausbildungsplätze von 15.133 in 2021 auf 15.828 in 2022 und bis Ende 2023 sogar auf 17.170. Wurden 2021 noch 6.649 an- und ungelernte Helfer gesucht, ging die Zahl offener Stellen im Jahr 2022 auf 6.532 zurück, um dann Ende 2023 wieder auf 7.696 zu steigen. Bei den Gesellen stieg die Zahl offener Stellen von 26.315 in 2021 auf über 29.229 in 2022. Ende 2023 lag sie bereits bei 33.637.

Interessant ist, dass die steigende Zahl der offenen Stellen auch durch einen Anstieg im Bereich der höher qualifizierten Mitarbeiter/-innen gekennzeichnet ist. Gab es bei den hochqualifizierten Gesell/-innen zwischen 2021 und 2022 nur einen Anstieg offener Stellen von 21.447 auf 21.662, so ist 2023 mit 24.755 offenen Stellen ein deutlich höherer Bedarf zu erkennen. Bei den Meister/-innen lag die Zahl der offenen Stellen 2021 noch bei 5.820, 2022 dann schon bei 6.038. Ende 2023 waren bereits 6.596 Stellen ausgeschrieben.

ZVEH

Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 1 (Februar) 2024 - 16.02.24.
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