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Voller Schub

Hitzeschutzprüfung vor dem Start einer Weltraumrakete

Bild: Flir Systems GmbHBild: Flir Systems GmbH
Bild 2 | Nach dem Raketentriebwerkstest lassen sich die einzelnen Treibstoffblöcke (Bates-Grains) noch deutlich erkennen.

Erfolgreicher Raketentriebwerkstest mit IR-Kamera

Mitte Februar 2018 testete das Raketentriebwerkslabor der USCRPL erfolgreich das Graveler II - das bis dato größte von Amateuren gebaute Raketentriebwerk mit Kompositgehäuse, das jemals erfolgreich gezündet wurde. Dabei lieferte das 2,04m lange Feststofftriebwerk der Klasse R mit einem Durchmesser von 20,3cm einen Gesamtimpuls von 56.944J/s. Vor dem Test fragte Neil Tewksbury einen Flir-Repräsentanten, ob er ihm vielleicht eine Wärmebildkamera leihen könnte. Flir stellte ihm für seinen Test eine tragbare T540 Kamera zur Verfügung, deren Bedienung sich als äußerst einfach erwies. Tewksbury musste sich lediglich ein kurzes Anleitungsvideo in der ResearchIR-Software von Flir anschauen und konnte die Kamera danach sofort für seine Testzündung nutzen. Er versah die Rakete mit einem mattschwarzen Anstrich, um einen konstanten Emissionsgrad zu gewährleisten und das Auftreten von Reflexionen so weit wie möglich zu reduzieren. Am Testtag schaltete er die Kamera ein, gab die Umgebungsbedingungen des Testgeländes in die Kamera ein und stellte sie mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Triebwerk auf. Anschließend dokumentierte er den Test mit einem 30-minütigen Wärmebildvideo. Eine der Hauptgründe für den Einsatz der Wärmebildkamera war das Ausführen einer Fehleruntersuchung für den Fall, dass der Test fehlschlagen sollte. "Die Rakete funktionierte perfekt. Außerdem erhielt ich einige aussagekräftige Daten dazu, wie das Hitzeschutzsystem die entstehende Hitze ableitet." Nach der Zündung des Raketentriebwerks setzte Tewksbury die Erfassung von Wärmebilddaten fort, während es sich abkühlte. "Nach der Zündung kann man sogar noch mehrere Minuten lang die Grenzflächen zwischen den einzelnen Treibstoffblöcken deutlich erkennen. Unser Raketentriebwerk besteht aus fünf oder sechs aufeinandergesetzten Treibstoffblöcken - den sogenannten Bates-Grains. Die Lücken zwischen den einzelnen Grains kann man tatsächlich als Hot-Spots erkennen."

FLIR Systems GmbH

Dieser Artikel erschien in inVISION 3 2019 - 07.06.19.
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