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Digitalbarometer 2019

Wer sich schützt, wird selten Opfer

Betrug ist am häufigsten

Kriminalität im Internet begegnet Betroffenen laut Befragung am häufigsten als Betrug beim Onlineshopping (36 Prozent), Phishing (28 Prozent) und Schadsoftware (26 Prozent). Wie man sich davor schützen kann, darüber klärt die Polizei bereits auf vielen Kanälen auf. "Das Digitalbarometer macht deutlich, dass zwar fast die Hälfte der Nutzer aktuelle Schutzempfehlungen vor Kriminalität im Internet kennt, diese aber nur von 36 Prozent direkt umgesetzt werden", erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Auch das führt dazu, dass Menschen wiederholt durch diese Straftaten geschädigt werden. Deswegen wollen wir als Polizei gerade diese Menschen verstärkt mit unseren Informationen erreichen. Wir als Partner müssen mehr Anleitung zur Selbsthilfe geben. Denn die von uns Befragten sagen zu einem Großteil, dass sie sich im Ernstfall selbst geholfen haben." Anzeige bei der Polizei haben nur 31 Prozent der Befragten erstattet. Das Informationsverhalten der Nutzer kann das Risiko erhöhen, Opfer von Betrug und anderen Straftaten im Internet zu werden. Nur ein Drittel (31 Prozent) informiert sich regelmäßig über Internetsicherheit, die meisten hingegen nur im Problemfall. Dies ist oft auch eine Altersfrage: Fast die Hälfte aller 60- bis 66-Jährigen setzt Empfehlungen sofort um (49 Prozent), während es bei den 16- bis 29-Jährigen etwa jeder Vierte (26 Prozent) ist. Das führt dazu, dass jüngere Befragte häufiger Opfer von Kriminalität im Zusammenhang mit dem Internet wurden. Wenn auf Sicherheit im Netz geachtet wird, ist das in erster Linie beim Onlinebanking (62 Prozent) oder dem Onlineshopping (44 Prozent). Etwa ein Drittel macht sich Gedanken zum allgemeinen Surfen (33 Prozent) und zur E-Mail-Kommunikation (30 Prozent). Weniger relevant ist die Sicherheit bei der Nutzung sozialer Netze (14 Prozent) und bei der Kommunikation per Messenger (11 Prozent). Gerade bei automatisierten Vorgängen, bei denen Sicherheit im Vordergrund stehen sollte, beispielsweise beim Installieren von Apps oder dem Nutzen eines offenen WLAN, achten nur sechs Prozent auf Sicherheit. Beim Herunterladen von Dateien sind es sogar nur zwei Prozent. Dabei können dies geeignete Einfallstore für Schadprogramme und Hacker sein. Ebenfalls angreifbar machen sich alle, die keinen großen Wert auf die sichere Nutzung vernetzter Heimgeräte (drei Prozent) legen, obwohl über die Hälfte der Befragten beispielsweise einen internetfähigen Fernseher (57 Prozent) haben.

Empfehlungen für Betroffene

Die Ergebnisse des ersten Digitalbarometers sollen in die weitere gemeinsame Aufklärungsarbeit von Polizei und BSI einfließen. Geplant ist eine Reihe von Empfehlungen für Betroffene, um konkrete Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Außerdem fokussieren sich die Sensibilisierungsmaßnahmen der Partner in nächster Zeit auf Handlungsempfehlungen zu den am häufigsten genannten Straftaten. @Kontakt Fachartikel: mst/BSI

Bundesamt für Sicherheit in der IT

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN 19 2019 - 26.09.19.
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