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Industrie 4.0 Readiness

Bild: TÜV Nord Gruppe

Die Tüv Nord verfolgt mit der Security4Safety (S4S) Risikoanalyse einen ganzheitlichen Ansatz für smarte Produktsicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette ?Die herkömmliche Funktionale Sicherheit wurde bisher von der Informationssicherheit getrennt betrachtet?, sagt Matthias Springer, Projektleiter Security4Safety bei Tüv Nord Cert. Diese Trennung diente dazu Rückwirkungsfreiheit zu erreichen, also unterwünschte Nebenwirkungen auszuschließen, die Einfluss auf die Sicherheit von Personen, Equipment und Umwelt haben könnten. Die Entwicklungs-, Herstellungs- und Betreiberprozesse im Zeitalter von Industrie 4.0 machen die strikte Trennung von Safety und Security jedoch nicht mehr möglich; vielmehr widersprechen sich die verankerten Sicherheitsziele. ?Auf der einen Seite steht das Ziel, dass die Maschine in sich sicher ist, auf der anderen Seite steht der Schutz vor Manipulationen von außen, die auf die Entwicklungs-, Fertigungs- oder Serviceprozesse einwirken könnten. Plakativ gesagt, stellen Sie sich eine Notausgangstür vor. Nach dem Safety-Gedanken müssen die Menschen bei Gefahr ins Freie gelangen. Aus Security-Sicht müsste die Tür aber zugemauert sein, damit niemand von außen in das Gebäude eindringt?, so Springer. Es komme also darauf an, einen für Security- und Safety-Anforderungen gangbaren Weg zu finden.  Vor diesem Hintergrund haben Springer und sein Team eine S4S-Risikoanalyse entwickelt, die einen anforderungsgerechten ganzheitlichen Ansatz einer Gefährdungs- und Bedrohungsanalyse auf allen logischen Ebenen (Prozesse, Systeme, Komponenten) verfolgt sowie alle schützenswerten Eigenschaften (Assets) von Industrie 4.0 berücksichtigt. ?In Anlehnung an bestehende Vorgehensweisen der Gefährdungs- und Risikobeurteilung aus EN ISO12100, EN 62443-3-2 oder VDI/VDE 2182 wird ein systematischer, strukturierter und kontinuierlicher Ansatz verwendet, um die Eigenschaften der Prozesse, Systeme und Komponenten bewerten zu können?, so Springer. Das Risikomanagement betrachtet in drei Phasen die Risikobeurteilung und Ableitung von Maßnahmen, die Umsetzung der getroffenen Regelungen sowie deren Verifizierung und Validierung. Das Phasenmodell soll dazu beitragen, Kunden in unterschiedlichen Umsetzungs- und Implementierungsphasen zu begleiten, unabhängig vom Know-how und Entwicklungsstadium ihrer smarten Produkte. ?Nur so lassen sich das Risiko umfassend bewerten, der Stand der Technik bestätigen und die Sorgfaltspflicht beim Inverkehrbringen sicherheitsgerichteter Produkte im Zeitalter von Industrie 4.0 einhalten?, sagt Matthias Springer.

TÜV Nord Gruppe

Dieser Artikel erschien in Industrial Security-News 01 2017 - 27.04.17.
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