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Steigende Vorhersagegenauigkeit beim Condition Monitoring

(Prozess-)Datenverknüpfung

Bild: Iba AGBild: Iba AG
Die zentrale Unit ibaCMU-S erfasst Prozess- und Schwingungsdaten und berechnet erste Kennwerte.

Dank Prozessdaten 140.000? gespart

Der Vorteil einer kombinierten Auswertung von Prozess- und Schwingungsdaten zeigt sich an einem Beispiel. In einem Warmwalzwerk zeigte der Temperatursensor am Hauptgetriebe deutlich erhöhte Werte, ein Hinweis für fortgeschrittenen Verschleiß. Die erste Analyse der Schwingungssignale wies eine deutliche Amplitude nahe der Überrollfrequenz vom Innenring der Antriebswellenlagerung auf. Diese Erkenntnis würde normalerweise zu einem Tausch des Getriebes und somit zu einem Produktionsausfall von mehreren Tagen führen. Eine Detailanalyse zusammen mit den Prozessdaten ergab jedoch, dass die gemessenen Schwingungen von der Verzahnung im angekoppelten Kammwalzgetriebe stammen und über die Antriebswelle in das Hauptgetriebe übertragen werden und somit nicht, wie zunächst vermutet, vom Lager im Hauptgetriebe. Weiter war aus den Prozessdaten ersichtlich, dass der Durchfluss der Ölschmierung nicht den Vorgaben entsprach. Auf Basis dieser neuen Erkenntnisse wurde eine klare Handlungsanleitung formuliert. Erstens mussten die Lager nicht getauscht werden und zweitens wurde empfohlen, die Ursache für den verminderten Durchfluss der Ölschmierung zu beseitigen um die erforderliche Kühlung zu gewährleisten. Nach Reparatur des Ölschmiersystems waren die auf einen Verschleiß hinweisenden Indikatoren tatsächlich wieder auf Normalniveau. Die Diagnose , dass kein Lagerschaden vorhanden war, erwies sich also als richtig. Durch die geschilderte Vorgehensweise wurden Kosten in Höhe von 140.000? für den Tausch des Lagers bei stehender Anlage gespart und ein ungeplanter Anlagenstillstand infolge einer verfrühten Reparatur vermieden.

iba AG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 7 2017 - 10.07.17.
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