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Fehlersuche im Industrial Ethernet

Messtechnik nicht blind vertrauen

Das industrielle Netzwerk sorgt für die zuverlässige Kommunikation von Maschinen und Anlagen. Obwohl Industrial Ethernet-Netzwerke prinzipbedingt robust sind, kommt es auch hier gelegentlich zu Fehlern. Diese lassen sich mit spezieller Messtechnik aufspüren, die Werte nicht verfälschen darf. Was selbstverständlich klingen mag, ist es in der Praxis nicht. Der messtechnische Dienstleister IVG Göhringer fand heraus, dass viele Messstellen nicht 'passiv' in der Leitung hängen.

Bild: I-V-G Göhringer

Workshop 'Physikalische Prüfkriterien'

In dem dreieinhalbstündigen Praxis-Workshop stehen auf dem diesjährigen Automatisierungstreff wesentliche physikalische Prüfkriterien für Profinet-Abnahmemessungen auf dem Lehrplan - speziell für die Ersteller von Lastenheften, Konstrukteure, Inbetriebnehmer und Instandhalter. Im Mittelpunkt steht die Bewertung der elektromagnetischen Verträglichkeit, die in der täglichen Praxis häufig Störungen in der Datenübertragung verursachen. Informationen zu physikalischen Grundlagen, zur Erdung, zu Schirmströmen und Störpegeln auf der Versorgung ergänzen den Workshop. Details finden sich auf der Website zum Automatisierungstreff 2018.

Im Vergleich zu seriellen Feldbussen liegt der Vorteil von ethernetbasierten Systemen auf der Hand: Einfacheres Engineering, höhere Datenraten, skalierbare Echtzeitfähigkeit sowie mehr Möglichkeiten bei der Netzwerkarchitektur. Aufgrund der Verwendung der Ethernettechnologie sind IP-basierte industrielle Netzwerke prinzipbedingt sehr robust gegenüber Störeinflüssen. Dennoch kann es auch hier zu unerwarteten Ausfällen kommen. Im Gegensatz zum klassischen Feldbus gibt es bei den Punkt-zu-Punkt verkabelten Ethernetnetzwerken keine Möglichkeit, an einer beliebigen Stelle des Netzwerks einfach ein Diagnosegerät aufzuschalten. Die Ethernetleitung kann nicht aufgetrennt werden, um ein Messgerät einzuschleifen. Das würde sofort zum Abbruch der Kommunikation und damit zum Anlagenstillstand führen. Zudem sind nicht alle Telegramme an jeder beliebigen Stelle im Netzwerk messbar. Switches senden die Datenpakete nur dezidiert an den tatsächlichen Empfänger, das erschwert die Fehlersuche.

I-V-G Göhringer

Dieser Artikel erschien in IT&Production März 2018 - 05.03.18.
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