Flächenheizungen als effiziente Nischenlösung
Nicht nur in der kalten Jahreszeit macht es Sinn, sich mit dem Thema Heizungsmodernisierung auseinander zu setzen, sondern auch, wenn aufwendige Sanierungen in Bad oder Küche anstehen.
Es geht heutzutage nicht nur um möglichst kostengünstige Lösungen - die Steigerung des Wohnkomforts und das nachhaltige und umweltschonende Heizen mit erneuerbaren Energien halten zunehmend Eingang in die Entscheidungsfindung. Wer heutzutage gezielt die Heizungsmodernisierung in der Küche und im Bad angehen will, kommt daher an sogenannten Flächenheizsystemen nicht mehr vorbei.
Einfacher und günstiger Einbau
Der größte Vorteil an der strombetriebenen Flächenheizungen von Aelectra ist der unkomplizierte Einbau: Niederstromflächenheizungen verwenden Schutzkleinspannung von 24 bzw. 36V und lassen sich so einfach wie eine Tapete anbringen. Das Anbringen kann also auch in Eigenleistung geschehen. Aufgrund der niedrigen Spannung eignet sich eine Flächenheizung auch für den sicheren Betrieb in Nassbereichen wie Küche, Bad oder Dusche. Aufwendige Umbauarbeiten, wie das Aufreißen der Wände und das Verlegen von Rohren, entfallen vollständig. Damit kann das System innerhalb von zwei bis drei Tagen schlüsselfertig installiert werden. Durch die niedrige elektrische Spannung entfällt zudem das Stromschlagrisiko. Für die Wohnungswirtschaft hat Deutsche Energiesysteme ein System entwickelt, das sie unter dem Namen Aelectra vertreibt. Ein wichtiges Merkmal für die Wohnungswirtschaft ist, dass die Wohnungen einzeln auf das neue Heizsystem umgestellt werden können und die Modernisierung größerer Immobilien daher wohnungsweise erfolgen kann. Die Investitionskosten für die Instandhaltungen der Wohnungen können so zeitlich gestreckt werden, da die Heizungsmodernisierung Zug um Zug im Rahmen ohnehin anstehender Mieterwechseln durchgeführt werden kann. Die Kosten für die schlüsselfertige Installation einer 70m² großen Wohnung liegen bei ca. 6.000?. Damit sind die Kosten für den Umstieg auf diese innovative Technologie vergleichbar mit den Kosten für den Einbau und Betrieb einer Gasetagenheizung. Es fallen jedoch keine weiteren Folgekosten für die Wartung oder den Unterhalt an.
Kernelement High-Tech-Membran
Die perforierte Aelectra-Heizmembran aus Kunststoff und Carbon kann unsichtbar in Fußboden, Wand oder Decke installiert werden. Es handelt sich um eine dünne und faserverstärkte PET-Membran mit inkorporierten Kupferkontakten, zwischen denen eine elektrische Spannung von 24 oder 36V angelegt wird. Das Carbon-Kunststoff-Verbundmaterial ist leitfähig. Durch das elektrische Feld werden die Elektronen in Richtung der Feldlinien beschleunigt. Auf ihrem Weg durch das Material kommt es zu elastischen Stößen der Elektronen mit Gitteratomen und anderen Elektronen. Die bei diesen Stößen übertragene Energie führt zu größeren Gitterschwingungen und die Wärmeentwicklung nimmt zu: Die Membran beginnt zu heizen. Für den Einbau kann dafür die bereits vorhandene elektrische Infrastruktur genutzt werden. Der Installateur nimmt lediglich - soweit noch nicht vorhanden - die nötigen Anschlüsse vor. Daher benötigt die Inbetriebnahme eine sehr kurze Installationszeit von etwa zwei Tagen durch Maler und Elektroinstallateur. Steckdosen und Bohrungen beeinträchtigen die Heizleistung nicht und können gefahrlos nachträglich ausgeführt werden. Durch die homogene und dichte Netzstruktur der leitfähigen Fasern wird eine gleichförmige Erwärmung sowie eine Unempfindlichkeit des Materials gegen Beschädigungen erreicht. Carbon-Material unterliegt keinem Verschleiß und keinem Alterungsprozess, daher besitzt es eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer - praktisch ohne Obsoleszenz. Die Perforation ermöglicht zudem eine Diffusionsoffenheit nach außen. Da kein Schornstein und keine Rohre benötigt werden, entfallen außerdem die Wartung und Reinigung durch den Klempner und Schornsteinfeger.
Staatliche Förderung der Heizungssanierung
Bei der Erneuerung von veralteten und ineffizienten Heizungsgeräten können in der Regel durch die staatliche Förderung Kosten für eine neue Heizung gespart werden. Doch leider steht dieser Ersparnis zunächst eine Investitionssumme entgegen, die viele Hausbesitzer vor einer Sanierung des Heizungssystems zurückschrecken lässt. Der Einbau einer Flächenheizung in zumeist kleineren Räumen wie Küche oder Bad ist im Vergleich meist günstiger als die aufwendige Modernisierung einer veralteten Gas- oder Ölheizung, obwohl für diese Modernisierungsmaßnahmen Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angefordert werden können. Darüber hinaus ist der Betrieb des Aelectra-Systems im Vergleich zum Betrieb mit fossilen Energieträgern zu 100 Prozent emissionsfrei. Abzuwarten ist, wann die ökologischen Vorzüge von Wärmesystemen wie der Flächenheizung voll anerkannt werden und die Technologie in die Förderung integriert wird. Dies umso mehr, da leitungsgebundene Energien wie Gas zukünftig, einer aktuellen Analyse der internationalen Energieagentur zufolge, nicht mehr rentabel sein werden. Die Internationale Energieagentur bestätigt, dass aus Windkraft und Sonnenenergie produzierter Strom bereits heute günstiger ist als Strom aus fossilen Energieträgern. Dies wird, einer Prognose der internationalen Energieagentur zu Folge, bis 2020 auf alle erneuerbaren Energieträger zutreffen. Für den Betrieb mit einer PV-Anlage kann die Flächenheizung mit einem Speichermodul kombiniert werden, um langfristig günstig zu heizen. Den Anforderungen an einen akzeptablen CO2-Footprint werden diese fossilen Wärmeträger schon heute nicht mehr gerecht. Im Gegensatz dazu ist der Betrieb der Flächenheizung zu 100 Prozent mit selbst erzeugtem und gespeichertem Strom oder aus Strom aus erneuerbaren Energien schon heute möglich. Damit ist die Aelectra-Flächenheizmembran im Gegensatz zu fossilen Energieträgern komplett emissionsfrei.
Hoher Wohnkomfort
Neben dem reinen Kostenargument bietet die Flächenheizung im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasbrennwertkessel weitere Vorteile. Denn die Membran erwärmt sich bereits innerhalb der ersten Betriebsminute auf ihre Maximaltemperatur von ca. 33°. Lange Vorlaufzeiten entfallen damit, die Räume werden schnell, sicher und effizient bis zur gewünschten Temperatur beheizt. Die Heizung selbst sowie die Rohre sind nicht sichtbar, was gerade auf kleinen Flächen nicht nur ästhetisch sondern auch platzsparend ist. Die Integration des Heizungssystems in bestehende Smart-Building-Lösungen ist möglich. Damit kann der Nutzer seine Aelectra-Heizung per App auch bequem von unterwegs steuern.
Gesunde Wärme
Herkömmliche Heizsysteme arbeiten mit Konvektion, also der Erwärmung der Raumluft. Dabei werden Staub und Schmutz aufgewirbelt sowie die Luftfeuchte und Mikroorganismen transportiert. Infrarotwärmesysteme hingegen erwärmen Wände, Einrichtungsgegenstände und Personen direkt. Das unangenehme Aufwirbeln von Hausstaub und feinem Schmutz sowie trockene Raumluft werden damit vermieden, was die Luftqualität verbessert. Küche und Bad profitieren beim Heizen mit der Aelectra-Flächenheizung sogar doppelt, da Feuchtigkeit und Schimmelbildung durch die thermische Aktivierung der Wände vorgebeugt wird. Gerade Schimmelbildung ist kritisch zu sehen, da sie nicht nur zu Atemwegsbeschwerden, Allergien oder Schlafstörungen führt und somit ernsthafte Gesundheitsrisiken hervorrufen kann. Dabei kann die Gefahr auch an konstruktiv kritischen Stellen lauern, z.B. an Fensterlaibungen oder Innenecken von Wänden und Decken. Mieter können zudem bei Schimmelbildung auch auf Mietminderung pochen bzw. auch die Wohnung fristlos kündigen, wenn sie massiv von Schimmel befallen ist und kein Fehlverhalten vorliegt. Hier kann der Betrieb einer Flächenheizung gerade in den Nischen Küche und Bad, an baukonstruktiven Schwachstellen sowie bei einem problematischen Nutzungsverhalten präventiv wirken.
Fazit
Mit dem Flächenheizsystem Aelectra kann der Anwender Kosten sparen, den individuellen Wohnkomfort steigern und sein direktes Lebensumfeld gestalten. Erneuerbare Energien können optimal eingebunden werden, wenn diese zur Verfügung stehen. Strombetriebene Flächenheizsysteme ermöglichen damit jederzeit innovatives, komfortables, umweltschonendes und bedarfsgerechtes Heizen.
Herr Karas, der Wohnungsbestand sowie der Wärmemarkt gelten als schlafende Riesen. Sind Sie mit Ihrer Heizmembran für beide der Weckruf?
Robert Karas: Der Wärmemarkt ist verantwortlich für rund 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen. Alle Versuche dieses Potenzial zu heben, gewannen bisher nicht den nötigen Schwung: Die Sanierungsrate ist mit rund einem Prozent weiterhin sehr gering, die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fungieren hier eher nur als Mitnahmeeffekt und nicht als Modernisierungsmotor. Aktuell erzeugen fossile Energien immer noch 90 Prozent der Wärme in deutschen Gebäuden, welche von völlig veralteten Heizkesseln erzeugt wird - 15 Millionen Heizkessel sind älter als 20 Jahre! Dann kommen wir mit einer Membran, die einfach und kostengünstig installierbar ist und den Verbrauch und die Kosten senkt. Es wäre schön, wenn die neue Bundesregierung ihren Blick für Stromheizungen schärfen würde und ´wichtige Stellschrauben wie Steueranreize für Sanierungen und den Einbau neuer Technologien überdenken würde. Generell wäre auch eine Vereinfachung der komplizierten Gesetzeslage wünschenswert. Mit Aelectra bieten wir explizit der Wohnungswirtschaft die Chance, notwendige Investitionskosten durch die wohnungsweise Modernisierung aufzuteilen und damit die Kosten im laufenden Betrieb überschaubar zu halten. Wir bieten damit auch die Möglichkeit, die Modernisierung im Vorfeld kalkulierbar zu machen, quasi das verfügbare Budget durch die Anzahl der energetisch zu optimierenden Wohnungen bestimmen zu lassen und nicht umgekehrt. Wenn diese Optionen zu einem Weckruf werden, sollte es uns freuen.
Sie bieten eine Flächenheizung, die emissionsfrei ist und erneuerbare Energien nutzt. Trotzdem ist die Technologie noch nicht in die deutsche Fördermechanik aufgenommen. Wie empfinden Sie das?
Karas: Die internationale Energieagentur prognostiziert aktuell, dass Strom aus erneuerbaren Energieträgern bereits 2020 günstiger produziert werden kann als Strom aus fossilen Energieträgern. Dies verdeutlicht die fehlende Perspektive in der deutschen Förderlandschaft: denn gefördert werden aktuell z.B. im Bereich der Heizungsmodernisierung Investitionen in Energieträger, die schon 2020 wirtschaftlich nicht mehr günstig verfügbar sein werden. Langfristig werden die Kosten für erneuerbaren Strom durch Speicherlösungen, die wir auch anbieten, sinken, wohingegen die Kosten für Öl und Gas weiter steigen werden. Natürlich ist diese Situation für uns unbefriedigend: Wiederholt hatten wir bereits die Situation, dass wir in großen Sanierungsobjekten, wie z.B. einem Hochhaus mit 20 Etagen, nicht den Zuschlag bekommen haben, obwohl unser Angebot das wirtschaftlich günstigste war. Die Einsparungen für unsere günstige Technologie werden so - salopp formuliert - komplett von der Modernisierungsförderung der KfW aus dem Spiel gekickt. Wir bieten ein ökologisch sauberes Produkt an - gefördert werden aber unzeitgemäße CO2-lastige Technologien auf Basis fossiler Rohstoffe wie Gas und Öl. Das ist für uns wenig verständlich.
Was bedeutet das für das Unternehmen Deutsche Energiesysteme?
Karas: Zunächst haben wir uns bemüht ein komplettes System aufzubauen und anzubieten: denn in Kombination mit unserem Stromspeicher Aelectra+ und einer Photovoltaik-Anlage bieten wir eine zu 100% mit Ökostrom betriebene Lösung an. Damit ist Aelectra nicht nur günstig im Betrieb, sondern auch vollkommen emissionsfrei. Parallel dazu haben wir uns internationalisiert, denn im Ausland haben wir solche Probleme mit einer ungleichen Förderung nicht. Dort überzeugen unterschiedliche technologische Ansätze am Markt mit Effizienz, Komfort und wettbewerbsfähigen Kosten. In Deutschland fokussieren wir uns speziell für solche Anwendungen in Komfortlösungen in Küche, Bad und Nebenräumen. (kbn)
Nicht nur in der kalten Jahreszeit macht es Sinn, sich mit dem Thema Heizungsmodernisierung auseinander zu setzen, sondern auch, wenn aufwendige Sanierungen in Bad oder Küche anstehen.
Es geht heutzutage nicht nur um möglichst kostengünstige Lösungen - die Steigerung des Wohnkomforts und das nachhaltige und umweltschonende Heizen mit erneuerbaren Energien halten zunehmend Eingang in die Entscheidungsfindung. Wer heutzutage gezielt die Heizungsmodernisierung in der Küche und im Bad angehen will, kommt daher an sogenannten Flächenheizsystemen nicht mehr vorbei.
Einfacher und günstiger Einbau
Der größte Vorteil an der strombetriebenen Flächenheizungen von Aelectra ist der unkomplizierte Einbau: Niederstromflächenheizungen verwenden Schutzkleinspannung von 24 bzw. 36V und lassen sich so einfach wie eine Tapete anbringen. Das Anbringen kann also auch in Eigenleistung geschehen. Aufgrund der niedrigen Spannung eignet sich eine Flächenheizung auch für den sicheren Betrieb in Nassbereichen wie Küche, Bad oder Dusche. Aufwendige Umbauarbeiten, wie das Aufreißen der Wände und das Verlegen von Rohren, entfallen vollständig. Damit kann das System innerhalb von zwei bis drei Tagen schlüsselfertig installiert werden. Durch die niedrige elektrische Spannung entfällt zudem das Stromschlagrisiko. Für die Wohnungswirtschaft hat Deutsche Energiesysteme ein System entwickelt, das sie unter dem Namen Aelectra vertreibt. Ein wichtiges Merkmal für die Wohnungswirtschaft ist, dass die Wohnungen einzeln auf das neue Heizsystem umgestellt werden können und die Modernisierung größerer Immobilien daher wohnungsweise erfolgen kann. Die Investitionskosten für die Instandhaltungen der Wohnungen können so zeitlich gestreckt werden, da die Heizungsmodernisierung Zug um Zug im Rahmen ohnehin anstehender Mieterwechseln durchgeführt werden kann. Die Kosten für die schlüsselfertige Installation einer 70m² großen Wohnung liegen bei ca. 6.000?. Damit sind die Kosten für den Umstieg auf diese innovative Technologie vergleichbar mit den Kosten für den Einbau und Betrieb einer Gasetagenheizung. Es fallen jedoch keine weiteren Folgekosten für die Wartung oder den Unterhalt an.
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aelectra Work Lab
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 4 2018 - 19.06.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de