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Die sieben Todsünden eines MES-Projekts

Bei vielen Industrieunternehmen ist die Zahl der MES-Vorhaben in den letzten drei Jahren förmlich explodiert. Doch trotz viel Enthusiasmus verlaufen viele Projekte im Sand. Schuld daran ist oft die steigende Komplexität der geplanten Konzepte. Wird diese unterschätzt, fehlt es an klaren Zielen, einem straffen Projektmanagement und adäquaten Budgets. Auch die Einbindung unterschiedlicher Abteilungen mit ihren vielfältigen Prozessen sowie die Integration in die umgebende Hard- und Softwarelandschaft kommen häufig zu kurz. Der nachfolgende Lasterkatalog zeigt die sieben folgenschwersten Stolpersteine für MES-Projekte - und Wege, sie zu umgehen.

Bild: Guardus Solutions AGBild: Guardus Solutions AG
Die Werks-IT wird komplexer, aber der Einsatz von IT kann sich schnell lohnen.

Fehler in MES-Projekten verursachen schnell hohe Kosten oder nehmen Unternehmen den Schwung ihrer digitalen Agenda. Dabei weisen die sieben Stolpersteine, die in diesem Beitrag thematisiert werden, durchaus Analogien zu den sieben Todsünden aus dem Katechismus der römisch-katholischen Kirche auf.

Superbia - der Hochmut

Immer wieder kommt es vor einer MES-Enführung zu einer Art Übermut im Sinn von "Kein Problem, wir machen das mal kurz". Dieser führt dazu, dass der Umfang eines MES-Projekts massiv unterschätzt wird. Viele Jahre führte die Shopfloor-IT ein taktisches Nischendasein und beschränkte ihren Wirkungskreis auf einzelne Abteilungen, Prozesse oder Werke. Das ist passé. MES-Projekte verfolgen strategische Ziele, sind von internationalem Format und umfassen eine Vielzahl an Werken, Sprachen, Arbeitskulturen und Anwendern. Zudem verbindet die Shopfloor-IT sämtliche Aspekte der Wertschöpfungskette zu einem komplexen Geflecht aus Mensch, Maschine, Material, Produkt und Prozess. Die Informationsflüsse beliefern nahezu jede Abteilung mit unternehmensrelevanten Daten in Echtzeit. Wenn die Software steht, steht die Produktion. Doch für jede Herausforderung gibt es eine Lösung. Ein praxisbewährter Ansatz, um dieser Komplexität zu begegnen, ist die Umsetzung von Stufen- und Template-Konzepten. Internationale Softwareprojekte, die durch kurze Laufzeiten beeindrucken, haben meist eines gemeinsam: Bereits im ersten Schritt der Planung werden die organisatorischen, funktionalen und technologischen Fundamente gelegt, Ländergrenzen zu überschreiten. Zu den zentralen Aspekten gehört ein hohes Maß an Standardisierung in den Softwareinstanzen via Templates, in den klar abgegrenzten Funktionspaketen sowie den schlussendlichen Einführungsprozessen im Werk. Ein durchdachter Ablaufplan macht es möglich, ein optimales Zeitmanagement zu garantieren, die Down-Time auf ein Minimum zu reduzieren und eventuelle Kulturunterschiede auszugleichen.

Guardus Solutions AG

Dieser Artikel erschien in MES Wissen Kompakt 2018 - 07.04.18.
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