Installation und Verlegung von Glasfasertechnik
Schnelles Internet dank Glasfaser
Die Bundesregierung möchte schnelle Internetzugänge in Gibgabit-Geschwindigkeit fördern. Das würde Glasfaserkabel bis zur Haustür (FttH/FttB) für alle bedeuten. Was wird für die Installation benötigt?
In Neubauprojekten, insbesondere in Mehrfamilienhäusern und Firmengebäuden, ist es mittlerweile guter Standard, Leerrohre für einen späteren Glasfaseranschluss vorzusehen. Soll dieser Anschluss dann ausgeführt werden, musste in der Vergangenheit ein Installationstrupp mit schwerem Gerät anrücken, das aus Kompressor, Einblasmaschine und ggf. Notstromaggregat bestand.
Einfache Verlegung
Eine Neuentwicklung des Dänischen Herstellers Fremco heißt NanoFlow. Das Gerät arbeitet auf kurzen Distanzen rein motorisch, also ohne Kompressor und ist darüber hinaus unabhängig von einer externen Stromversorgung, denn die NanoFlow hat einen Wechselakku an Bord. Für größere Gebäude und entsprechende Einblasdistanzen ist zusätzlich ein Kompressoranschluss vorhanden. Auch die etwas größere MicroFlow passt noch in einen Koffer und lässt sich mitsamt einem kompakten Kompressor im Kofferaum transportieren, was den Aufwand auf der Baustelle gering hält. Darüber hinaus soll sie umfassendere Möglichkeiten der Programmierung, größere Reichweiten und die automatische Protokollierung des Einblasvorganges bieten. Ein solches Einblasprotokoll wird von einigen Netzbetreibern verlangt.
Fasertrenngeräte - die unterschätzten Tools in der Glasfasertechnik
Vor jedem Spleiß, also der Verbindung zweier Glasfasern oder einer Glasfaser mit einem Stecker, kommt notwendiger Weise die Faservorbereitung - abisolieren, reinigen, brechen. Von der Güte des Bruchs ist die Güte des Spleisses abhängig.
Die Kriterien für ein gutes Trenngerät sind:
? Möglichst kleiner Bruchwinkelfehler
? Saubere Bruchkante
? Freie Cleave-Länge
? Haltbarkeit des Schneidrades
? Einfaches Handling
? Faserrestebehälter
? Automatischer Abtransport des Faserrestes
? Reparaturmöglichkeit
Spleissgeräte - von ihnen hängt der Durchsatz ab
Spleissgeräte gibt es in verschiedenen Bauformen, von verschiedenen Herstellern und zu sehr unterschiedlichen Preisen. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die Art der Faserausrichtung - ein sogenannter 1-Achser kann die Faserenden nur zusammenschieben, während ein 3-Achser zusätzlich in x- und in y-Richtung zentrieren kann. Bei den 3-Achsern muss man noch unterscheiden zwischen Mantelzentrierung und Kernzentrierung. Man bedenke: Der Kern einer Singlemode-Faser hat nur 9µm Durchmesser. Hat man mit Reparaturen an älteren Netzen zu tun, trifft man jedoch auf Fasern, deren Kern nicht ganz zentrisch ist. Außerdem können ältere Fasern auch krumm sein - in diesen Fällen ist die Kernzentrierung überlegen. 1-Achser scheiden eigentlich schon aus, wenn man sich aus der sauberen Umgebung eines Rechenzentrums entfernt. Ein Staubkorn kann reichen, um den Spleiss zu verderben. Daher sollte man die Kaufentscheidung nach folgenden Kriterien treffen:
? Einsatzgebiet
? Bedienbarkeit ( automatische Lichtbogenkalibrierung, automatische Fasererkennung, etc.)
? Robustheit
? Zulassung durch den Netzbetreiber (insbesondere Telekom)
? Spleissgeschwindigkeit
? Lebensdauer des Akkus
? Service durch eine vom Hersteller autorisierte Werkstatt in Deutschland
Modellübersicht
Ein günstiges, aber dennoch langelebiges Einsteigermodell ist das Fujikura 12S. Es soll preiswert, klein, leicht und dennoch ausgesprochen robust sein: So hat es neben einem Falltest gemäß Telcordia GR765-CORE mit einer Fallhöhe von 76cm auch eine Staubprüfung und einen Regentest bestanden. Das Fujikura 22S gehört zu den kompaktesten 3-Achsern. Auch diese Variante soll den rauhen Umweltbedingungen ohne Einschränkung standhalten und erfüllt die o. g. Fall- und Umwelttests anstandslos. Die Ausstattung und technischen Eigenschaften qualifizieren das Gerät als preiswerten Allrounder bei der Installation von Netzwerken, sei es im Inhaus-, LAN/EPN-, DataCenter-, FttX-oder City-Bereich. Das Referenzmodell bildet das Fujikura 70S+ als 3-Achser. Die Vorzüge dieses Gerätes, mit wirklicher Kern-Kern-Zentrierung, sind neben der maximalen Spleissgüte die bereits benannte Faseranpassung bzw. -flexibilität und die Spleißgeschwindigkeit, deren Bedeutung und Gewichtung naturgemäß mit der Anzahl der zu spleißenden Fasern/Auftrag zunimmt. Im täglichen Einsatz gleichsam wichtig ist der Auto-Modus, der den Fasertyp automatisch identifizieren und entsprechend das jeweils optimierte Spleißprogramm auswählt, ohne jeglichen manuellen Eingriff. Es soll dabei eines der weltweit schnellsten Spleißgeräte mit einer Spleißdauer von lediglich sechs Sekunden sein. Diese Geräte können ebenfalls in jeder Umgebung eingesetzt werden, für Inhaus-Installationen sei das Top-Modell jedoch überdimensioniert.
Messtechnik
Nach Fertigstellung aller Verbindungen ist eine Abnahmemessung erforderlich inklusive einer detaillierten Protokollierung. Auch diese Arbeiten sind heutzutage mit Techniken wie EXFOs iOLM leicht gemacht, ohne jahrelange Erfahrung haben zu müssen. Die Messgeräte erlauben außerdem den Anschluss eines Glasfasersteckermikroskop per WLAN oder USB. Denn Glasfaserstecker können die Achillesferse einer jeden Glasfaserinstallation bilden.
Persönliches Know-how
Es ist beeindruckend, was die Entwicklung moderner Technik im Glasfaserbereich durch intelligente Automatiken möglich macht, dennoch ist das persönliche Know-how des Technikers weiter entscheidend. Müssen Glasfaseranschlüsse erneuert oder instand gesetzt werden, weil die Arbeiten im ersten Anlauf fehlerhaft ausgeführt wurden, kann es teuer werden. Ein ausreichendes Grundlagenwissen und zuverlässige Technik sind Voraussetzungen für kosteneffizientes Arbeiten im Glasfasernetz. Alle Geräte werden auf der Angacom ausgestellt und vorgeführt (Halle 7, Stand E60).
Die Bundesregierung möchte schnelle Internetzugänge in Gibgabit-Geschwindigkeit fördern. Das würde Glasfaserkabel bis zur Haustür (FttH/FttB) für alle bedeuten. Was wird für die Installation benötigt?
In Neubauprojekten, insbesondere in Mehrfamilienhäusern und Firmengebäuden, ist es mittlerweile guter Standard, Leerrohre für einen späteren Glasfaseranschluss vorzusehen. Soll dieser Anschluss dann ausgeführt werden, musste in der Vergangenheit ein Installationstrupp mit schwerem Gerät anrücken, das aus Kompressor, Einblasmaschine und ggf. Notstromaggregat bestand.
Opternus GmbH
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 3 2018 - 17.05.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de