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Kosten senken und Fehlerquote verringern durch IPC-Einsatz

Wo Urlaubsträume entstehen

In der neuen Dockhalle der Meyer Werft in Papenburg entstehen luxuriöse Kreuzfahrtschiffe. Um die Halle zu durchqueren, benötigt man fast zehn Minuten, denn mit über einem halben Kilometer Länge ist sie die größte der Welt. In der Halle herrschen harte Umgebungsbedingungen: überall wird mit Schweißgeräten gearbeitet. Das stellt entsprechend hohe Anforderungen an die Automatisierungstechnik.

Bild: Noax Technologies AGBild: Noax Technologies AG
Die Meyer Werft hat sich auf die Herstellung moderner und anspruchsvoller Kreuzfahrtschiffe spezialisiert.

Die Koordination der Arbeitsvorgänge fällt in den Zuständigkeitsbereich des Fachbereichsleiters IT Produktionsplanung und -steuerung, Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung.

Bild: noax Technologies AGBild: noax Technologies AG
Rund 50 Noax-IPCs der Steel- und Compact-Serie sind in der Meyer Werft an den einzelnen Stationen im Einsatz.

Bei einer Arbeitergruppe deutet er auf eine Art Infoboard, in das ein Industriecomputer von Noax integriert ist. "Hier loggen sich die Mitarbeiter mit ihren Betriebsausweisen ein. Wir benötigen die IPCs zur Personalzeiterfassung, und um die einzelnen Arbeitsschritte zu steuern und zu koordinieren." Schiffbau ist wie ein Spiel mit Bausteinen, bei dem man aus vielen Einzelelementen einen Turm, ein Haus oder ein Modelschiff zusammensetzt. Zunächst werden verschieden große Stahlplatten mittels eines Laserschneidegerätes ausgeschnitten. An den zahlreichen Arbeitsstationen schweißen sie die Mitarbeiter zu so genannten Sektionen zusammen. Jede Stahlplatte ist mit einem Barcode und einer Nummer versehen, damit die Männer an den Stationen genau wissen, wie sie die einzelnen Teile miteinander verbinden müssen. Sektion heißt in der Fachsprache das Grundelement, also der Baustein, aus denen der Schiffsrumpf zusammengesetzt wird. Mehrere Sektionen bilden einen Block. Aus mehreren Blöcken wiederum entsteht dann der komplette Schiffsrumpf. Die Daten für den Zusammenbau der einzelnen Teile liefern die zahlreichen Noax-Industriecomputer an den Arbeitsstationen. "Die Computer haben im Grunde zwei Funktionen", erklärt der Fachbereichsleiter, "mit ihrer Hilfe rufen die Mitarbeiter vor Ort alle Arbeitsanweisungen ab. Daneben stellen die Computer die Betriebsdaten für die Arbeitsplanung im Leitstand bereit."

Zuverlässige Daten für den Leitstand

Im Leitstand wird der Zusammenbau von Sektionen und Blöcken koordiniert. Hier sehen die Verantwortlichen, welche Mitarbeiter an einer bestimmten Station zu einem bestimmten Zeitpunkt beschäftigt sind, welche Tätigkeiten durchgeführt werden müssen, welche Arbeitsschritte schon erledigt sind und wie lange der einzelne Mitarbeiter an der Station gearbeitet hat. Gerade bei so einem gigantischen Projekt wie dem Bau eines Kreuzfahrtschiffes, sind genaue Informationen über die Produktionsfortschritte von entscheidender Bedeutung. Um sich an der Station einzuloggen, hat jeder Mitarbeiter einen Betriebsausweis mit einem eingebauten Transponder-Chip. Via WLAN werden die Betriebsdaten zum Leitstand geschickt, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Somit sind die Mitarbeiter im Leitstand zu jeder Zeit über den aktuellen Fertigungsstatus im Bild.

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Beim Bau der Sektionen sind die Industrierechner in der Dockhalle besonders dem Späne- und Funkenflug ausgesetzt.

Elektronik reduziert Fehlerquote

Bevor das Unternehmen auf die elektronische Arbeitszeiterfassung umstieg, wurden die einzelnen Arbeitsschritte per Hand auf Formularen eingetragen und diese im Meisterbüro abgeheftet. "Diese Methode war nicht nur zeitaufwändig, es haben sich auch immer wieder Fehler eingeschlichen", gibt der Fachbereichsleiter zu. "Durch die Verbuchung per IPC hat sich die Fehlerquote deutlich reduziert. Außerdem stellen die Industrierechner das Rückgrat der Datenkommunikation in den Werfthallen dar, so dass wir unsere Termine einhalten und vor allem effizient produzieren können. Verglichen mit früher hat sich durch die IPCs die Betriebssicherheit verbessert und die Fehlerquote verringert. Beides spart Zeit und Kosten." Den Komfort und die leichte Bedienung der IPCs hebt der Fachbereichsleiter hervor: "Für unsere Mitarbeiter bedeuten die Touch-Computer mit ihren Funktionstasten einen konkreten Vorteil, denn sie können sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und werden nicht durch eine komplizierte Bedienung aufgehalten. Darum haben wir auch die 19"-Bildschirmdiagonale gewählt. Schließlich sollen Pläne und CAD-Modelle deutlich zu erkennen sein." Rund 50 Noax-IPCs der Steel- und Compact-Serie hat die Meyer Werft an den einzelnen Stationen im Einsatz. Um die Arbeitsschritte zu dokumentieren und zu koordinieren, ist auf den Industrie-PCs eine MES-Software bestehend aus den Bausteinen BDE, Leitstand und Verwaltung installiert. Nicht nur beim Zusammensetzen der Stahlkonstruktion, auch beim Einbau der Inneneinrichtung spielen die Industrie-PCs eine entscheidende Rolle. Das Grundgerüst der Inneneinrichtung stellt die Verrohrung dar, denn in ihnen verlaufen Stromkabel, Be- und Entlüftung, Heizung und Klimaanlagen, Wasserver-und -entsorgung sowie die Kabel für die Kommunikation. Denn um sich von Mitbewerbern abzugrenzen, legen die Reedereien sehr viel Wert auf ein eigenes, individuelles Profil, das sich im Innenausbau und der Einrichtung widerspiegelt. Entsprechend individuell ist die Verrohrung gestaltet. Die Noax-Industrie-PCs liefern die CNC-Daten für das Zuschneiden und Zurechtbiegen der Rohre und steuern die Maschinen, die diese Arbeiten verrichten. Für das Steuerungsprogramm zur Herstellung der Rohre setzt die Werft 15"-Geräte der Compact-Serie ein, die sich durch ihre Robustheit, ihre komplett geschlossene Bauweise und sowie ihre Zuverlässigkeit bewährt haben. Betriebsunterbrechungen aufgrund von Hardwareproblemen würden die Kosten sehr schnell in die Höhe treiben. Schon allein aus diesem Grund wird großer Wert auf stabile Hardware gelegt. Die Schlagfestigkeit der Noax-Rechner hat den Fachbereichsleiter beeindruckt: "Besonders beim Rohrbau kommt es immer vor, dass ein Mitarbeiter mit einem Stahlstück heftig an den Computer stößt. Doch dem IPC hat das bisher nichts gemacht. Die Geräte liefen immer einwandfrei." Auch was die Verlässlichkeit der Industrie-PCs betrifft, ist der Fachbereichsleiter sehr zufrieden: "Seit wir 2005 die ersten IPCs angeschafft haben, haben wir noch nie den Service in Anspruch nehmen müssen."

Komplett geschlossene Gehäuse

Beim Bau der Sektionen sind die Computer besonders dem Späne- und Funkenflug ausgesetzt. Außerdem wird in der Fertigung der Rohre sehr viel mit Schmierstoffen gearbeitet. Beides könnte durch die Lüftung in normale PCs eindringen und sie schädigen. Die Hardware von Noax hingegen ist komplett geschlossen und lässt nichts durch. Und so war die Robustheit der Industrie-PCs der Hauptgrund, warum sich die Werft für Noax entschieden haben. Ein weiterer Grund war der sparsame Energieverbrauch der IPCs: "Effizienz, Robustheit und Betriebssicherheit sind Argumente, die für uns zählen", zieht der Fachbereichsleiter Fazit.

noax Technologies AG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 9 2018 - 17.09.18.
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