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Die Blockchain in der Industrie

Alles miteinander verketten

Denjenigen, die mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum ihre Zahlungen tätigen, ist die Blockchain ein Begriff. Aber auch für die Industrie birgt die Technologie Potenziale: So können beispielsweise sogenannte Smart Contracts dabei helfen, die Auslastung der Maschinen zu verbessern.

Bild: T-Systems Multimedia Solutions GmbHBild: T-Systems Multimedia Solutions GmbH

Vielen Fachkräften ist die Blockchain mittlerweile bekannt. Der breiten Masse dürfte sie eher über digitale Währungen wie Bitcoin bekannt sein. Die Blockchain ist die Technologie, die sich hinter den Währungen verbirgt und trotz fehlender analoger Zahlmittel Sicherheit bietet. Doch wie funktioniert die Technologie und welche Vorteile kann sie dem industriellen Sektor bieten? Einige Unternehmen in Deutschland vertrauen bereits auf die Blockchain für ihre Geschäftsprozesse. Eine Erhebung von Statista zeigt: Nach den Bereichen Infrastruktur und Finanzen finden die meisten Unternehmensgründungen in Bezug auf die Blockchain aktuell in Industrie und dem Internet of Things statt - Stand April 2018 insgesamt mehr als 14 Prozent. Die Industrie ist also ein interessanter Markt für die Technologie.

Unterschiedliche Speicherorte

Anstatt alle wichtigen Informationen auf einem Server zu speichern und sie damit anfällig für Hacker oder auch Systemschäden zu machen, verteilen sich die Speicherplätze der Blockchain auf viele verschiedene Computer, Festplatten und Server. Jeder dieser Speicherorte enthält exakt die gleichen Informationen, wie alle anderen- es entsteht eine Kette von Kopien. Daten lassen sich dadurch nicht ohne Weiteres manipulieren. Würde jemand versuchen, Daten zu verfälschen, müsste er das an über der Hälfte aller Speicherorte tun, um erfolgreich zu sein. Angreifer könnten zwar versuchen, an einigen Computern falsche Informationen einzuspeisen, an den anderen Computern ließe sich aber immer noch die echte Datengrundlage nachvollziehen. Je mehr Speicherorte einer Blockchain also zur Verfügung stehen, desto sicherer wird sie.

Transaktionen und Blöcke

Die Grundeinheit der Blockchain sind dabei Transaktionen. In ihnen tauschen mehrere Partner Informationen zu Produktspezifikationen, Timelines, Zahlungsbedingungen und anderen relevanten Transaktionsdaten aus. Diese Transaktionen befinden sich in sogenannten Blöcken, bei denen jeder Block mit dem vorhergehenden verbunden ist und gleichzeitig dessen Historie durch eine Prüfsumme enthält. Wenn eine Information einmal gespeichert ist, lässt sie sich nicht mehr ändern und alle Beteiligten mit Zugriff auf das System können die Daten und Transaktionen auch von jedem einzelnen Speicherort aus einsehen. Jeder Beteiligte ist gleichberechtigt. Dennoch können die Daten nicht manipuliert werden. Alle Teilnehmer können jedoch Informationen hinzufügen. Sobald mehr als die Hälfte der Knotenpunkte darüber übereinstimmen, dass Information und Sender valide sind, ergänzen alle anderen Blöcke in der Blockchain die neue Transaktion ebenfalls. Es findet also eine Art Mehrheitsbeschluss statt. Zusätzlich helfen verschiedene Sicherheitsinstanzen, wie beispielsweise individuelle Prüfsummen und ein strenges Rechtemanagement für die Teilnehmer, die Seriosität und damit Validität einer Eingabe besser einschätzen zu können.

Smart Contract

Um eine möglichst effiziente Supply Chain für die Just-in-Time-Produktion zu schaffen, müssen Zulieferer in Lieferantenportalen häufig ihre Finanz- und Prozesskennzahlen nachhalten und damit im Grunde unnötig viele Informationen preisgeben. Schließlich wollen alle Beteiligten der Kette wissen, wie der aktuelle Produktions- und Lieferstand ist. In der Blockchain geben Unternehmen jedoch nur die Daten frei, die für den aktuellen Prozess nötig sind - in Echtzeit und ohne regulierende Intermediäre, da auch Zwischenmänner bei der Technik entfallen. Die Vertragspartner schließen über die Blockchain einen sogenannten Smart Contract. Darin einigen sie sich auf die prozessualen Abläufe, die in der Blockchain dokumentiert werden. So kann jeder Partner sehen, auf welchem Stand die Produktion ist. Dieses Wissen hilft den Produktions- und Prozessstandorten wiederum rechtzeitig zu reagieren, um Ausfälle und Leerlauf zu vermeiden. Die Blockchain selbst fungiert dabei als Kontrollorgan. Sie kann nicht bestochen, verändert oder gelöscht werden. Da im Gegensatz zu früher heutzutage nicht mehr alle Geschäftspartner untereinander bekannt sind, kann das System somit auch dabei helfen, eine geschäftliche Vertrauensbasis zwischen Fremden zu etablieren. Für das Sharing von Maschinen ist das unabhängige Agieren aller Partner losgelöst von zentralen Unternehmen und Mittelsmännern ebenfalls sehr nützlich. Auf Basis von Smart Contracts können freie Maschinen beispielsweise automatisch zugewiesen werden. So müssen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen nicht zwingend in neue Maschinen investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zusätzlich sorgt es für eine optimale Auslastung der Maschinen. Zusätzliche Prozessautomatisierung, wie etwa die Rechnungsstellung über die Blockchain, spart zudem Zeit. Der hohe Securityaspekt bietet außerdem noch weitere Einsatzszenarien in der Industrie. So kann das Kapazitätsmanagement davon profitieren, dass Produktionsdaten oder Kapazitätsauslastungen in Echtzeit verfügbar sind. Durch die Vernetzung mit anderen Partnern in der Blockchain, können Unternehmen dann Kapazitätsengpässe feststellen und mit deren Hilfe ausgleichen. Die höchst fälschungssichere Datenhaltung und -bereitstellung sorgt darüber hinaus für eine Einhaltung der Compliance-Anforderungen.

Blockchain etabliert sich

Die Blockchain ist eine sehr sichere und für alle Beteiligten in Echtzeit nachvollziehbare Technik. Durch sie können Kapazitäten optimal ausgenutzt und die Kosten verringert werden, da weder Intermediäre gebraucht werden, noch Unternehmen zwingend eigene Produktionsanlagen anschaffen müssen. Die Technologie hat das Potenzial, sich in den nächsten Jahren in der Industrie stärker etablieren. n Blockchain Experte bei T-Systems Multimedia Solutions

T-Systems Multimedia Solutions GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production Oktober 2018 - 08.10.18.
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