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Quo vadis IBV?

Sie sagten, dass Bildverarbeitung für Industrie 4.0 wichtig sei. Können Sie einige Beispiele hierfür nennen?

Noffz: Ich sehe eine Reihe an Kunden, die zunehmend eine Individualisierung ihrer Produkte vornehmen, das heißt dass Inspektionsaufgaben wesentlich vielfältiger werden müssen. Wir haben bereits Forschungsprojekte, die sich mit Deep Learning beschäftigen, und die solche Individualisierungen von Produkten behandeln. Aber auch einfache Dinge, wie z.B. Servicerobotik, die sich enorm schnell entwickelt. Generell brauchen alle diese Themen Bildverarbeitung. Mit den klassischen Sensoren, ist das nicht mehr abzubilden.

Funktioniert OPC Vision bereits oder ist das noch im Konzeptstadium?

Noffz: Auf der automatica hatten wir OPC Vision als Release-Kandidaten präsentiert. Geplant ist es, OPC Vision bis zum 31.12.2018 bereit zum Release zu haben (Kommentare können noch eingepflegt werden). Faszinierend ist, dass wir bei OPC Vision eine große Community haben. Ein Standardisierungsgremium mit völlig neuen Playern, bei dem auch Systemintegratoren beteiligt sind.

Deren Teilnahme ist eher ungewöhnlich bei einem Bildverarbeitungsstandard

Noffz: Bisher waren Standards hauptsächlich auf Komponentenhersteller und Interfaces spezialisiert. Was wir aber in unserer neuen Welt brauchen, ist Software, Vernetzung und Interoperabilität. Das ist auch für Systemintegratoren ein großes Thema. Ich baue ein Vision-System, muss es in einer Fabrik vernetzen und habe eine Vielzahl an Feldbussen, Standards, Software usw. Das ist für eine Firma mit der typischen Größe eines Bildverarbeiters ein enormes Investment, da man nicht alle Standards unterstützen kann. Wir haben nun mit OPC UA eine gemeinsame Plattform geschaffen, an die man einfach seine Produkte verlinken kann. Das ist eine Revolution!

VDMA e.V.

Dieser Artikel erschien in inVISION 5 2018 - 30.10.18.
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