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Deloitte-Studie: Chancen überwiegen

Mittelständlern erkennen die Bedeutung von Ökosystemen

Laut der Deloitte-Studie 'Digitale Strategien im Mittelstand - Ökosysteme, neue Geschäftsmodelle und digitale Plattformen' hat mehr als die Hälfte der 152 befragten mittelständischen Unternehmen die zunehmende Bedeutung von Unternehmensnetzwerken erkannt.

Bild: Deloitte GmbHBild: Deloitte GmbH

In Zeiten eines disruptiven Wandels stellt sich für viele mittelständische Firmen die Frage, wie sie ihren Vorsprung halten und ausbauen können. Der Ökosystem-Ansatz ist dafür eine Möglichkeit, da er neue Modelle liefert, die eine Vielzahl von Marktteilnehmern ins Boot holen und über digitale Plattformen miteinander vernetzen. Obwohl das Ökosystem-Konzept an Bedeutung gewinnt, ist das Prinzip laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte für einen Großteil des Mittelstands in Deutschland noch Neuland: 53 Prozent der befragten Mittelständler erkennen demnach die steigende Bedeutung von Unternehmensnetzwerken und wollen sich dort stärker einbringen. Allerdings können 83 Prozent der Befragten mit dem Begriff 'Ökosystem' in diesem Zusammenhang nichts anfangen und nur 17 Prozent ist der Begriff geläufig. Bei acht Prozent der Unternehmen bildet eine digitale Plattform die Basis eines unternehmerischen Ökosystems. 58 Prozent der befragten Mittelständler setzen bis heute auf eine hohe Fertigungstiefe. Sie agieren mehrheitlich als Integratoren und damit als Inhaber und Kontrolleure der Wertschöpfungskette. Bei den erfolgreichen Unternehmen der Studie ist dieser Anteil sogar überdurchschnittlich hoch. Dies müsse laut Deloitte kein Widerspruch zum Modell erfolgreicher Unternehmen der Plattform-Ökonomie sein. Diese würden ihre Geschäftsmodelle in neue Dimensionen erweitern. Fortgeschrittene Player verkaufen längst nicht mehr einfach nur linear Produkte und Dienste. Sie denken mehrdimensional und werden zum Anbieter von komplexen Lösungen. Diese Meinung scheint sich auch im Mittelstand durchzusetzen: So haben sich 55 Prozent der Befragten aktiv entschieden, sich in Ökosysteme einzubringen. Und im Rahmen einer Einteilung in besonders erfolgreiche und weniger erfolgreiche Unternehmen zeigt sich, dass 78 Prozent der erfolgreichen Firmen Ökosysteme wichtig finden, bei den weniger erfolgreichen sind es acht Prozentpunkte weniger.

Vernetzung über eine Plattform

36 Prozent der befragten Mittelständler vernetzen ihre Wertschöpfungspartner bereits über eine Plattform, 34 Prozent entwickeln in diesem Kontext ihre Technologien. Generell würden erfolgreiche Akteure doppelt so häufig eine Plattform nutzen wie ihre weniger erfolgreichen Pendants, so die Studie. Bei der größten Wirkung von Ökosystemen bzw. Plattformen sehen die befragten Mittelständler neben besseren Kundenbeziehungen, optimierter Produktentwicklung und höherer Prozesseffizienz auch eine nachhaltige Optimierung der unternehmerischen Prozesse (73 Prozent), die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (58 Prozent) sowie die gesteigerte Effizienz in der Produktentwicklung (52 Prozent). Auf der anderen Seite befürchten sie aber auch einen hohen Abstimmungsbedarf sowie eine Gefahr für die Datenintegrität. Insgesamt würden aber die Chancen und Möglichkeiten überwiegen. Vor allem die erfolgreicheren Mittelständler sehen einen Nutzen nicht nur für die Share-, sondern auch für alle anderen Stakeholder, also den Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Gemeinwesen.

mst/ Deloitte GmbH

Deloitte Consulting GmbH

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN 6 2019 - 28.03.19.
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