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Schwingungsanalyse

Akustik schon zur Konzeptphase simuliert

Im Rahmen einer Doktorarbeit bei ARRK Engineering ist ein numerischer Algorithmus entstanden, der mittels Krylov-Unterraum-Verfahren reduzierte FE-Modelle in die multiphysikalische Simulation einbindet. Daraus können mit nur gering erhöhter Rechenzeit detaillierte Aussagen über das Schwingungsverhalten unmittelbar im Zeitbereich sowie erstmals über die Akustik des Systems direkt aus der Systemsimulation abgeleitet werden.

Bild: ARRK EngineeringBild: ARRK Engineering
Das Krylov-Unterraum-Verfahren ermöglicht die mathematische Reduktion auch sehr großer linearer Modelle mit zahlreichen Variablen.

"Durch die simulative Überprüfung eines Antriebsstrangs in der Konzeptphase können schon früh relevante Erkenntnisse gewonnen werden. Konkret geht es um die Fragen: Welche Effekte sind durch den Einsatz neuer Komponenten zu erwarten? Wie verhalten sich die einzelnen Komponenten? Welche Bauteilvariante ist besser geeignet?", sagt Maximilian Zinner, Senior Engineer bei ARRK Engineering und Verfasser der Doktorarbeit. Dadurch kann nicht nur die Testphase verkürzt werden, da sich Experimente virtuell und in kürzerer Zeit durchführen lassen, sondern auch die Kosten für den Prototypenbau werden gesenkt. Hierbei kommen sowohl 3D- als auch 1D-Modelle zum Einsatz. Beide Arten der Simulation haben ihre spezifischen Vorteile für die Konzeption: Während 3D- bzw. FE-Modelle auch lokale Effekte fein auflösen - typischerweise nicht im Zeitbereich - fallen bei 1D-Modellen aufgrund der Abstraktion und damit der geringen Zahl an Freiheitsgraden deutlich kürzere Rechenzeiten an. "Genau dieser hohe Grad an Abstraktion lässt jedoch üblicherweise keine Aussagen zu räumlich aufgelösten, lokalen Effekten wie dem akustischen Verhalten zu", so Zinner weiter. Wenn nun für aussagekräftigere Ergebnisse die Vorteile beider Modelle vereint werden sollen, ist die Modellordnungsreduktion (MOR) und anschließende Einbindung von FE-Modellen in die 1D-Systemsimulation eine mögliche Vorgehensweise. Eine der meistverwendeten MOR-Techniken ist die Craig-Bampton-Methode. Diese hat allerdings den Nachteil, dass die ausgegebenen Ergebnisse unter Anwendung der in der Literatur verwendeten Parameter Fehler im Bereich von bis zu zehn Prozent aufweisen und sich die Genauigkeit im konkreten Fall kaum schätzen lässt.

ARRK Product Development Group Ltd.

Dieser Artikel erschien in IT&Production Juni 2019 - 11.06.19.
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