Durchgängiges PLM bis zur Qualitätskontrolle
Konstruieren mit der Qualität im Blick
Transparente Entwicklungsprozesse, ein gemeinsames Systemverständnis und eine gute, vernetzte Zusammenarbeit intern und mit Marktteilnehmern liefern die Basis für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Um den immer komplexeren Produkten Rechnung zu tragen, lassen sich dabei die Qualitätsmanagementprozesse direkt im PLM-System verankern.
Erfolgreiche, technische Produkte zeichnen sich heute durch eine kurze Innovationszeit, eine hohe Zahl an Varianten und hohe Qualität aus. Schon die ersten Schritte im Entwicklungsprozess von Produkten und Prozessen brauchen bestmögliche Bedingungen, um eine effiziente und methodische Unterstützung sowie interdisziplinäre Entwicklung zu ermöglichen. Die Komplexität von Produkten nimmt dramatisch zu. Einst einfache Produkte verwandeln sich in Systeme von Systemen. Diese verlangen einen neuen Ansatz für Produktentwicklung, Fertigung und Supply Chain Management. Neben der Produktkomplexität sorgen ein erhöhter Software-Anteil, global vernetzte Wertschöpfungsketten und stark verkürzte Produkteinführungszeiten vielerorts zu einer steigenden Anzahl von Qualitätsproblemen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird für Unternehmen, die auf schnelle Innovationen setzen, zu einer Herausforderung werden. Ein modernes Fahrzeug benötigt über 200.000 Elemente für die Repräsentation der Gesamtarchitektur inklusive der Vernetzung. Diese führen im Laufe des Produktlebenszyklus zu Änderungen in einem mittleren sechsstelligen Bereich. Was ein Datenvolumen zur Folge hat, welches nur durch intelligente Benachrichtigungen und Bewirtschaftung bewältigt werden kann. Viele traditionelle PLM-Systeme mit geschlossenen Architekturen machen es aktuell unmöglich, Innovationen komplexer, intelligenter und vernetzter Produkte zu fördern und die Zusammenarbeit während der Produktentwicklung und -herstellung zu optimieren. Es wird ein offenes Netzwerk benötigt, das eine Zusammenarbeit von Engineering, Design und Fertigung, integrierte Qualitäts- und Service-Informationen sowie eine schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme bietet.
Datenplattform für den Produktentwicklungsprozess
Erfüllen die Plattformen diese Eigenschaften, könnte man das PLM-System als eine Art Product Innovation Platform betrachten. Eine solche Plattform sollte es Entwicklungsteams aus mehreren (oder sogar hunderten) Unternehmen erlauben, an Systemen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig sollten sie eine verknüpfte Datenarchitektur bieten, ein System-Modell, um diese gemeinsame Nutzung von Daten zu erleichtern. Ein offener, integrierter System-Ansatz muss Teammitgliedern die Fähigkeit geben,
? auf alle Engineering-Informationen zugreifen zu können,
? alle Einflüsse ihrer Engineering-Entscheidungen auf andere Disziplinen zu überblicken und
? robuste Ergebnisse zu erzielen, indem sie auf freigegebene, abgeschlossene und erprobte Entwicklungen zurückgreifen.
Hinzu kommt, dass die Digitalisierung neue Möglichkeiten eröffnet, Produkte virtuell umfassend zu entwickeln. Diese Transformation des Entwicklungsprozesses wird möglich, wenn alle Entwicklungsbereiche und alle Mitarbeiter beteiligt sind. Neben den digitalen Modellen wird das Zusammenspiel der Entwicklungswerkzeuge für neue digitale Entwicklungsprozesse von zentraler Bedeutung sein.
Entwickeln mit immer mehr IT-Werkzeugen
Wenn sich ein PLM-System nicht skalieren lässt, werden verschiedene Teams in der Organisation Silos bilden und darin arbeiten. Da immer mehr IT-Werkzeuge zur Produktentwicklung benötigt werden, ist die Zusammenarbeit in der Praxis schwieriger geworden und zu einem mehrdimensionalen Problem erwachsen:
Funktionsübergreifend betrifft dieses Design, Analyse, Qualität, Planung, Fertigung, Service und so weiter. Fachübergreifend betrifft es Systeme, Mechanik, Elektronik, Software und die funktionale Sicherheit - beides über die Lieferkette hinweg.
Vernetzung erlaubt bessere Qualitätskontrolle
Viele PLM-Systeme haben sich weitgehend auf das 3D-Datenmanagement im CAD-Umfeld konzentriert. Solche sind dann kaum gerüstet, um breitere Probleme anzugehen und die globale Zusammenarbeit von Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen zu koordinieren. Mit dem Blick auf das Qualitätsmanagement ist es für die Behauptung am hart umkämpften globalen Markt wichtig, einen Rahmen vorzugeben, in dem Entscheidungen durch ein vernetztes und methodisches Vorgehen getragen sind. Viele Unternehmen verwenden jedoch eigenständige Systeme und Tabellenkalkulationen zur Qualitätskontrolle, zur Erstellung von Informationssilos und Prozesslücken. Das Ergebnis dieses getrennten Ansatzes spiegelt sich in der wachsenden Zahl von Produktrückrufen wider, die zu Geldbußen und Markenschäden führen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die PLM-Lösung den Qualitätsmanagementprozess integriert. Interdisziplinäre Teams und die erweiterte Lieferkette sollten sich ebenfalls in ein solches System integrieren lassen, um Risiken zu identifizieren und zu managen, die Qualität zu verbessern, Kundenanforderungen zu erfüllen und Umwelt-, Sicherheits-, medizinische und andere Formen der Compliance zu erreichen. Entwicklungskapazitäten sollten sich hauptsächlich um die Änderungen kümmern, die für neue Produkte und Varianten wichtig sind. Entsprechend sollten alle Verbesserungen, Problembehebungen und Korrektur in die Wissensdatenbank eines Unternehmens einfließen.
Langfristig riskant
Verlassen sich Unternehmen auf undurchsichtige und ineffiziente Entwicklungsprozesse, die sich in jahrzehntelang gewachsenen Systemen und Tools ergeben haben - vielleicht noch ergänzt durch die ad-hoc-Nutzung von Tabellenkalkulationen und E-Mails - kann das auf lange Sicht den Markterfolg einer Firma signifikant gefährden. Zwar werden Unternehmen das Konzept einer Product Innovation Platform nicht auf einen Schlag umsetzen können. Doch geeigenete Systeme unterstützen es, den Weg dorthin in Etappen einzuteilen, die sich nach und nach erreichen lassen. Dabei sorgt gerade die neue Generation an Cloud- und Subskription-basierten Lösungen dafür, dass die anfänglichen Kosten für PLM-Projekte auch für Mittelständler zu stemmen sind.
Transparente Entwicklungsprozesse, ein gemeinsames Systemverständnis und eine gute, vernetzte Zusammenarbeit intern und mit Marktteilnehmern liefern die Basis für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Um den immer komplexeren Produkten Rechnung zu tragen, lassen sich dabei die Qualitätsmanagementprozesse direkt im PLM-System verankern.
Erfolgreiche, technische Produkte zeichnen sich heute durch eine kurze Innovationszeit, eine hohe Zahl an Varianten und hohe Qualität aus. Schon die ersten Schritte im Entwicklungsprozess von Produkten und Prozessen brauchen bestmögliche Bedingungen, um eine effiziente und methodische Unterstützung sowie interdisziplinäre Entwicklung zu ermöglichen. Die Komplexität von Produkten nimmt dramatisch zu. Einst einfache Produkte verwandeln sich in Systeme von Systemen. Diese verlangen einen neuen Ansatz für Produktentwicklung, Fertigung und Supply Chain Management. Neben der Produktkomplexität sorgen ein erhöhter Software-Anteil, global vernetzte Wertschöpfungsketten und stark verkürzte Produkteinführungszeiten vielerorts zu einer steigenden Anzahl von Qualitätsproblemen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird für Unternehmen, die auf schnelle Innovationen setzen, zu einer Herausforderung werden. Ein modernes Fahrzeug benötigt über 200.000 Elemente für die Repräsentation der Gesamtarchitektur inklusive der Vernetzung. Diese führen im Laufe des Produktlebenszyklus zu Änderungen in einem mittleren sechsstelligen Bereich. Was ein Datenvolumen zur Folge hat, welches nur durch intelligente Benachrichtigungen und Bewirtschaftung bewältigt werden kann. Viele traditionelle PLM-Systeme mit geschlossenen Architekturen machen es aktuell unmöglich, Innovationen komplexer, intelligenter und vernetzter Produkte zu fördern und die Zusammenarbeit während der Produktentwicklung und -herstellung zu optimieren. Es wird ein offenes Netzwerk benötigt, das eine Zusammenarbeit von Engineering, Design und Fertigung, integrierte Qualitäts- und Service-Informationen sowie eine schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme bietet.
PLATO AG
Dieser Artikel erschien in IT&Production Oktober 2019 - 07.10.19.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com