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Fachgerechte Konstruktion von Starkstromkabeln

Laudatio zum Stand der Technik

In einem modernen Starkstromkabel steckt weit mehr als nur blanker Kupfer mit etwas Isolation, ganz besonders gilt dies für Drehstromkabel mit Leiterquerschnitt ab 25mm², bzw. mit Stromstärken über 100A. Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, dass in der heutigen Zeit der Kabelpreis primär durch den Tageskurs der Kupfernotierung bestimmt wird. In jüngerer Zeit hat man aber doch erkannt, dass die EMVU (Elektro Magnetische Umweltverträglichkeit) bei der Starkstromübertragung maßgebend durch die Konstruktion des Starkstromkabels beeinflusst wird und somit verbunden mit Knowhow ein eklatant höherer Mehrwert geschaffen werden kann.

Bild: CFW EMV-Consulting AGBild: CFW EMV-Consulting AG
Abb. 5 Abb. 6

Kürzlich wurde in einer auflagenstarken Fachzeitschrift über ein Starkstromverkabelungsproblem berichtet: Es ging dabei um die Verlegung von Einleiterkabel in je 4-facher Ausführung pro Außen leiter. Der Experte gab dem Fragesteller die folgenden zwei Empfehlungen ab:

Gemäß VDE0100-540, bzw. IEC60364-5-54 existiert die EMV-Anforderung, dass keine AC-Ströme auf Schutzleiter, Erdleiter und Potenzialausgleichsleiter fliessen dürfen. Diese Forderung wird in der Praxis leider immer noch massiv verletzt, die induzierten Erdleiterströme betragen bei der Verlegung nach Abb. 1 ca. 50A, nach Abb. 2 ca. 40A. Es ist absolut unverständlich, dass Experten immer noch obige Empfehlungen abgeben, weil Erdschlaufenströme so oder so zu den ärgerlichsten EMV-Problemen in der Elektrotechnik gehören. Im Weiteren darf es bei der Verlegung von Starkstromkabeln im Normalfall keine Rolle spielen, wie die Kabel verlegt werden, ob in Trassen, unterhalb von Decken, im Doppelboden oder in Kabelkavernen. Starkstromverbindungen müssen so ausgelegt sein, dass die magnetischen Streufelder sowie Erdschlaufenströme keine Grenzwerte verletzen, weder gesetzliche noch technische. Folgende zwei EMV-Merkmale bestimmen die NF-Qualität von Starkstromleitungen:

CFW EMV-Consulting AG

Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 1 (Februar) 2020 - 27.02.20.
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