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Hätten Sie gewusst...

Bild: CU Boulder College of Engineering and Applied ScienceBild: CU Boulder College of Engineering and Applied Science

..., dass es lebenden Beton gibt? Forscher der University of Colorado in Boulder haben auf der Suche nach einer umweltfreundlicheren Alternative zu Beton ein Material entwickelt, welches lebt. Die Forscher nutzten als Konstrukteure winzige Organismen. Sie ließen Photosynthese-betreibende Cyanobakterien den entscheidenden Schritt der Materialproduktion durchführen. Dazu fügten die Wissenschaftler Sand und ein Hydrogel zusammen, in dem Bakterien der Gattung Synechococcus wachsen. Über die gelartige Masse werden sie dabei mit Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgt. Unter bestimmten Bedingungen erzeugen diese Bakterien Calciumcarbonat und stoßen Mineralisierungsprozesse an - ähnlich wie bei der Bildung von Muschelschalen. Ein aus diesem Material gefertigter Stein kann sich laut den Wissenschaftlern sogar selbständig vervielfältigen. Zerbricht man ihn in der Mitte, wachsen die beiden Hälften zu zwei vollständigen Steinen heran. Dafür müssen die mikrobiellen Konstrukteure lediglich etwas zusätzliches Material und Nährstoffe erhalten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Beton- und Zementproduktion wird bei der Herstellung des lebenden Betons kaum CO2 freigesetzt. Stattdessen verbrauchen die Mikroben das Treibhausgas bei ihrer Arbeit. Zudem sei das lebende Material ähnlich stark wie Zement-basierter Mörtel.

TeDo Verlag GmbH

Dieser Artikel erschien in Automation Newsletter 3 2020 - 23.01.20.
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