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Werkerführung

Software führt durch die Montage

Der Einsatz von digitalen Tools in der Werkstattfertigung bringt Vorteile für alle Beteiligten: Fehler können schneller gefunden und Zeitpläne so zügig angepasst werden. Doch gilt das auch bei der Fertigung von kleinen Losen?

Egal, ob klassische Standmontage, Fließmontage oder auch der One-Piece-Flow - der Werker sollte beim Einsatz digitaler Hilfsmittel im Vordergrund stehen. Softwaretools dienen dazu, Werkerführung, Qualitätskontrolle, Intralogistik und Monitoring der Montageprozesse zu verzahnen. Eine Werkerführung-Software kann die Werker gezielt entlang ihrer Aufgaben unterstützen, wodurch sich Fehler und Mehrarbeiten reduzieren: Liegt die Dokumentation der Teilverrichtungen digital vor, ist sie stets auf dem aktuellen Stand. Zudem bekommt der Werker wichtige Informationen auf einem Display angezeigt. Dort werden die einzelnen Schritte aufgeführt und visuelle Elemente leiten den Werker entlang der Tätigkeit.

Fortschritt dokumentieren

Mit Hilfe der Software kann der Werker den Arbeitsfortschritt zudem quittieren, wobei sich die Dichte der Rückmeldungen individuell festlegen lässt. Sinnvoll ist dabei eine Verdichtung der Rückmeldungen bei kritischen Prozessen. Grundsätzlich ist auf jeden Fall eine Quittierung auf Teilverrichtungsebene anzuraten. Dieses Vorgehen liefert die Basis für die Feinplanung (Advanced Planning and Scheduling, APS) der Abläufe. Die Mitarbeiter der Leitungsebene erfahren so rechtzeitig, aus welchem Grund ein Prozess ins Stocken gerät. Zeitabweichungen werden erkannt und ein Gegensteuern ist möglich. Der Werker kann über die Angaben auf dem Display den Grund für die Verzögerung qualifizieren. Zudem ist eine systemgesteuerte In-Prozess-Kontrolle sinnvoll, bei der der Werker während der Montagetätigkeit die Qualität der Arbeit prüft. Wird ein Fehler erkannt, stößt der Werker einen zuvor hinterlegten Ablauf zur Qualitätssicherung an. Die Teilverrichtung wird automatisch als gestört registriert, was eine spätere Auswertung erleichtert. Die Zeit für die Fehlersuche wird nicht dem Auftrag, sondern einem Fehlerprozess zugeschrieben. Visualisiert werden die durch die Meldepunkte erfassten Informationen in einem Informationscockpit. Es zeigt der Montageleitung sämtliche Störungen und Abweichungen an und verschafft so Einblick in den Status der Montagetätigkeiten. Letztlich können auch Werker von der stabilen Datenbasis profitieren, die sie selbst durchs Quittieren erzeugen: Der Meister erhält Kennzahlen zu Zeitabweichungen, Fehlern sowie Störungen und kann mittels belegbarer Daten - und ohne Einsatz von Bauchgefühl und Hörensagen - gemeinsam mit den Mitarbeitern konkrete Problemlösungen erarbeiten. Softwareunterstützung kann es dem Werker auch ermöglichen, Stammdatenfehler anzuzeigen - beispielsweise, wenn es um Zeitvorgaben geht.

IGH Infotec AG

Dieser Artikel erschien in MES Wissen Kompakt (April) 2020 - 08.04.20.
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