Product Lifecycle Management bei Otto Fuchs
Durchgängige Prozesse selbst geschmiedet
Beim Spezialist für Nichteisen-Metalle Otto Fuchs bildet SAP-Software schon seit Jahren das IT-Rückgrat der Produktentwicklung. Zusatzsoftware von DSC ergänzt das Walldorfer Portfolio für bessere Zugänglichkeit und passgenaue Systemfunktionen.
Die Otto Fuchs Unternehmensgruppe fertigt metallurgisch anspruchsvolle Halbzeuge und Fertigprodukte für die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die Luft- und Raumfahrt sowie Bauindustrie. Der Spezialist für Nichteisen-Metallindustrie mit Stammsitz in Meinerzhagen unterhält Tochterfirmen in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Als Zulieferer muss das Unternehmen die stetig steigende Anforderungen an Produkthersteller mittragen: das betrifft die Qualität und Dokumentation ebenso wie die Entwicklungs- und Lieferzeiten sowie Kosten. Deshalb hat der Metallspezialist vor einiger Zeit damit begonnen, seinen Produktentstehungsprozess SAP-gestützt zu optimieren.
Start beim Engineering
Was schon alles erreicht ist und was als nächstes ansteht, erläutert Jörg Ihne, Leiter Produkt- und Technologieentwicklung bei Otto Fuchs: "Früher wurden unsere Konstruktionsdaten aus Siemens NX und Catia von Dassault Systèmes auf Netzlaufwerken gespeichert." Das führte zu Datenredundanz, hohem Verwaltungsaufwand und mehreren kursierenden Freigabeständen mit unklarer Aktualität. Hinzu kam der kundenbezogene Datenaustauschprozess mit vielen Arbeitsschritten ohne Prüfroutinen. Insgesamt waren die Abläufe rund ums Produktdatenmanagement zeitraubend und fehleranfällig. Mit einer SAP-integrierten Lösung wollte die Unternehmensgruppe daher folgende Ziele erreichen:
- • die CAD-Werkzeuge und Konstruktionsprozesse in das ERP/PLM-System integrieren,
- • alle Produktdaten zentral und unternehmensweit konsistent verwalten (Single Source of Truth),
- • die CAD-Dokumente mit Daten mit Bereichen wie Auftragslogistik und Einkauf verknüpfen,
- • eine Basis für durchgängige Prozesse von der Entwicklung bis zur Fertigung schaffen,
- • die Effizienz, Transparenz und Prozesssicherheit entlang der Wertschöpfungskette erhöhen.
Produktdaten zentral vorhalten
Die Umsetzung begann bereits im Jahr 2009. Mit der Integrationslösung Engineering Control Center (ECTR) von DSC Software integrierte das Projektteam NX und Catia in SAP PLM. Seitdem stehen Produktdaten zentral zur Verfügung, unternehmensweit aktuell und konsistent. Für sichere Bearbeitungs- und Freigabe-prozesse sorgen die SAP-Funktionen, die dank ECTR-Bedienoberfläche leicht nutzbar sind. Dort lassen sich außerdem CAD-Dokumente strukturiert verwalten und mit anderen SAP-Daten und Geschäftsprozessen verknüpfen. So gelang es der Otto Fuchs Gruppe, die eigenen Prozesse passgenau umzusetzen. Das DSC-Team band zudem das Datenaustauschprogramm an und entwickelte einen Automatismus für die wechselseitige Konvertierung der NX- und Catia-Daten.
Projekte vereinheitlicht
Angespornt durch die ersten Erfolge führte die Firma ECTR auch in den Bereichen Vertrieb, Kalkulation, FEM-Simulation, Fertigungsplanung und Qualitätssicherung ein. Ein Fokus lag auf der Projektplanung und -dokumentation, die sich über viele verschiedene Applikationen erstreckten. Um den hier anfallenden Arbeitsaufwand in den Griff zu bekommen und einen einheitliche aktuelle Projektübersicht erstellen zu können, sollte eine integrierte Lösung eingerichtet werden. Mit dem Projektsystemexperten Milliarum entwickelte DSC daher im Jahr 2011 das Zusatzmodul ++ProjectSystem, das seitdem Teil des DSC-Portfolios ist. Damit können die Angestellten bei Otto Fuchs auf Basis von SAP PS (Projektsystem) in ECTR einen detaillierten Projektplan abbilden - mit Aufgaben für Konstruktion bis Fertigung und Qualitätsprüfung. Die Aufgaben lassen sich Abteilungen und Bearbeitern zuweisen sowie mit Zusatzdaten und Dokumenten verknüpfen: ob aus SAP ERP oder anderen Applikationen, die zwischenzeitlich integriert wurden.
Zukunftsfähiger Standard
Als Weiterentwicklung von ECTR kam 2015 das SAP-Standardprodukt SAP ECTR auf den Markt, das wenig später bei Otto Fuchs die ursprüngliche Version ablöste. Damit ließen sich die NX- und Catia-Integrationen vereinheitlichen und die Grundlage für die Einführung von SAP Hana legen. Davon verspricht sich das Unternehmen eine höhere Datenbankleistung, die es auf aufgrund geplanter Standort-Anbindungen gut brauchen konnte. Langfristig ist der Wechsel von SAP ERP auf die cloudfähige Business-Suite SAP S/4Hana vorgesehen, den SAP ECTR problemlos mitmachen sollte. Der Umstieg auf SAP ECTR verlangte indes ein besonderes Vorgehen. Mit der alten Version waren viele unternehmensspezifische Funktionen und Prozesse implementiert worden, die ins neue System zu überführen galt. Das erforderte neben einer Vorabanalyse und -spezifikation auch einiges an Entwicklungs-, Implementierungs- und Testaufwänden. Zudem mussten die einzelnen Arbeiten über alle relevanten Unternehmensbereiche hinweg koordiniert werden. Gemeinsam mit DSC ist es gelungen, diese Herausforderungen in weniger als vier Monaten zu bewältigen.
Brückenschlag zur Fertigung
Zurzeit haben die Projektverantwortlichen bei Otto Fuchs die zerspanende Fertigung im Visier, einschließlich dem internen Betriebsmittelbau. Bislang arbeiten diese Betriebe uneinheitlich. Sie nutzen zum Teil verschiedene CAM-/NC-Programme und verwalten ihre Daten auf Fileservern - mit teils redundanten, teils inkonsistenten Werkzeugbibliotheken. Zu Optimierungszwecken soll daher Factory Control Center (FCTR) ausgerollt werden, eine weitere Software von DSC. FCTR integriert CAM, Tool-Data- und Tool-Lifecycle-Management sowie Fertigungsplanung in den SAP-gestützten Produktentstehungsprozess und bindet Shopfloor-Systeme an. Das sind bei Otto Fuchs neben den NC-Maschinen, zum Beispiel Voreinstellgeräte von Kelch und Zoller, aber auch Lagersysteme von Hänel. Mit dieser Systemintegration will die Firma:
- • CAM-/NC-Tools reduzieren und vereinheitlichen sowie CAM-/NC-Daten zentral verwalten,
- • Fertigungsabläufe in die Freigabe- und Änderungsprozesse der Konstruktion einbinden,
- • Werkzeugdaten zentralisieren, standardisieren und normgerecht klassifizieren (DIN 4000),
- • Datenübertragungen an die NC-Maschinen systemgestützt terminieren und automatisieren,
- • Datenbestände verschlanken, Prozess- sowie Datenqualität erhöhen und Kosten senken.
Aktuell sind die Projektverantwortlichen dabei, intern die technischen Rahmenbedingungen für den Projektstart zu schaffen. Schulungen und Go-live stehen bereits in Kürze an.
Beim Spezialist für Nichteisen-Metalle Otto Fuchs bildet SAP-Software schon seit Jahren das IT-Rückgrat der Produktentwicklung. Zusatzsoftware von DSC ergänzt das Walldorfer Portfolio für bessere Zugänglichkeit und passgenaue Systemfunktionen.
Die Otto Fuchs Unternehmensgruppe fertigt metallurgisch anspruchsvolle Halbzeuge und Fertigprodukte für die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die Luft- und Raumfahrt sowie Bauindustrie. Der Spezialist für Nichteisen-Metallindustrie mit Stammsitz in Meinerzhagen unterhält Tochterfirmen in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Als Zulieferer muss das Unternehmen die stetig steigende Anforderungen an Produkthersteller mittragen: das betrifft die Qualität und Dokumentation ebenso wie die Entwicklungs- und Lieferzeiten sowie Kosten. Deshalb hat der Metallspezialist vor einiger Zeit damit begonnen, seinen Produktentstehungsprozess SAP-gestützt zu optimieren.
Start beim Engineering
Was schon alles erreicht ist und was als nächstes ansteht, erläutert Jörg Ihne, Leiter Produkt- und Technologieentwicklung bei Otto Fuchs: "Früher wurden unsere Konstruktionsdaten aus Siemens NX und Catia von Dassault Systèmes auf Netzlaufwerken gespeichert." Das führte zu Datenredundanz, hohem Verwaltungsaufwand und mehreren kursierenden Freigabeständen mit unklarer Aktualität. Hinzu kam der kundenbezogene Datenaustauschprozess mit vielen Arbeitsschritten ohne Prüfroutinen. Insgesamt waren die Abläufe rund ums Produktdatenmanagement zeitraubend und fehleranfällig. Mit einer SAP-integrierten Lösung wollte die Unternehmensgruppe daher folgende Ziele erreichen:
- • die CAD-Werkzeuge und Konstruktionsprozesse in das ERP/PLM-System integrieren,
- • alle Produktdaten zentral und unternehmensweit konsistent verwalten (Single Source of Truth),
- • die CAD-Dokumente mit Daten mit Bereichen wie Auftragslogistik und Einkauf verknüpfen,
- • eine Basis für durchgängige Prozesse von der Entwicklung bis zur Fertigung schaffen,
- • die Effizienz, Transparenz und Prozesssicherheit entlang der Wertschöpfungskette erhöhen.
DSC Software AG
Dieser Artikel erschien in IT&Production 4 (Mai) 2020 - 12.05.20.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com