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Genauigkeitssteigerung von Industrierobotern

Methoden zur Hysteresekompensation

Bis heute werden Industrieroboter nur in begrenztem Umfang für Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Bahngenauigkeit eingesetzt, da deren Genauigkeit im Vergleich zu einer Werkzeug- oder Sondermaschine deutlich geringer ist. Es ist hinreichend bekannt, dass die in den Robotergelenken verbauten Getriebe einen signifikanten Einfluss auf die erzielbare Bahngenauigkeit haben. Hierbei ist insbesondere das Hystereseverhalten der Getriebe hervorzuheben.

Bild: ISW Universität Stuttgart
Kreisformtest eines Kuka-Roboters in Skalierung 20µm/Div mit unterschiedlichen Drehrichtungen (lila = mathematisch positiv; grün = mathematisch negativ).

Die Positionier- und Bahngenauigkeit von Industrierobotern ist bei Bearbeitungsaufgaben von entscheidender Bedeutung für die Qualität der gefertigten Erzeugnisse.

Bild: ISW Universität Stuttgart

Bild: ISW Universität Stuttgart
Versuchsstand zur experimentellen Untersuchung des Hystereseverhaltens eines Robotergelenks

Übertragungsfehler, die sich aufgrund der hysteresebehafteten Getriebecharakteristik ergeben, wirken sich jedoch negativ auf die Robotergenauigkeit aus. Um neue Anwendungsbereiche von Industrierobotern zu erschließen, muss deren dynamische Bahngenauigkeit gesteigert werden. Einer der Hauptgründe für die auftretenden Bahnfehler ist die Hysterese der verwendeten Getriebe. Eine Methode zur Überprüfung und Beurteilung der Genauigkeit von Maschinen stellt der Kreisformtest dar. Das Ergebnis eines solchen Kreisformtests in der X-Y-Ebene eines Kuka KR 500-3 MT, der am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen der Universität Stuttgart (ISW) gemessen wurde, zeigt die Abbildung. Es ist jeweils der Positionsfehler für beide Drehrichtungen dargestellt und diejenigen Stellen hervorgehoben, an denen eine besonders hohe Abweichung von der vorgegebenen, idealen Kreisbahn (gestrichelte Linie) auftritt. Diese sogenannten Quadrantenfehler können mit der Richtungsumkehr der ersten Achse und damit mit dem Hystereseverhalten des Getriebes korreliert werden.

ISW Universität Stuttgart

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 5 (September) 2021 - 15.09.21.
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