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Nord weiht neues Produktionswerk ein

Frisch gewickelt

Bild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KGBild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Erfolgsstory in Polen

Dass Polen nach Deutschland der größte Absatzmarkt für Nord in Europa ist, ist das Ergebnis einer langjährigen Erfolgsstory. Im Jahr 1998 wurde die erste Vertriebsgesellschaft in der Nähe von Krakau gegründet, in der mittlerweile rund 50 Mitarbeiter tätig sind. Einige Jahre später folgten Pläne, auch eine Fabrik im Nachbarland zu errichten. "Anfangs gab es die Befürchtung, dass man Produktionskapazität aus Deutschland abziehen würde", erzählt Johannsen. Doch das sei nie der Fall gewesen: "Stattdessen ist Nord in Polen und in Deutschland parallel gewachsen."

Das erste polnische Fertigungswerk in Nowa Sol war 2006 bezugsfertig und bot anfangs 10.000m². Nach zwei Standorterweiterungen in den Jahren 2015 und 2020 sind es mittlerweile rund 33.000m². Dort geht es neben der Montage von Getriebemotoren vor allem um die Zahnradfertigung, also die mechanische Bearbeitung von Dreh- und Verzahnteilen. Rund 60 Werkzeugmaschinen sägen, fräsen, verzahnen, entgraten und schleifen über drei Millionen Bauteile pro Jahr. Einzig das Härten erfolgt bei einem Lohnunternehmer in der Nachbarschaft. Die fertigen Bauteile gehen dann entweder ins Zentrallager nach Bargteheide oder auf direktem Weg in die angegliederte Montage. Dort entstehen auf 24 Linien rund 5.000 Getriebemotoren pro Woche (davon 700 mit integriertem Frequenzumrichter). Ziel ist es, die Kapazität noch auf 10.000 Getriebemotoren pro Woche auszubauen. Zwei Lackieranlagen kümmern sich um das Finish der Antriebe - bei Bedarf mit besonderer Oberflächenversiegelung. Zusätzlich soll eine Rotorenfertigung entstehen. Auch das imposante Hochregallager mit über 20m Höhe, eine Phalanx automatischer Kleinteilelager oder die Pick-by-Voice-gesteuerten Fixlager vermitteln den Eindruck, dass in Nowa Sol weiterhin alle Zeichen auf Wachstum stehen. Platz in der Logistik gibt es noch, in der Produktion ebenfalls und auch ein Nachbargrundstück steht zum Verkauf. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Als Nord in Nowa Sol mit 26 Mitarbeitenden startete, lag die Arbeitslosenquote in der Region bei rund 40 Prozent. Heute ist die Situation eine andere. Mehr als 360 Menschen sind mittlerweile im Werk tätig und es ist zu einer großen Herausforderung geworden, weitere Arbeitskräfte zu finden. Denn in den letzten 15 Jahren ist um die Nord-Fabrik herum ein komplettes Industriegebiet entstanden. "Deswegen haben wir uns für einen zweiten Fertigungsstandort in Polen entschieden", sagt Fertigungsleiter Johannsen. "Die Prämisse war, einen Standort zu finden, der genug Arbeitskräfte bietet." Fündig wurde Nord im beschaulichen Wiechlice. Dort sei die Situation auf dem Arbeitsmarkt viel besser und es gebe viele gut qualifizierte Mitarbeiter. Infrastrukturell ist die Region hingegen noch nicht sonderlich gut erschlossen. Ein Indiz, dass sich die Erfolgsgeschichte von Nowa Sol hier nochmals wiederholen lässt. Und auch einige andere Faktoren sprechen dafür.

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 10 (Oktober) 2021 - 06.10.21.
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