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VDMA fordert Politik für mehr Beschäftigung

Bild: ©Salome Roessler/lensandlight / VDMA e.V.

Die meisten Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland wollen trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds auch 2023 mehr Beschäftigte einstellen, wie eine Blitzumfrage des VDMA unter seinen Mitgliedern zum Jahreswechsel ergab. Allerdings droht laut Ifo-Institut der Fachkräftemangel das Produktionswachstum in jedem zweiten Unternehmen auszubremsen - ein neuer Rekordwert. Wegen der gravierenden Personalengpässe fordert VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann (Bild) eine Kehrtwende in der Arbeits- und Sozialpolitik. "Statt durch Fehlanreize und Überregulierung Beschäftigung zu erschweren, brauchen wir eine Politik, die Beschäftigung erleichtert. Dazu gehört vor allem eine Arbeitszeitregelung, die mit den Anforderungen einer sich rapide verändernden Arbeitswelt Schritt hält." Der VDMA-Hauptgeschäftsführer mahnt im Zusammenhang mit der geplanten Neufassung des Arbeitszeitgesetzes davor, Flexibilität einseitig zugunsten der Beschäftigten auszulegen. "Mit mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung auch für die Unternehmen kann das vorhandene Arbeitskräftepotenzial besser den konjunkturellen Erfordernissen angepasst werden. Das erleichtert und sichert dauerhaft Beschäftigung." Brodtmann betont, dass betriebliche Arbeitszeitregelungen Vorrang vor gesetzlichen Eingriffen haben müssten. Damit würde auch der Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort am besten gedient. Nach Auffassung des VDMA ist eine Ursache des Fachkräftemangels die sogenannte 'Rente mit 63'. Wegen der durchweg hohen Arbeitsplatzsicherheit und der damit verbundenen Erwerbsbiografien erfüllen gerade im Maschinen- und Anlagenbau viele Beschäftigte die Voraussetzung, nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in den Ruhestand zu gehen. Viele besonders qualifizierte Beschäftigte sind deshalb vorzeitig aus den Unternehmen ausgeschieden. Für Thilo Brodtmann ist die 'Rente mit 63' daher eine "glatte politische Fehlentscheidung, an deren Folgen der Maschinenbau auf absehbare Zeit zu knacken hat".

VDMA e.V.

Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU Newsletter 1 2023 - 11.01.23.
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