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Anwendungsfall für datengetriebene Prozessparameteridentifikation

Analytics im cloudbasierten Roboterschweißen

Nicht nur der Wunsch nach höherer Effizienz rechtfertigt den zunehmenden Einsatz von Robotern. Bedingt durch den demografischen Wandel stehen Unternehmen vor der Herausforderung, den Erfahrungsschatz und das Wissen im Unternehmen zu halten. Der Ansatz einer datenbasierten Wissensgenerierung kann ein Beitrag zur Lösung dieses Problems sein. Dabei werden die Daten von Maschinen aufgezeichnet und analysiert. Das implizite Erfahrungswissen einzelner Mitarbeiter kann dadurch erfasst und in explizites Wissen überführt werden.

Bild: Inst. f. Steuerungstechn. der Werkzeugm.Bild: Inst. f. Steuerungstechn. der Werkzeugm.
Konstruktionszeichnung der Roboterzelle am ISW-Messestand auf der SPS IPC Drives 2018.

Stuttgarter Innovationstage

Der Ansatz von Steuerungen aus der Cloud stand oft in Konflikt mit konservativen IT-Vorgaben und stellte daher Partner mit großen IT-Infrastrukturen vor organisatorische Hürden. Um einen engen Austausch über verschiedene Fachbereiche hinweg zu fördern, veranstaltet das ISW der Universität Stuttgart zum dritten Mal die 'Stuttgarter Innovationstage - Steuerungstechnik aus der Cloud'. Mit Vorträgen aus den Fachbereichen IT und klassischer Automatisierungstechnik, können Teilnehmer am 12. und 13. Februar 2019 in Stuttgart den nächsten Schritt zum interdisziplinären Wissensaustausch machen.

Artikelserie Steuerungstechnik aus der Cloud

SPS-MAGAZIN 9/2018: Ethernet TSN und Open Source

SPS-MAGAZIN 10/2018: Künstliche Intelligenz mit OpenGym AI

SPS-MAGAZIN 11/2018: Tools für die virtuelle Produktion

SPS-MAGAZIN 12/2018: Analytics im cloudbasierten Roboterschweißen

Beim Roboterschweißen handelt es sich um einen komplexen Prozess. Verschiedene Geräte innerhalb einer Roboterzelle müssen aufeinander abgestimmt sein, z.B. Schweißstromquelle oder Robotersteuerung. Die Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Zellenkonfigurationen sind dabei sehr vielfältig. Robotersteuerung, Prozessgerät, Art des Schweißprozesses sowie Werkstoff, Geometrie und Dicke des zu schweißenden Bauteils sind nur ein Auszug der variablen Parameter einer Roboterschweißzelle. Für neue Bauteile, muss die Roboterzelle in der Regel neu parametriert werden. Schweißstrom, Schweißspannung und Verfahrgeschwindigkeit des Roboterarmes sind dabei Parameter, die je nach Bauteil angepasst werden, um eine möglichst optimale Schweißnaht zu erhalten. Dieser Prozess erfordert Expertenwissen, welches in der Regel durch die langjährige Erfahrung von Mitarbeitern aufgebaut wird. Neben Erfahrungswissen und Bauchgefühl der Mitarbeiter stehen auch Tabellenbücher und andere Fachliteratur zur Verfügung. Da sich Parameter jedoch nicht ohne weiteres zwischen Komponenten verschiedener Hersteller übertragen lassen, ist der Wertebereich von Parameterangaben in der Literatur sehr groß. Eine der Folgen daraus ist, dass die Anpassung einer Roboterzelle auf ein neues Bauteil in vielen Fällen iterativ erfolgt. Es werden mehrere Testteile geschweißt und geprüft. Wenn das Ergebnis keine ausreichende Qualität aufweist, dann werden die Parameter variiert und es wird ein neues Bauteil geschweißt. Dieser Prozess ist zum einen aufwändig, zum anderen schlecht planbar. Insbesondere bei kleinen Losgrößen ist die arbeitsreiche Konfiguration der Roboterzelle eines der Haupthindernisse für einen wirtschaftlichen Einsatz von Schweißrobotern.

Universität Stuttgart

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN SPSS 2018 - 19.11.18.
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