Anzeige

Modulare Firmware zur Programmierung unterschiedlicher Motoren

Motor Control Platform

Vermehrt führen Antriebe über den gesamten Produktlebenszyklus nicht nur eine Funktion aus, sondern sollen bei der Herstellung unterschiedlicher Produkte auch flexibel andere Bewegungsabläufe ausführen können. Entsprechend flexibel muss die Software sein. Die Motor Control Platform (MCP) ermöglicht, dass Motoren völlig unterschiedlich programmiert und jederzeit auf neue Bedürfnisse angepasst werden können.

Bild: Dunkermotoren GmbHBild: Dunkermotoren GmbH
Die Intelligenz von BG-Motoren mit integrierter Elektronik steuern Softwareprogramme wie Drive Assistant oder SI Konfigurator.

Kunden von Dunkermotoren erwarten, dass sich ein Motor dann dreht und Leistung abgibt, wenn es die Maschine, in der der Motor eingebaut ist, erfordert. Damit das gelingt, müssen die Mikrocontroller entsprechend programmiert sein. Je geringer der Aufwand für den Kunden sein soll, desto aufwendiger ist die Programmierung im Innern des Motors. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, den Aufwand beim Kunden so gering wie möglich zu halten. Entsprechend hoch ist dieser in der Software. Das Software-Programm, das den Motor drehen lässt, seinen Zustand dauerhaft überwacht und Störungen kompensiert oder Meldungen ausgibt, heißt Firmware. Ohne diese eingebettete Software läuft nichts im Motor. Sie ist der Kern der Motorsteuerung. Entsprechend aufwendig ist ihre Programmierung, denn hier darf nichts schieflaufen. Viele Jahre Arbeit stecken in einer professionellen Motor-Firmware. Aktuell können mit der Dunkermotoren-Firmware etwa 650 verschiedene Motorparameter ausgelesen und/oder eingestellt werden. Das sind z.B. Maximalströme, Referenziermethode, Einstellungen für Absolutwertgeber oder PID-Tuning-Parameter. Bisher wurde, je nach eingesetztem Motorcontroller, eine eigene, passende Firmware entwickelt. Aufgrund unterschiedlicher Controller musste dieselbe Arbeit mehrfach, für mehrere Hardware-Versionen erfolgen. Mit der Motor Control Platform (MCP) hingegen existiert nur noch ein Software-Kern, der in allen Motoren verwendet werden kann. Wird ein Feature neu entwickelt, profitieren alle auf der Plattform basierten Motoren davon. Die größten Herausforderungen bei der Entwicklung dieser Software waren, dass die Features aller bisherigen Motoren auch in der Plattform verfügbar sein mussten. Zudem muss die Firmware fehlerfrei und so flexibel sein, dass sich neue Features problemlos implementieren lassen. Umgesetzt wurde eine Programmierung nach den MISRA-C-Programmier-Richtlinien. Zudem sind Methoden wie statische Codeanalyse, Code Review, Modul- und Systemtests im Entwicklungsprozess implementiert. Die Firmware wurde modular und objektorientiert, mit exakt definierten Schnittstellen aufgebaut. So lassen sich Erweiterungen problemlos durchführen, ohne Veränderungen am Kern der Software. Um etwaige Entwicklungen an Prozessoren abzufangen, wurde der Programmiercode so umgesetzt, dass er auch auf zukünftige Prozessorgenerationen übertragbar ist. Anwender können über digitale oder analoge Eingänge oder eine Bus-Schnittstelle entscheiden, wann der Motor dreht und Leistung abgibt, nämlich dann wenn es die Maschine, in der der Motor eingebaut ist, erfordert.

Dunkermotoren GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 4 2019 - 25.04.19.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de