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Steuerungsgruppe erarbeitet Normungsroadmap

Bild: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

Anfang August haben Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin eine Steuerungsgruppe gegründet. Sie soll zum Ausbau des KI-Standortes Deutschland beitragen.

In der Gründungssitzung wurde Professor Wolfgang Wahlster einstimmig zum Leiter gewählt. Er sieht die Normungsroadmap als zentralen Baustein der KI-Strategie der Bundesregierung: "Durch eine präzise Begrifflichkeit sowie anerkannte Normen und Standards werden wir KI-basierte technologische Lösungen aus Deutschland schneller international zu Markterfolgen führen können. Wir erwarten, dass mit klaren Standards und Normen auch die Unsicherheit im Mittelstand und in der Zivilgesellschaft bezüglich der Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz, die während des aktuellen KI-Booms durch überzogene Behauptungen und Fehlurteile vieler selbsternannter 'KI-Experten' entstanden ist, rasch reduziert wird."

Vertreter aus Forschung, Wirtschaft und Verbänden

Neben Forschungszentren wie dem DFKI und dem IAIS der Fraunhofer-Gesellschaft sind auch Unternehmen wie Bosch, IBM und Siemens im Steuerungskreis vertreten. Dieser wird ergänzt durch Vertreter aus Verbänden wie dem Verband der Internetwirtschaft, dem Verband des TÜV, dem Bundesverband IT-Mittelstand, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Bundesverband Künstliche Intelligenz sowie der Stiftung Neue Verantwortung.

KI-Methoden systematisch erfassen

Im Oktober soll die Auftaktveranstaltung zur inhaltlichen Erarbeitung der Roadmap im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stattfinden, auf der die Arbeitsgruppen für Grundlagen und Anwendungsgebiete konstituiert werden sollen. "Wir wollen systematisch alle Methoden der künstlichen Intelligenz mit der Normungsroadmap erfassen und uns nicht einseitig auf das maschinelle Lernen konzentrieren, da computergerechte Wissensrepräsentations-, Inferenz- und Planungssysteme mindestens genauso wichtig für praktische KI-Anwendungen sind. Meine Vision ist es, die Standards nicht nur maschinenlesbar, sondern sogar maschinenverstehbar zu spezifizieren, so dass es möglich wird, durch Software automatisiert prüfen zu lassen, ob Standards und Normen erfüllt sind oder verletzt werden. Dann könnte es in Zukunft sogar möglich werden, durch KI-Systeme andere KI-Systeme prüfen und zertifizieren zu lassen", so Wahlster.

DFKI GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production Newsletter 32 2019 - 21.08.19.
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