Anzeige

Hochfrequente Tropfenapplikation statt kontinuierlichem Volumenstrom

Dichten wie gedruckt

Atlas Copco IAS hat einen neuen Applikator für die PVC-Nahtabdichtung im Fahrzeugbau vorgestellt. Die Lösung IDDA.Seal (Intelligent Dynamic Drop Application) basiert auf dynamischer hochfrequenter Tropfenapplikation und bietet im Vergleich zum klassischen kontinuierlichen Volumenstrom Vorteile bei allen Herausforderungen im Prozess: Sie ist schneller, präziser, flexibler, gleichmäßiger, dynamischer und spart auch noch Material.

Bild: Atlas Copco IAS GmbHBild: Atlas Copco IAS GmbH
Beim neuen Verfahren wird PVC in sehr feinen Tropfen über fünf Nadeln aufgebracht, die einzeln angesteuert werden können.

Entwickelt wurde die Lösung in einer Kooperation mit Audi. Sie ist im ungarischen Werk in Györ bereits seit einem halben Jahr im Serieneinsatz. "40.000 Fahrzeuge wurden also schon mit Hilfe von IDDA.Seal produziert - ohne Startschwierigkeiten oder Ausfälle", sagt Gido Hoppe, der bei Audi verantwortlich für die Einführung des Applikators ist. Olaf Leonhardt, Geschäftsführer von Atlas Copco IAS am Standort Bretten, ergänzt: "Diese Innovation hat durchaus das Zeug, den Automobilbau zu revolutionieren." Schließlich gehöre die Nahtabdichtung längst zu den wesentlichen Prozessen in der Lackiererei. Und bei allen Herausforderungen in diesem Bereich biete die neue Lösung deutliche Vorteile:

  • • So wirken sich wechselnde Abstände des Applikators zum Blech nicht auf die Qualität der PVC-Raupe aus. IDDA.Seal wurde für flexible Abstände von 3 bis 80mm konzipiert - Audi fährt in der Praxis aber sogar bis 140mm problemlos.
  • • Auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten (50 bis 600mm/s) sowie beim Beschleunigen oder Abbremsen bleibt die Dichtung komplett gleichmäßig. Selbst Unterbrechungen oder lückenlose Transfers sind möglich.
  • • Laut Atlas Copco IAS erlaubt der neue Applikator eine Seitenneigung von ±25°, und auch ziehend bzw. stechend ±20° Neigung. Der Automobilbauer setzt die Lösung aber sogar bei Winkeln bis 45° ein.
  • • Die Schichtdicke der PVC-Raupe lässt sich stufenlos und flexibel im Prozess zwischen 0,3 und 2mm anpassen.
  • • Weil jeder einzelne Tropfen der parallel laufenden fünf Linien kontrolliert, manipuliert oder weggelassen werden kann, stellen auch komplexe Konturen oder variable Breiten der Naht kein Problem dar.

Bei dem neuen Verfahren wird PVC in sehr feinen Tropfen über fünf Nadeln aufgebracht, die einzeln angesteuert werden können. Dadurch lassen sich das Öffnen und Schließen der Nadeln, Tropfenvolumen oder -abstand individuell einstellen und auf die gewünschte Nahtgeometrie anpassen. Mit dem parallel entwickelten Applikator werden die Steuerungsmöglichkeiten auch über die Software abgebildet. Klassische Steuerungen konnten dem Applikator dagegen nur den Befehl zum pneumatischen Öffnen oder Schließen erteilen. Der Anwender spürt laut Hersteller aber nichts von der Komplexität. Anlagenfahrer können die jeweilige Schichtstärke und Breite des Materialauftrags einfach vorab in der Steuerung festlegen.

Atlas Copco IAS GmbH

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 1 (März) 2020 - 03.03.20.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de