Anzeige

Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender Gesellschafter von Schmalz im Interview

"Greifer müssen alles können"

Der Markt für Cobots wächst und mit ihm der Bedarf für neue Greifer. Dabei werden schnelle Verfügbarkeit und einfache Inbetriebnahme immer wichtiger. Dr. Kurt Schmalz spricht im Interview mit ROBOTIK UND PRODUKTION über die sich wandelnden Ansprüche an Greifer und Endeffektoren durch Cobots und Co.

Bild: J. Schmalz GmbHBild: J. Schmalz GmbH
Unser Ziel für die Zukunft ist es, eine einfachere Kommunikation zwischen Greifern und Robotersteuerung zu ermöglichen.

Laut Interact Analysis werden in acht Jahren 30 Prozent aller verkauften Roboter kollaborativ sein. Was bedeutet das für Schmalz?

Dr. Kurt Schmalz: Viel Arbeit - im positiven Sinn. Wächst der Markt für Cobots, steigt auch der Bedarf an neuen Greifern. Die International Federation of Robotics prognostiziert, dass in zwei Jahren der Umsatz durch End-of-Arm-Tools bei 1,6Mrd.? liegen wird. Allerdings stellen die Leichtbauroboter völlig andere Anforderungen an die Endeffektoren als herkömmliche Industrieroboter. Um die maximale Traglast nicht zu sehr zu reduzieren, müssen sie leicht und dennoch stabil sein. Die kleineren Roboter sind einfach in der Programmierung und erlernen schnell neue Aufgaben. Diese Flexibilität erwarten Nutzer auch von den Greifern - sei es, indem sie zügig auszutauschen sind, universell eingesetzt oder in kürzester Zeit konfiguriert und geliefert werden können. Weil die kollaborativen Helfer im direkten Umfeld des Menschen arbeiten, müssen wir schon bei der Konstruktion sämtlicher Komponenten die Sicherheit z.B. im Sinne der ISO/TS15066 berücksichtigen. Vakuumerzeuger sind ebenso zu integrieren wie Sensoren und Schnittstellen, die Daten sammeln und an die übergeordnete Steuerung weiterleiten können. Das ermöglicht effizienz- und produktivitätssteigernde Funktionen wie Condition Monitoring und Predictive Maintenance, die Anwender heute für ihre moderne Fertigung erwarten. Die Automatisierung einer individualisierten Produktion - bei der Cobots mittlerweile auch für KMU eine wirtschaftliche Lösung sind - ist die Zukunft und funktioniert nur über die Digitalisierung.

J. Schmalz GmbH

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 2 (Hannover Messe) 2020 - 16.04.20.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de