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Mit Hilfe von Downstream-Kompensation zur ausschussfreien Fertigung

Automatisierte Null-Fehler-Fertigung

Bei mehrstufigen Produktionssystemen für die Fertigung rotierender Bauteile kann bereits ein kleiner Fehler zu Ausschuss führen. Um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sicherzustellen, wird eine Null-Fehler-Fertigung angestrebt. Wir stellen dafür eine Web-App vor, welche Bauteilvariationen automatisch erkennen und Fehlerkompensationsstrategien ableiten kann. Das Potential des mehrstufigen Produktionssystems wird genutzt, um Fehler am Bauteil im Produktionsfluss durch eine geeignete Steuerung beeinflussbarer Prozessparameter zu beheben.

Bild: Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW), Universität Stuttgart
Vorgehensweise der Null-Fehler-Fertigung gegenüber bisherigen Ansätzen.

Stuttgarter Innovationstage

Der Ansatz zu Steuerungstechnik aus der Cloud wurde vor fünf Jahren erstmals umfangreich auf den Stuttgarter Innovationstagen präsentiert. Zum Jubiläum der Fachtagung am 12. und 13. Oktober werden in einer Podiumsdiskussion die Fortschritte der Steuerungstechnik aus der Cloud bewertet. Des Weiteren werden Einblicke in Trends und Entwicklungen aus den Bereichen 'Software Defined Manufacturing' und 'Intelligente Produktion' gegeben. Durch internationale Vorträge und direkten Kontakt mit Experten aus IT und klassischer Automatisierungstechnik werden Innovationen und interdisziplinärer Austausch vorangetrieben.

Artikelserie Stuttgarter Innovationstage

Die zunehmende Digitalisierung in Industrie und Gesellschaft treibt auch den Wandel in der Produktion voran. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Unternehmen hinsichtlich einer effizienten und ressourcenschonenden Herstellung hochwertiger und individueller Produkte. Eine wettbewerbsfähige Produktion muss in der Lage sein, schnell auf Marktveränderungen und Kundenwünsche zu reagieren und dennoch kostengünstige Produkte anbieten zu können. Der Trend zur Individualisierung führt aber auch zu einer zunehmenden Komplexität der Produktionsprozesse und Prozessketten, was das Auftreten von Fehlern begünstigt. Um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, eine möglichst fehlerfreie Produktion zu erreichen. In der Vergangenheit wurden Methoden wie Six Sigma erfolgreich zur Qualitätssicherung eingesetzt. Sie betrachten die Produktion jedoch als statische Systeme und können mit dem heutigen Verständnis von Produktion und Industrie 4.0 als dynamisches und flexibles Gesamtsystem nur bedingt genutzt werden. Das von der Europäischen Union im Rahmen des Clusters Horizon 2020 geförderte Projekt ForZDM hat sich mit dieser Thematik die letzten vier Jahre beschäftigt. Ziel war es, flexiblere und umfassendere Methoden zu entwickeln, die das dynamische Umfeld der Produktion berücksichtigen und den Anforderungen an eine fehlerfreie, kundenspezifische Produktion mit gleichzeitig hohem Kostendruck und Nachhaltigkeit, gerecht werden. Hierzu wurde das Grundprinzip der Null-Fehler-Fertigung (Zero-Defect Manufacturing - ZDM) herangezogen und weiterentwickelt, um speziell die Fähigkeiten mehrstufiger Produktionssysteme zu nutzen, die eine Kompensation von entstandenen Bauteilabweichungen entlang des Materialflusses (Downstream-Kompensation) ermöglicht.

ISW Institut für Steuerungstechnik der

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 9 (September) 2021 - 15.09.21.
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