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Interview mit Dr. Thomas Bürger, Leiter der Division Automation Products & Solutions bei Weidmüller

"From Data to Value"

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Dr. Thomas Bürger, Leiter der Division Automation Products & Solutions bei Weidmüller: "Eine Trennung von Industrial Automation und IoT wird es mit U-OS nicht mehr geben."

Weidmüller wurde vor über 170 Jahren gegründet, gilt als Erfinder der Reihenklemme, ist einer der Top-Player der elektrischen Verbindungstechnik - und bringt nun ein Automatisierungsbetriebssystem auf den Markt. Was steckt dahinter?

Dr. Thomas Bürger: Unser Automatisierungsbetriebssystem u-OS ist der konsequente weitere Schritt dieser Entwicklung: Wir haben früh registriert, dass neben reinen Automationsprodukten und -lösungen insbesondere auch Anforderungen hinsichtlich IIoT und Digitalisierung im Markt massiv zunehmen. So haben wir bereits 2013 mit U-Remote ein modulares I/O-System eingeführt und dieses Automatisierungsportfolio seither kontinuierlich ausgebaut. Mit dem Operating System u-OS haben wir nun ein offenes Automatisierungsbetriebssystem entwickelt, das auf IIoT-Anwendungen zugeschnitten ist und den Anwender bei den sich daraus ergebenden Herausforderungen unterstützt.

Was sind denn diese Herausforderungen?

Der moderne Maschinen- und Anlagenbau zeichnet sich durch Stärken wie hohe Flexibilität, dezentrale Strukturen und kommunikationsfähige Komponenten aus. Aber mit Automatisierungssystemen, die diese Eigenschaften nicht unterstützen, können die Unternehmen diese nicht ausspielen. u-OS ist dagegen flexibel, dezentral und für alle Kommunikationswege offen. Und bei all den resultierenden technischen Lösungen ist immer auch die große Herausforderung nach Einfachheit zu beachten. Solch ein Betriebssystem hilft den Anwendern dabei, den Umgang mit den Automations- und IIoT-Produkten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg so einfach wie möglich zu machen.

Können Sie die Vorteile noch ein wenig näher beschreiben?

Mit u-OS und den dazugehörigen Apps liegt unser Fokus auf der Entwicklung eines umfangreichen, offenen und durchgängigen IIoT-Software-Portfolios, das die Anwender befähigt, flexibel und schnell auf sich ständig ändernde Marktbedingungen zu reagieren und entsprechende Software-Innovationen agil und einfach umzusetzen. Von der Verwendung einzelner Apps bis hin zur Nutzung kompletter Software-Ecosysteme wie Codesys oder Python - alles ist möglich. Dazu bietet es einen einfachen Zugriff sowohl auf die Software-Komponenten von Weidmüller wie auch auf die von Partnernetzwerken oder die des Anwenders selbst. Mit unseren Apps ist der User in der Lage, IIoT-Lösungen zu erstellen, ohne selbst Software-Expertise zu besitzen; statt zu programmieren, werden diese einfach kombiniert und konfiguriert. Neben dieser Offenheit ist es aber auch wichtig, dass das Betriebssystem sowohl die Anforderung der OT nach Determinismus als auch die der IT nach IT-Security erfüllt. Und bei uns erfolgt dies immer auf Basis offener oder von De-facto-Standards, was für die Anwender die Unabhängigkeit von morgen sichert.

Wie unterscheidet sich Weidmüller mit u-OS da von Anbietern anderer Automatisierungslösungen?

Wir entwickeln und fertigen ja auch die gesamte Connectivity-Hardware, von der Reihenklemme bis zum Mini-Industrie-PC. Daher kennen wir die Anforderungen unserer Kunden und auch aus unseren eigenen Anlagen ganz genau, wie eine entsprechende Automatisierungslösung aufgebaut sein muss. Denn wenn sich die Produkte oder die Anlagen verändern und weiterentwickeln, muss das auch IT- und OT-seitig durchgängig begleitet werden. Eine Trennung von Industrial Automation und IoT wird es mit u-OS nicht mehr geben. Die Lösung ist der Schlüssel, um alle Ebenen vom Sensor bis in die Cloud verbinden zu können. Unser Anspruch lässt sich mit dem Slogan 'Enabler from Data to Value' gut beschreiben: Wir liefern dem Kunden die ganze Wertschöpfungskette rund um seine Daten - von der Datenerfassung, der Datenverarbeitung und der Steuerung über die Datenkommunikation bis hin zur Datenanalyse und zur Visualisierung. Mit dem Ziel, dem Anwender den Nutzen aus Daten zu ermöglichen.

Weidmüller GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 13 (Dezember) 2022 - 06.12.22.
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