Interview mit Pierre Bürkle, Vice President Industrial Automation DACH bei Schneider Electric
Gemeinsam zum klimafreundlicheren Wirtschaften
Ein nachhaltiges Wirtschaften erfordert von Unternehmen auch eine durchdachte Digitalstrategie. Für beides bietet Schneider Electric Consulting-Dienstleistungen an: die Industrial Digital Transformation Services sowie die Nachhaltigkeitsberatung. Im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe hatte das SPS-MAGAZIN die Gelegenheit, mit Pierre Bürkle, Vice President DACH, über die Ausrichtung dieser Services zu sprechen.
Herr Bürkle, Schneider Electric veröffentlicht schon seit 2005 regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte, Sie unterstützen nachhaltige Start-Ups mit SE Ventures, verleihen Nachhaltigkeits-Awards an Partnerunternehmen und bieten ein entsprechendes Consulting für interessierte Firmen an. Woher rührt dieses besondere Engagement für ein klimafreundlicheres Wirtschaften?
Pierre Bürkle: Die Frage, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen möglichst schonend umgehen, ist in der DNA von Schneider Electric verwurzelt. Dabei sind wir sicherlich nicht perfekt, aber wir möchten diese Haltung möglichst stringent in allen Bereichen leben. Dies wird durch die von Ihnen genannten Initiativen und unser Portfolio, aber auch in unserem Unternehmensalltag sichtbar. So halten wir unsere Mitarbeitenden beispielsweise dazu an, zu hinterfragen, ob eine Dienstreise mit der Bahn statt mit dem Auto absolviert werden kann, oder ob ein bestimmtes Produkt tatsächlich eine Verpackung benötigt. Auf der letztjährigen Messe Light+Building in Frankfurt sowie bei der SPS in Nürnberg haben wir unsere Lösungen auf einem komplett CO2-neutralen Messestand präsentiert. Jedem ist wohl klar, dass wir so, wie wir bisher mit unseren Ressourcen umgegangen sind, nicht weitermachen können.
Neben den hier auf der Hannover Messe vorgestellten Industrial Digital Transformation Services, bietet die Abteilung Sustainability Business auch eine Nachhaltigkeitsberatung für interessierte Unternehmen. Angenommen, ein Kunde aus dem Bereich Maschinenbau möchte seinen CO2-Fußabdruck mit der Hilfe von Schneider Electric reduzieren. Wie gehen Sie dann bei der Beratung vor?
Bevor wir uns über die technischen Lösungen Gedanken machen, starten wir bei unseren Kunden immer mit einer Bestandsaufnahme. Wo steht der Kunde aktuell, und was sind seine Ziele? Im nächsten Schritt machen wir uns Gedanken darüber, wo digitalisiert werden kann. An welchen Stellen kann ich beispielsweise Energie messen, und wie lassen sich die in Echtzeit gemessenen Daten aufbereiten? Schließlich erarbeiten wir Konzepte zur Prozessoptimierung bei der entsprechenden Kundenanwendung.
Die beiden Dienstleistungsangebote zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind also eng miteinander verzahnt. Arbeiten die Teams dann Hand in Hand?
Ja, die beiden Services arbeiten häufig eng zusammen. Und immer dann, wenn sie Kunden gemeinsam betreuen, sind die Projekte besonders erfolgreich. Natürlich müssen wir anfangs eruieren, wie ein Kunde im Bereich Digitalisierung, speziell bei der Bereitstellung digitaler Daten, aufgestellt ist und dort gegebenenfalls zunächst mit unseren Industrial Digital Transformation Services ansetzen. Ist eine bestimmte Grundlage dann vorhanden, arbeiten beide Services ab einem bestimmten Zeitpunkt Hand in Hand.
Wie wichtig ist es bei den Themen Digitalisierung und klimafreundlicheres Wirtschaften, proprietäre Systeme über Bord zu werfen und sich herstellerunabhängiger Standards zu bedienen, und inwieweit bedient Schneider Electric diese Notwendigkeit?
Natürlich ist es für jeden Anbieter von Automatisierungslösungen zunächst einmal schwierig, aus seiner Komfortzone herauszukommen - sprich von seinen proprietären Angeboten abzurücken. Wenn wir aber bei Anwendern mehr Akzeptanz für Digitalisierung erreichen möchten, die ja eine Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit ist, müssen wir uns offener Standards bedienen. Ein Beispiel aus unserem Portfolio ist das IEC61499-fähige Engineering-Tool EcoStruxure Automation Expert, dem in der neuen Version V23.0 gerade einige branchenspezifische Funktionen implementiert wurden. Der EcoStruxure Automation Expert HMI unterstützt nun verschiedenste Betriebssysteme, und das Archiv ist jetzt neben Windows auch für Linux verfügbar. Damit können Nutzer vergleichbare Objekte auf allen kompatiblen Betriebssystemen entwickeln. Zudem präsentiert die mittlerweile vollständig zum Schneider Electric Konzern gehörige Firma Aveva eine steuerungsunabhängige und cloudbasierte Softwareplattform, auf der Unternehmen kooperieren und Daten austauschen können. Kern des Ganzen ist eine Digital-Twin-Applikation, der das Konzept des industriellen Metaversums zugrunde liegt.
Letztendlich sehen wir in der Systemoffenheit nicht nur Vorteile für unsere Kunden, sondern auch einen profitableren Weg für uns als Unternehmen. Alle Beteiligten durchlaufen hier sicherlich noch eine gewisse Lernkurve, aber eines ist klar: Es wird bald eine Anwendergeneration geben, die keine Lust mehr hat auf Silolösungen. Wenn ich mich als Anbieter also von Lösungen abhängig mache, von denen nur ich der Experte bin, werden diese den offenen Architekturen immer hinterherhinken - und damit ich meinen Marktbegleitern, die es besser gemacht haben.
Ein nachhaltiges Wirtschaften erfordert von Unternehmen auch eine durchdachte Digitalstrategie. Für beides bietet Schneider Electric Consulting-Dienstleistungen an: die Industrial Digital Transformation Services sowie die Nachhaltigkeitsberatung. Im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe hatte das SPS-MAGAZIN die Gelegenheit, mit Pierre Bürkle, Vice President DACH, über die Ausrichtung dieser Services zu sprechen.
Herr Bürkle, Schneider Electric veröffentlicht schon seit 2005 regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte, Sie unterstützen nachhaltige Start-Ups mit SE Ventures, verleihen Nachhaltigkeits-Awards an Partnerunternehmen und bieten ein entsprechendes Consulting für interessierte Firmen an. Woher rührt dieses besondere Engagement für ein klimafreundlicheres Wirtschaften?
Pierre Bürkle: Die Frage, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen möglichst schonend umgehen, ist in der DNA von Schneider Electric verwurzelt. Dabei sind wir sicherlich nicht perfekt, aber wir möchten diese Haltung möglichst stringent in allen Bereichen leben. Dies wird durch die von Ihnen genannten Initiativen und unser Portfolio, aber auch in unserem Unternehmensalltag sichtbar. So halten wir unsere Mitarbeitenden beispielsweise dazu an, zu hinterfragen, ob eine Dienstreise mit der Bahn statt mit dem Auto absolviert werden kann, oder ob ein bestimmtes Produkt tatsächlich eine Verpackung benötigt. Auf der letztjährigen Messe Light+Building in Frankfurt sowie bei der SPS in Nürnberg haben wir unsere Lösungen auf einem komplett CO2-neutralen Messestand präsentiert. Jedem ist wohl klar, dass wir so, wie wir bisher mit unseren Ressourcen umgegangen sind, nicht weitermachen können.
Schneider Electric GmbH
Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 6 (Juni) 2023 - 19.06.23.Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de