Fünf Fragen an …
Wer denkt, das Verbesserungspotenzial für Reihenklemmen sei nun aber wirklich weitgehend ausgereizt, sieht sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eines Besseren belehrt. Zu dieser Entwicklung trägt auch die Firma Weidmüller immer wieder bei. Was 1948 mit der ersten kunststoffisolierten Reihenklemme begann, 1978 mit der ersten Variante in Direktstecktechnik und 1993 mit Zugfedertechnologie fortgeführt wurde, mündete 2016 vorläufig in der ersten Reihenklemme-Familie mit Push-in-Technologie mit Pushern und Applikationsprodukten. Nun folgt der nächste Evolutionsschritt: die Klippon Connect-Reihenklemmen mit Snap-in-Technologie.
Worin bestand die Motivation für Weidmüller, die bereits sehr anwenderfreundliche, durch zahlreiche Hersteller angebotene Push-in-Technologie bei Reihenklemmen in Richtung Snap-in weiterzuentwickeln?
Arnd Schepmann: Als Pionier der Verbindungstechnik suchen wir immer nach den besten Lösungen für unsere Kunden, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. In Zeiten von vollen Auftragsbüchern und wachsendem Fachkräftemangel sind Lösungen für die Digitalisierung und Automatisierung in der Schaltschrankfertigung von Nöten. Dazu gehört auch eine innovative zukunftsgerichtete Anschlusstechnik. Es ist unser Anspruch, Produkte und Anschlusstechniken stetig weiter zu entwickeln oder wie bei Snap-in ganz neu zu denken.
Wie unterscheiden sich die neuen Reihenklemmen preislich von den Push-in-Varianten?
Schepmann: Preisliche Unterschiede in den beiden Anschluss-Technologien werden durch die Vorteile der Snap-in-Anschlusstechnik mehr als kompensiert. Handling-Vorteile, wie die offene Klemmstelle, schaffen in der Verdrahtung einen großen Zeitvorteil.
Ein Hauptvorteil der Technologie besteht darin, dass auch Leiter ohne Aderendhülse verdrahtet werden können. Wie häufig werden diese Drähte im Schaltschrankbau eingesetzt?
Schepmann: Die Möglichkeit, Leiter auch ohne Aderendhülse anzuschließen, ist sicherlich ein Vorteil der Snap-in-Technik. Ob und in welcher Anzahl Leiter ohne Aderendhülse eingesetzt werden, ist allerdings sehr applikationsabhängig und kann nicht genau beziffert werden. Diesen Vorteil sehen wir aber auch nicht unbedingt als Hauptvorteil. Viel wichtiger ist es, das kleine und größere Leiter einfach bzw. kraftlos angeschlossen werden können, dank der offenen und vorgespannten Klemmstelle. Wer regelmäßig viele Anschlusspunkte verdrahten muss, freut sich über diese Entlastung. Dabei garantiert das 'Klick' bei der Auslösung den sicheren Anschluss des Leiters innerhalb der Kontaktstelle. Es ist keine Nacharbeit erforderlich.
Ready to robot, also eine robotergestützte Verdrahtung, ist ein weiteres Attribut, das Weidmüller bei den neuen Reihenklemmen hervorhebt. Ist das für einen Großteil Ihrer Kunden nicht noch Zukunftsmusik?
Schepmann: 'Zukunftsmusik' ist es sicherlich nicht mehr. Aber ja, die robotergestützte Verdrahtung gehört noch nicht zum Alltag. Wir sehen aber auch, dass der Einsatz von teilautomatisierten Prozessen im Schaltschrankbau stark zunimmt. Nicht zuletzt am Einsatz unserer eigenen Lösungen für den automatisierten Schaltschrankbau, wie den RailLaser oder RailAssembler. Auch wenn eine automatisierte Fertigung für manche noch in ferner Zukunft liegt, sind die Anwender mit dem Umstieg auf die Snap-in-Reihenklemmen schon heute bestens gerüstet.
Vorausgesetzt, die Evolution der Reihenklemme geht immer noch weiter: Worin sehen Sie weiteres Optimierungspotenzial?
Schepmann: Erst einmal bietet die Snap-in-Technologie jetzt schon die allerbesten Voraussetzungen für die nächste Innovationsstufe im Schaltschrankbau. Mit der kraftlosen und werkzeuglosen Bedienung bringt die Technologie die Grundvoraussetzungen für eine automatisierte Fertigung mit. Auch durch die Kompatibilität und das gemeinsame Zubehör mit der Push-in-A-Reihe können die Produktreihen innerhalb der Applikation kombiniert werden. Der Kunde muss also nicht zuerst warten bis das Portfolio an Snap-in-Reihenklemmen komplettiert ist, sondern kann Stück für Stück umstellen, denn wir werden natürlich unser Portfolio stetig ausbauen. Hier werden nicht nur neue Varianten im Bemessungsquerschnitt 2,5mm² entwickelt, sondern auch weitere Querschnittbereiche. Verbindungstechnik ist sicherlich eines unserer Steckenpferde, für die wir immer weiter an neuen Innovationen arbeiten. (jwz)
Wer denkt, das Verbesserungspotenzial für Reihenklemmen sei nun aber wirklich weitgehend ausgereizt, sieht sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eines Besseren belehrt. Zu dieser Entwicklung trägt auch die Firma Weidmüller immer wieder bei. Was 1948 mit der ersten kunststoffisolierten Reihenklemme begann, 1978 mit der ersten Variante in Direktstecktechnik und 1993 mit Zugfedertechnologie fortgeführt wurde, mündete 2016 vorläufig in der ersten Reihenklemme-Familie mit Push-in-Technologie mit Pushern und Applikationsprodukten. Nun folgt der nächste Evolutionsschritt: die Klippon Connect-Reihenklemmen mit Snap-in-Technologie.
Worin bestand die Motivation für Weidmüller, die bereits sehr anwenderfreundliche, durch zahlreiche Hersteller angebotene Push-in-Technologie bei Reihenklemmen in Richtung Snap-in weiterzuentwickeln?
Arnd Schepmann: Als Pionier der Verbindungstechnik suchen wir immer nach den besten Lösungen für unsere Kunden, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. In Zeiten von vollen Auftragsbüchern und wachsendem Fachkräftemangel sind Lösungen für die Digitalisierung und Automatisierung in der Schaltschrankfertigung von Nöten. Dazu gehört auch eine innovative zukunftsgerichtete Anschlusstechnik. Es ist unser Anspruch, Produkte und Anschlusstechniken stetig weiter zu entwickeln oder wie bei Snap-in ganz neu zu denken.
Weidmüller GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 1 (März) 2022 - 03.03.22.Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de